Interessante Projekte, Angenehme Kollegen, Schlechte Bezahlung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den Fokus auf Work-Life-Balance, Angebote wie Firmenwagen und Unternehmens-Berufsunfähigkeitsversicherung. Die jährliche Mitarbeiterumfrage.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass man gegen die hohe Fluktuation nichts unternimmt. Von den Leuten mit denen ich vor vier Jahren angefangen habe, arbeiten vielleicht noch 20% bei Capgemini. Capgemini rektrutiert lieber neu als gute Leute zu halten.
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeiter mit Potential besser erkennen, fördern und marktgerecht entlohnen. Das Fluktuationsziel von 20% streichen und lieber versuchen die Fluktuation zu minimieren. Denn: Langjährige zufriedene Mitarbeiter leisten mehr.
Arbeitsatmosphäre
Es gibt in der Niederlassung schöne neue Büroräume. Die Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten war ausnahmslos positiv. Auf Wünsche von Mitarbeitern wird versucht einzugehen.
Kommunikation
Die Stimmung unter den Mitarbeitern wird jedes Jahr in einer Umfrage erfasst und die Ergebnisse präsentiert. Es gibt Townhall-Meetings und Betriebsversammlungen. Von Seiten der Geschäftsleitung wird die Situation des Unternehmens bzw heikle Themen eher beschönigt dargestellt. Es gibt keine offene und ehrliche Diskussionskultur. Der Betriebsrat hingegen legt den Finger in die Wunde und kommuniziert unverblümt.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter Kollegen ist sehr gut.
Work-Life-Balance
Work-life-balance ist sehr unterschiedlich je nachdem welches Projekt man erwischt. Zumindest ist bei Projekten mit Reisetätigkeit meistens eine 4/3-Aufteilung möglich (4 Tage im Projekt, 3 Tage am Heimatstandort). Außerdem gibt es ein Ampelsystem, so dass einer übermäßige Anhäufung von Überstunden entgegengewirkt wird.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten meiner Vorgesetzten war jederzeit fair.
Interessante Aufgaben
Ob die Aufgaben Interessant sind hängt sehr vom Projekt ab. Mein Eindruck war das man technologisch meist mit altbewährtem unterwegs war. Neue Technologien/Ansätze oder Frameworks werden selten eingesetzt. Häufig ist wohl aber auch der Kunde der Bremsklotz, der lieber "keine Experimente" haben will.
Gleichberechtigung
Das schreibt sich Capgemini auf die Fahnen allerdings schlägt es aus political corectness gerne mal ins Gegenteil um. Eine Führungsperson hat z.B als Ziel ausgegeben, 50% weiblich Mitarbeiter anzustreben. Da es bei MINT-Absolventen, aus denen sich die Mitarbieter bei Capgemini hauptsächlich rekrutieren, eine Frauenquote von 38% gibt (2012 in Bayern), hieße das, dass Capgemini systematisch Männer diskriminieren möchte.
Arbeitsbedingungen
In der Niederlassung: Sehr gut. Auf Projekten: Na ja.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Bahn wird zwar bei Strecken bis 3 Stunden bevorzugt, allerdings werden auch gerne Mitarbeiter wöchentlich aus anderen europäischen Städten eingeflogen. Das geht teilweise über mehrere Jahre hinweg. Den CO2-Footprint eines Projektes will sich Capgemini sicherlich lieber nicht ausrechnen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ob das Gehalt unterdurchschnittlich ist, kann ich nicht beurteilen, da ich nie bei der Konkurrenz gearbeitet habe. Allerdings habe ich mich nach meiner Zeit selbständig gemacht. Ich habe dabei ähnliche Aufgaben (Softwareentwicklung bzw. deren Koordination) und verdiene etwa 50% netto mehr. Jeder der bei Capgemini länger als zwei Jahre arbeitet und ein bisschen Engagement zeigt ist danach unterbezahlt, da die Gehaltsentwicklung nicht mit der Entwicklung der Skills schritt hält.
Image
Innerhalb der Branche OK. Außerhalb kaum bekannt.
Karriere/Weiterbildung
Wenn man Bereitschaft zeigt sich weiterzuentwickeln bekommt man die Chance dies zu tun. Das Gehalt entwickelt sich allerdings nicht weiter. Meine Empfehlung: Max 1-2 Jahre Erfgahrung sammeln und dann mit +20-30% Gehaltsforderung bei der Konkurrenz bewerben. Noch besser: gleich als Freelancer arbeiten.