Nix für schwache Nerven!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Arbeitsaufgaben, je nach Projekt, anspruchsvoll bis monoton. Selbst wenn nur "Kundenberater" im Vertrag steht, wird auch Verkauf erwartet. Denn so kann sich die Firma gegenüber dem Auftraggeber profilieren. Wenigstens gibt es ein bescheidenes Bonusprogramm für die Mitarbeiter. Flexible Arbeitszeiten, auch Teilzeit ist möglich. Gehalt kommt pünktlich. Weihnachts- oder Urlaubsgeld darf man aber nicht erwarten. Schließlich soll noch etwas für Aktionäre des Mutterkonzerns übrig bleiben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vom Arbeitsamt teilsubventioniertes Auffangbecken für Rationalisierungsopfer und Langzeitarbeitslose. Neue Mitarbeiter werden schon nach grober Sichtprüfung eingestellt. Selbst Legastheniker und Sprachidioten bekommen ihre Chance.
Auf vier Etagen Großraumbüros im Stile von Legebatterien. Die Arbeitsplatzbedingungen (Beleuchtung, Akustik, Monitore) bewegen sich nachweislich unter den Empfehlungen der Arbeitsstättenverordnung. Beschwerden zwecklos, da kaum Budget. Lautstärke, je nach Projekt, auf Jahrmarktniveau. Es gibt auch Büros, dort läuft ganztägig Dudelfunk.
Führungs- und Schulungskräfte werden ausnahmslos aus der Belegschaft rekrutiert. Ich habe Vorgesetzte mit der sozialen Kompetenz eines Einsiedlerkrebses erlebt. Interne Coachings zum Thema Mitarbeiterführung, Konfliktmanagement oder gewaltfreie Kommunikation sind dieser Firma leider fremd. Immerhin gibt es einen Betriebsrat.