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CENIT 
AG
Bewertung

Profit auf Kosten der Mitarbeiter – die allgemeine Stimmungslage sinkt im Sturzflug.

1,5
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Vertrieb / Verkauf bei CENIT in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

(Noch) stabiles und damit sicheres Unternehmen. Die Frage ist, ob das aufgrund der oben geschilderten Bedingungen auch so bleibt.
Ansonsten haben sich die positiven Aspekte aus der Vergangenheit inzwischen in Nichts aufgelöst.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die oben geschilderten Umstände sagen genügend aus. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Verbesserungsvorschläge

… gäbe es reichlich. Der Platz ist hier nicht ausreichend. Exemplarisch zwei Vorschläge:

Flachere Hierarchiestufen. Als VB in fünfter Ebene zum Vorstand – das ist in einer Company mit ca. 700 MA eher unüblich. Wie weit ist der Vorstand von der Basis entfernt? In weitaus größeren Firmen gibt es flachere Hierarchieebenen.

Aufbrechen alter Strukturen. Der interne Slogan “The Power Of One” wird durch die teilweise bestehenden Konkurrenzen innerhalb der Firma ad absurdum geführt.

Arbeitsatmosphäre

Es gibt sicherlich Positionen mit idealer Arbeitsatmosphäre. Meine Bewertung bezieht sich auf ein Geschäftsfeld, in welchem trotz der aktuellen Wirtschaftslage der Leistungsdruck enorm erhöht wird.
Je nach Produkt werden Deckungsbeiträge von bis zu 200 % im Vergleich zu den Vorjahren als neue Zielvorgaben definiert. Einwendungen bei den Zielgesprächen über diese utopischen Ziele führen ins Leere: Ziele werden nicht gemeinsam besprochen, sondern vom Management vorgegeben.
Der Druck wird bereits im ersten Quartal massiv erhöht, wenn sich herausstellt, dass die unrealistischen Zahlen tatsächlich nicht erreichbar sind. Wöchentliche Reports, in denen der Mitarbeiter darstellen soll, wie er seine Mondziele denn erreichen wird.
Aktuell verschlechtern neue Sparmaßnahmen das Arbeitsklima. Reisekosteneinschränkungen einerseits, andererseits werden die Mitarbeiter aufgrund nicht nachvollziehbarer Gebietszuordnungen bundesweit von einem Termin zum anderen gejagt. Sieben hundert Kilometer für einen Besuchstermin von einer Stunde sind keine Seltenheit, obwohl die nächstgelegene Geschäftsstelle mit Vertriebskollegen aus dem gleichen Fachbereich nur wenige Kilometer vom Kunden entfernt ist.

Kommunikation

Vertriebsmeetings dienen kaum noch der Kommunikation, sondern werden zusätzlich zum Druck-Aufbau verwendet. Mit Aussagen wie „ … und wenn die Zahlen nicht stimmen, müssen Mitarbeiter im Service entlassen werden“ wird versucht, auch noch psychologischen Druck auszuüben. Indirekt: Ihr seid schuld, wenn eure Kollegen arbeitslos werden.

Wichtige Informationen werden nur noch in einem internen Portal hinterlegt. Aus einer Bring-Schuld wird eine Hol-Schuld. Der Mitarbeiter muss selbst regelmäßig recherchieren, ob es für ihn wichtige Informationen gibt. Bedingt durch das Tagesgeschäft bleibt dafür kaum noch Zeit. Also eine weitere Tätigkeit für die Feierabendzeit oder für das Wochenende.

Kollegenzusammenhalt

Super Kollegen auch über die Geschäftsfelder übergreifend.
Gemeinsame Interessen und Aktivitäten im Sinne der Firma werden allerdings durch bewusst erzeugtes Konkurrenzverhalten über die Geschäftsfelder hinweg verhindert.

Work-Life-Balance

Eine gute Work Life Balance bedeutet Lebensqualität.
Das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben kippt durch die oben beschriebenen Umstände (immer höherer Druck von oben, Tätigkeiten wie Informationsbeschaffungen und Selbststudium nach Feierabend und an Wochenenden) rapide nach unten.
Stress u.a. mit der Familie und gesundheitliche Probleme sind die Folgen.
Schlimmer geht’s nimmer.

Vorgesetztenverhalten

Es gibt sicher gute Führungskräfte in der Firma. Wer aber an den unfähigsten aller Vertriebsleiter berichten muss, ist nicht zu beneiden.
Eine Führungskraft, die unfähig ist in der Entwicklung seines Teams und über keinerlei Vertriebsstrategien verfügt. Das einzige was ihn „auszeichnet“, ist permanent den Druck von oben nach unten eins zu eins durchzureichen. Um sich selbst der Geschäftsleitung gegenüber zu profilieren, verteilt er immer mehr Aufgaben an sein Team – ob zielführend oder nicht, Hauptsache die Masse stimmt.
Dieser VL hat die höchste Mitarbeiterfluktuation in der Company. Die durchschnittliche Verweildauer jüngerer Kollegen der letzten Jahre lag bei ca. 2-3 Jahren.
Dass ihm die Führungsfunktion nicht schon längst entzogen wurde, versteht niemand. Ein Kollege meinte, er muss mit jemandem aus dem Top- Management gemeinsam „eine Leiche im Keller“ haben.
Allerdings ist dieser Vorgesetzter ein Meister im Bossing von Mitarbeitern. Vielleicht ist das eine besondere Aufgabe, die ihm „von oben“ zugeordnet wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. In Zeiten von Sparmaßnahmen unliebsame und/oder teurere Mitarbeiter ohne Kündigungsprozesse und Abfindungen loszuwerden.

Interessante Aufgaben

Kunden-, Projekt- und Auftragsabhängig. Durch immer wieder die gleichen, nicht zielführenden Aktionen zu den Quartalsenden mutiert die eigentlich interessante Vertriebstätigkeit inzwischen zum eintönigen Lizenz-Verticker-Job.

Gleichberechtigung

Das Board besteht zu 100 % aus Männern. Auch die mittlere Führungsebene wird von männlichen Kollegen dominiert. Auf den unteren Ebenen wohl ausgeglichen.

Umgang mit älteren Kollegen

Teilweise katastrophal. Keine Wertschätzung.
Jungen Kollegen/Kolleginnen wird der Hintern gepudert – die Alten müssen rennen und die Kohlen aus dem Feuer holen.
Es gibt Beispiele von jungen Kollegen, die für eine Zertifizierung beim Softwarehersteller zu entsprechenden Workshops geschickt wurden und für die Prüfung vorbereitet wurden.
Die „Alten“ hingegen mussten neben dem immer höher werdenden Umsatzdruck sich die Unterlagen per Selbststudium nach Feierabend oder am Wochenende autodidaktisch beibringen. Während der üblichen Arbeitszeit gab es keine Zeit dafür.

Arbeitsbedingungen

Das Riesengebiet mit enormen Fahr- und Stauzeiten verlagert den Arbeitsplatz in den PKW.
Anordnungen von Vorgesetzten, die Telefonakquise während der Autofahrt durchzuführen, ist beispielsweise gesetzwidrig.
Mein Notebook mit Minibildschirm gehört inzwischen ins Museum für prähistorische EDV-Geräte.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Kann ich nicht beurteilen.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehaltserhöhung soll es ab und zu mal geben, gab es aber bei vielen Mitarbeitern schon lange nicht mehr. Ich habe in 8 Jahren noch nie eine Gehaltserhöhung erfahren. Durch höhere Zielvorgaben wird der variable Anteil reduziert, was sogar einer Gehaltskürzung gleichkommt.
Sozialleistung sind vorhanden, aber nur in einem kleinen Umfang.

Image

Unterschiedlich. Nach außen besser als nach innen. Abhängig vom Fachbereich, der Geschäftsstelle und noch einige Faktoren.
Im Vergleich zu manch zusammengesparten Geschäftsstellen wirkt die Zentrale wie ein goldener Palast.
Die Räumlichkeiten einiger Geschäftsstellen sind schon teilweise beschämend, nicht vorzeigewürdig und für Kundenveranstaltungen wenig geeignet.

Karriere/Weiterbildung

Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen haben nur alteingesessene Mitarbeiter in Stuttgart eine Chance auf Karriere.
In die neue Technologie des Software Herstellers wurden nur die „jungen“ geschult.

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Arbeitgeber-Kommentar

CENIT AG

Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege,

Ihre Meinung als Mitarbeiter ist für uns sehr wichtig . Daher nehmen wir Ihre offene Schilderung sehr ernst. In Ihrer Bewertung äußern Sie sich unter anderem kritisch zur Arbeitsatmosphäre und erwähnen, dass Sie ein Ungleichgewicht in Ihrer Work-Life-Balance feststellen. Das Wohlbefinden aller Mitarbeiter liegt uns am Herzen. Wir möchten den verschiedenen Aspekten Ihrer persönlichen Situation gerne auf den Grund gehen. Wir würden uns deshalb freuen, wenn Sie sich bei uns melden.

Beste Grüße
Ihr HR-Team

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