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Capgemini 
Deutschland 
GmbH
Bewertung

Top
Company
2024

Großartiges Unternehmen mit zwei erheblichen Fehlern

3,6
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat im Bereich IT bei Capgemini Deutschland GmbH in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Vielfalt der Projekte und Bereiche, in die man sich einbringen kann. Die großen Freiheitsgrade bei der Organisation der eigenen Arbeit. Die Kollegen und die Professionalität.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Wertschätzung hat im Geschäftsleben zwei Maßeinheiten: Beförderung und Geld. Bei Capgemini steht strategisch erkennbar die Gewinnung neuer Mitarbeiter an erster Stelle - deutlich vor dem binden und halten von Bestandsmitarbeitern. Aus meiner Sicht ist diese Strategie kurzsichtig mit dem Risiko, dass der entstehende "Brain Drain" langfristig negative Auswirkungen auf das Business hat.

Verbesserungsvorschläge

Mitarbeiter sind Menschen und keine "Human Ressourcen" - sie sollten auch als solche behandelt und wertgeschätzt werden. Ferner sollte die Strategie, erfahrene und damit teurere Mitarbeiter nicht halten zu wollen, weil man sie durch jüngere ersetzen möchte, überdenken.

Jedes Unternehmen muss über erfahrene Mitarbeiter verfügen. Zudem sorgt der demographische Wandel und auch der Wettbewerb dazu, dass es nicht nachhaltig ist, sich nur auf de Rekrutierung von Nachwuchs zu fokussieren, anstatt auch darauf, erfahrene Bestandsmitarbeiter zu halten.

Diensttelefone sollten grundsätzlich kostenfrei sein und dem Stand der Technik entsprechen. Beides zusammen gibt es bei Capgemini nicht. Zudem sind die Vertragsabrechnungen absurd. Das einzig kostenfreie Gerät ist ein veralteter Androide mit miserabler Akku-Laufzeit - bei allen anderen Geräten zahlt man selbst dazu, obwohl einem das Gerät nicht gehört.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist geprägt von einem kollegialen und überwiegend sogar freundschaftlichen Umgang. Es herrscht in vielen Bereichen eine große Liebe zu Arbeit und ein hohes professionelles Niveau. Dazu kommen spannende Aufgaben, die nicht zuletzt auf die exzellente Positionierung im Markt zurückzuführen ist.

Kommunikation

Die Kommunikation ist in einigen Bereichen stark ausbaufähig.

Das betrifft insbesondere die Kommunikation der Geschäftsführung in Richtung der Mitarbeiter als auch - und das im besonderen Maße - der Kommunikation des HR Bereiches. Letztere ist quantitativ zwar im Idealfall nachrangig zu bewerten - qualitativ jedoch besonders wichtig. Hier wird zuweilen das Engagement der Führungsebene ohne Not unterminiert.

Hier muss außerdem zwischen aktiver Kommunikation und der Unterlassung selbiger unterschieden werden. Beispielsweise werden bestimmte Aktivitäten, wie Wartungsarbeiten an kritischen Infrastruktur-Komponenten nicht kommuniziert, obwohl diese zum Teil heftige Auswirkungen auf die Arbeit haben können und auch Kunden betreffen, wenn beispielsweise kein Zugriff auf Präsentationen, Mails o.ä. möglich ist.

Bei der aktiven Kommunikation wird gerne diplomatisch unklug vorgegangen und damit so manchem Kollegen ohne Not auf die Füße getreten oder Anerkennung für geleistete Arbeit entzogen. Hier sollte sensibler agiert werden.

Wird Mitarbeitern dazu gratuliert, dass sie eine "Gehaltserhöhung" von weniger als 2 % erhalten, so hat das ebenfalls einen unschönen Beigeschmack von Sarkasmus.

Kollegenzusammenhalt

Wie überall sonst auch, so gibt es auch bei Capgemini Licht und Schatten. Das liegt in der Natur der Sache, da Kollegen - zumindest auf gleichem Level und im gleichen Bereich - immer auch in gewissem Maße in Wettbewerb zueinander stehen. Unter dem Strich bewerte ich den Zusammenhalt jedoch als überdurchschnittlich gut.

Work-Life-Balance

Bei der Work-Life-Balance ist Capgemini etwas schwierig. Zwar schreibt man sich das hier und da auf die Fahnen - allerdings bedarf gerade die Entwicklung der eigenen Karriere (und das gilt insbesondere für Kollegen in High-Potential-Programmen) oft genug auch Engagement außerhalb der Arbeitszeiten. Sei es, um an Schulungen und/oder Vorträgen teilzunehmen oder implizit erwartete Teilnahme an gemeinnützigen Aktivitäten zu leisten.

Nicht außer Acht lassen darf man hier auch die in vielen Bereichen erwartete Reisebereitschaft. Reisen ist zwar auch schön - es bedeutet jedoch auch, dass man am Abend dann eben nicht bei der Familie oder dem/der Freund/Freundin sein kann.

Es liegt natürlich an jedem selbst und Capgemini lässt da auch viele Gestaltungsmöglichkeiten zu. Am Ende ist es allerdings nicht einfacher, sondern schwerer eine gesunde Balance zu finden ohne die eigene Karriere zu bremsen.

Vorgesetztenverhalten

Mein Pech war, dass ich die falschen Vorgesetzten hatte. Schwache Leader. Teilweise bedingt durch das Führungssystem bei Capgemini und teilweise die Folge charakterlicher Defizite.

So etwas kommt immer wieder einmal vor. Zwar hat sich das in den letzten Monaten vor meinem Weggang gebessert - aber (und das ist wichtig) das Führungssystem bei Capgemini ist relativ bigott. Personalverantwortliche haben selten weite Handlungsspielräume und die, die diese Spielräume haben, haben zu wenig Zeit, sich um alle ihre Schäfchen zu kümmern und sitzen häufig auch am anderen Ecke der Republik.

Bitter wird es immer dann, wenn Versprechungen getätigt werden, die dann später nicht eingehalten werden (können). So etwas kommt leider auch vor.

Allerdings sehe und höre ich, dass es auch ganz anders geht. Aus diesem Grund entspricht meine Bewertung einer Mischung aus eigener Erfahrung und dem, was ich selbst gesehen und gehört habe.

Interessante Aufgaben

Absolut. Und es gibt immer die Möglichkeit, sich in interessante Projekte einzubringen. Ein besonders positiv hervorzuhebender Umstand, den die Arbeit für Capgemini bringt.

Umgang mit älteren Kollegen

Am Ende ist das eine sehr subjektive Einschätzung. Ich für meinen Teil habe keinerlei negative Erfahrungen gemacht.

Arbeitsbedingungen

Eine eher zwiespältige Angelegenheit. Zu Arbeitsbedingungen zählen für mich auch Arbeitsmittel, Arbeitsplätze etc. Hier besteht bei Capgemini an manchen Punkten ganz erheblicher Raum für Verbesserungen.

Das fängt mit der Verfügbarkeit und Stabilität der internen Systeme an, geht über teilweise wirklich alte interne Tools, die keineswegs mehr den Erwartungen und Anforderungen an moderne Software genügen und endet bei eher zähen Prozessen, wenn es um die Beschaffung von Equipment und Software geht.

Capgemini ist ein großer Konzern mit mittlerweile mehr als 200.000 Mitarbeitern weltweit. Da ist es klar, dass es manchmal etwas länger dauern kann - auf der anderen Seite ist Schnelligkeit in der heutigen Zeit wichtig. Das betrifft sowohl Beschaffungsprozesse als auch Performance von Tools und Equipment.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Zu viel Reisetätigkeit mit dem Flugzeug. Zu umfangreiches Dienstwagenprogramm. Keine echte Incentivierung von Remote-Tätigkeit, Bahn, ÖPNV & Co.

Zudem motiviert die Regelung, dass Reisezeit keine Arbeitszeit ist, Mitarbeiter nur bedingt auf ökologisch unbedenklichere - aber auch langsamere - Transportmittel wie z.B. die Bahn zu setzen. Obwohl beispielsweise gerade die Bahn auch eine effektive Nutzung der Reisezeit erlauben würde - ganz im Gegenteil zum Flugzeug.

Auf dem Papier ist man bereits wesentlich weiter. Es fehlt noch Konsequenz und Entschlossenheit in der Umsetzung.

Gut hingegen ist, dass an den Standorten selbst unnötige Belastungen der Umwelt aktiv reduziert werden. Sei es durch einfache Maßnahmen wie Mülltrennung als auch durch umweltfreundlichere Alternativen zur klassischen Klimaanlage.

Gehalt/Sozialleistungen

Capgemini hat bei "New Hires" einiges verbessert. Leider gilt das nicht für Bestandsmitarbeiter. Trotz Rekordergebnissen wird in der Breite nicht einmal die Inflation ausgeglichen - was gleichbedeutend mit einer Reallohnerosion ist. Wird hierzu - wie mehrfach geschehen - auch noch gratuliert, dann ist das ein Punkt, der weiter oben unter Kommunikation bereits angedeutet wurde.

Selbst herausragende Leistung und harte Verhandlung sind keine Garantie für angemessene Steigerung.

Das Gehalt setzt sich bei Capgemini aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammen. Ein eher altmodisches Konzept, dessen motivierende Wirkung längst widerlegt wurde. Dennoch ist es so. Unfair ist es - wie alle diese Systeme - ebenfalls. Denn der variable Anteil setzt sich zu einem Teil aus dem Unternehmensergebnis und zu einem anderen Teil aus der persönlichen Leistung (zu der auch die produktive Anwesenheit zählt) zusammen. Auf letztere haben normale Angestellte jedoch nur wenig Einfluss. Krankheit kann sich hier ebenfalls zu Lasten des variablen Anteils auswirken. Die Höhe des variablen Anteils richtet sich nach dem Level der eigenen Position.

Image

Überwiegend gutes Image bei den Kunden und auch aus Sicht der Mitarbeiter. Wettbewerber sehen das manchmal etwas anders - aber das gilt umgekehrt genauso ;-)

Karriere/Weiterbildung

Hier gibt es bei Capgemini vielfältige Möglichkeiten. Sie sind allerdings abhängig von der Eigeninitiative des Mitarbeiters und tangieren u.U. eben die vorher abgefragte Work-Life-Balance.

Die Karriere läuft von Level A - C im Grunde relativ smooth, wenn die individuelle Leistung stimmt. Ab Level C steigt der Anspruch bedeutend an. Eine Beförderung zur nächsten Stufe D ist ohne gute Vernetzung und aktive Förderung durch Vorgesetzte kaum zu erreichen und selbst dann keineswegs sicher (hier präsentiert sich der Mitarbeiter einem Board und muss dort überzeugen). Ab Level D steigt der Anspruch weiter.

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Arbeitgeber-Kommentar

Lieber ehemaliger Kollege, liebe ehemalige Kollegin,

vielen Dank für deine ausführliche Bewertung von Capgemini als Arbeitgeber. Toll, dass du die Arbeitsatmosphäre bei uns als kollegial und freundschaftlich beschreibst und sehr zufrieden mit den Aufgaben warst. Es tut mir leid, dass du persönlich eher negative Erfahrungen mit deinen Vorgesetzten gemacht hast, denn besonders dieser Aspekt wird hier oft positiv hervorgehoben.
Wir schätzen jeden einzelnen unserer Mitarbeiter sehr und sind daher interessiert daran, alle Mitarbeiter gleichermaßen zu halten. Wir haben zusätzlich einen relativ hohen Bedarf an neuen Mitarbeitern, die wichtiges Know-how direkt von der Ausbildung mitbringen. Unsere erfahrenen Mitarbeiter werden bei uns aber besonders für ihr Fachwissen und ihre Branchenkenntnisse sehr geschätzt und sind ein wertvoller Teil unserer Teams.

Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem weiteren Weg und alles Gute für die Zukunft.

Beste Grüße
Carina

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