Großer Name, erfolgreiches, innovatives Unternehmen und trotzdem eine Enttäuschung
Arbeitsatmosphäre
Ein großer Name der viele Talente lockt. Hinterher, aber nicht hält was einem im Bewerbungsgespräch versprochen wird. Ich habe eine extrem hohe Fluktuation erlebt und bin auch selbst nach kurzer wieder gegangen und bereue die Kündigung auch keine Sekunde. Der Onboarding Prozess ist super und bietet sich perfekt an, um gleich ein erstes Netzwerk zu knüpfen. Von den 6 Mitarbeitern mit denen ich dort näheren Kontakt geknüpft habe, hatten aber nach einem Jahr bereits 4(!) wieder gekündigt. Es herrscht hoher Leistungsdruck und niedrige Fehlertoleranz. Einem netten Kollegen wurde am Ende der Probezeit gekündigt, weil die Fehlerquote "zu hoch" war. Die Büros sind sehr schön und den Mitarbeitern werden viele Benefits angeboten. Außerdem gibt es gibt viele Schulungsangebote. Durch das Stiftungsstatut hätte ich generell ein sehr menschlich eingestelltes Unternehmen erwartet, leider hat sich das absolut nicht bestätigt.
Kommunikation
In einem Mitarbeitergespräch wurden mir konzentriert Dinge vorgeworfen die bereits Monate zurück lagen und teilweise auch nicht nachvollziehbar waren. Ich hätte mir gewünscht, dass Kritik direkt und nicht um Monate verzögert erfolgt. Diese Art der Kommunikation war für mich absolut demotivierend, sodass ich hier bereits innerlich gekündigt hatte...
Kollegenzusammenhalt
Noch nie habe ich einem Unternehmen so viele Lästereien und Ellbogenmentalität zwischen den Mitarbeitern erlebt.
Work-Life-Balance
Trotz der theoretischen Tarifbindung an IG Metall werden in vielen Abteilungen (Finance, IT,...) sämtlichen Mitarbeitern (unabhängig von Position und Rang) nur Verträge mit Vertrauensarbeit angeboten. Wer nicht deutlich mehr als die vereinbarten 40h/Woche leistet und dies natürlich unentgeltlich, hat keine Chance Karriere zu machen. Die gesetzlich vorgeschriebene maximale Arbeitszeit von 10h/Tag wird häufig überschritten.
Vorgesetztenverhalten
Siehe Kommunikation. Leider werden hier oft Personen zu Führungskräften gemacht die zwar sehr leistungsorientiert sind, aber denen es an Menschlichkeit fehlt.
Interessante Aufgaben
Das Aufgabengebiet war sehr speziell. Es gab kaum Freiheiten. Ich fand meine Tätigkeiten größtenteils langweilig.
Gleichberechtigung
Sehr gut. Es gibt sehr viele weibliche und internationale Führungskräfte. Eine Benachteiligung wegen des Geschlechts oder der Herkunft gibt es bei Zeiss nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch hier alles bestens.
Arbeitsbedingungen
Sehr schöne Büros. Gute Ausstattung. Viele Besprechungsräume. Leider ist die Parkplatzsituation sehr schlecht.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt in Anlehnung an IG Metall Tarife. Prinzipiell natürlich sehr gut, durch die Vertrauensarbeit geht dieser Vorteil aber verloren. Auch die "Eingruppierung" erfolgt, vor allem für einen Konzern dieser Größe und mit so einer Reputation, auf einem niedrigen Niveau.
Image
Tolle Produkte, sehr innovativ, beeindruckende Historie.
Karriere/Weiterbildung
Nur möglich für Leute die für den Beruf leben und bereit sind deutlich länger, als im gesetzlichen Rahmen verankert, zu arbeiten.