Viel Potenzial, wenig genutzt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Grundgehalt, Lage der Büros, Grundideen der Führung, kollegialer Umgang, Verhältnis Frauen/Männer, Partys
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Greenwashing, Umsetzung der Führung, Beraterstrukturen (Projektmanagement, Tools, Büro- und Geschäftsausstattung)
Verbesserungsvorschläge
Siehe Feedbacksystem. Nicht alles ablehnen, was für den Arbeitgeber irgendwie unangenehm sein könnte. Mal die eigenen Berater nach Beratung fragen. Vertäge, Richtlinien, Büroeinrichtung etc. an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten, nicht an den vermeintlichen Arbeitsbedürfnissen. (Nein ,die sind nicht deckungsgleich. Ab zurück in die Uni, wer sowas behauptet.)
Die Rezession kommt und da solltet ihr eine Antwort haben, wie wir damit umgehen.
Arbeitsatmosphäre
Die Kolleginnen und Kollegen sind gut ausgewählt, zeitweise müssen wir aufpassen, dass es sich hier noch um ein Geschäft handelt. Die Menschen sind emotional kompetent und es gibt wenig "Ellbogengesellschaft". Seit wir Blumen im Büro haben, ist die Atmosphäre hier auch wesentlich besser, allerdings ist die gesamte Einrichtung der CoWorkingspaces auf die Arbeit, nicht auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet und sorgen demnach dafür, dass die Leute lieber von zuhause arbeiten.
Kommunikation
Der Versuch ist da. Transparenz ist ein wesentlicher Grundwert für die Cassini-Führung. Leider hakt es bei der Umsetzung hinsichtlich zielgerichteter Kommunikation, durch die Unsicherheit, gerade bei jungen Kolleginnen und Kollegen entsteht.
Auch Teil der Kommunikation ist die Art und Weise des Umgangs von HR und den Arbeitgeber-Abteilungen (Dienstwagen, HR, Abrechnung, etc). Hier müsste ich eigentlich noch einen Stern abziehen, da die Kommunikation sehr schroff ist und grundsätzlich nur die Arbeitgeberinteressen im Mittelpunkt stehen. Kompromisse sind nicht möglich.
Entscheidungen, die für die Gesamtheit getroffen werden, werden sehr gut und ausführlich begründet und die Belegschaft wird in die Kommunikation eingebunden. Dafür gibt es 1 Stern plus. Bei der individuellen Betrachtung haben Entscheidungen einen willkürlichen Charakter und die Partner drücken den Mitarbeitern ihre Ansichten auf ("Mir würde "das" reichen, deshalb muss dir "das" auch reichen"). Richtlinien, Vorgaben etc. werden durch die Führung selbst nicht eingehalten.
Kollegenzusammenhalt
siehe oben.
Work-Life-Balance
Beratungstypisch. Faktura steht im Mittelpunkt, interne Aktivitäten werden nicht getrackt und es gibt keine Arbeitszeiterfassung. Dadurch hat man einen hohen Eigenanteil an er Ausgestaltung des Arbeitstages, was gerade junge Kollegen überfordert und die Leute schnell "verbrennt".
Vorgesetztenverhalten
Es werden Unterhaltungen auf Augenhöhe angestrebt. Hier wird eine Manipulationstechnik angewendet, die dazu führen, dass sich der Arbeitnehmer in die Entscheidung eingebunden fühlt. Jegliche Richtlinien, Verträge und Vorgaben sind Arbeitgeberfreundlich ausgelegt, Entscheidungen werden auf Basis der Empfindungen der Führungskräfte getroffen und manche Führungskräfte setzen sich über die Vorgaben des Vorstandes hinweg (Konkret: Begrenzung der Übernachtungskosten pro Nacht in einem Hotel auf 100€ für Associates & Consultants, Bahnfahrten sind nur in der zweiten Klasse erlaubt, etc.)
Interessante Aufgaben
Projekt abhängig und sehr Behördenlastig. Mit Wirtschaftsunternehmen tut Cassini sich extrem schwer.
Gleichberechtigung
Hier wird m.E.n. bei Cassini sogar "über die Stränge" geschlagen. Gleichberechtigung heisst gleich, also auch nicht, dass Frauen in den Mittelpunkt gestellt werden. Der Klatsch mit dem Gendersternchen ist hoffentlich bald vorbei, denn aus Kolleg*Innen ein "Kolleginnen und Kollegen" zu machen, traue ich jedem zu.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt es kaum, sehr junges Team. Die, die da sind, schwimmen so mit. Ambitionierte ältere Kolleginnen und Kollegen verlassen tendenziell häufig das Unternehmen.
Arbeitsbedingungen
Man kann zwischen einem Mac (Laptop) und einem Lenovo wählen. Die Ausstattung ist Standard, die Bildschirme für die meisten (meiner Kolleginnen und Kollegen aber viel zu klein. Es gibt keine ergonomische Maus, keine Kopfhörer, keine sonstige Büro- und Geschäftsausstattung, die ein Berater durchaus brauchen könnte. Das ist insbesondere schade, weil es Cassini im Sinne der Bilanzierung nicht mal etwas kosten würde. Begründet wird das mit den vielen individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter, das ist aber ein Vorhang, keine tatsächliche Begründung aus Sicht einer soliden Unternehmenssteuerung.
Die Büros sind funktional ausgerichtet. Es gibt gratis Getränke, Süßigkeiten und einen Obstkorb, das sehr gerne angenommen wird. Die Büroausstattung stellt die Arbeit in den Mittelpunkt, wobei das Design wichtiger als die tatsächliche Funktionalität ist. Sehr teure Möbel, die gut aussehen, wenig funktional und erst recht nicht gemütlich sind.
Die Berater-Kernprozesse werden nicht unterstützt, es gibt keine Toolunterstützung für Projektmanagement, keine ordentliche Vertriebsstruktur etc, wodurch alles unsicher wird.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ein bisschen was wird gemacht, allerdings stellen alleine die analogen HR-Prozesse eine Umweltsünde per Excellence dar. Feedback der Mitarbeitenden wird offen eingefordert, allerdings werden alle unangenehmen Änderungen grundsätzlich abgelehnt. Cassini unterstützt in sozialen Projekten, dafür gibt es 1 Stern plus.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Grundgehalt ist vergleichsweise hoch, der Bonus fällt üppig aus (in der Regel), wobei das Bonussystem wesentlich besser als bei anderen Beratungen ist und zielt auf individuelle Leistung ab. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist nicht gut.
Sozialleistungen gibt es keine. Alle Regelungen hinsichtlich Gehalt, Dienstwagen etc. werden zum Vorteil des Arbeitgebers ausgelegt und sind nicht fair gestaltet. Wenn es eine Richtlinie gibt, wird sich dann nicht daran gehalten, wenn der Arbeitgeber dadurch einen "Nachteil" hätte und wird zum Nachteil des Arbeitnehmers ausgelegt.
Image
Das Image ist Grün. Tolle Kollegen halten den Laden am Laufen, die Führung ist es nicht. Je nach Abteilung ("Segment") gibt es sehr kompetente Leute, andere Segmente haben da echt nachholbedarf.
Karriere/Weiterbildung
Entwicklung ist möglich, wenn man sich an "das System" anpasst.