Kommunizierte und gelebte Werte unterscheiden sich
Gut am Arbeitgeber finde ich
Diversität, Internationalität und gute interne Kommunikation. Extrem hohe Transparenz der Geschäftsergebnisse.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vollkommen überholte und "aus der Zeit gefallene" Führungskultur. Zu wenig Respekt vor den Mitarbeitern, schlechte Work-Life-Balance. Für eine erfolgreiche Entwicklung am deutschen Markt völlig unzureichende lokale Einflußnahme auf Marketing Maßnahmen, Neuprodukte und Marktbearbeitungs-Strategie.
Verbesserungsvorschläge
Ein höherer Anteil der Erlöse muss in die Marktentwicklung investiert werden. Marketing muss wieder lokaler werden und zumindest die Brand Actiavtion wieder an den deutschen Marktgegebenheiten ausrichten können.
Arbeitsatmosphäre
Leider über die letzten Jahre immer schlechter. Hoch profitables Geschäft, dass wie eine Private Equity gemanaged wird. Der P&L wird permanent Profit entzogen, der nicht wieder ins Geschäft investiert wird. Im Ergebnis deutlich unterdurchschnittliche Investitionen in die Stärke der Marken (z.B. in Form von Kommunikationsinvestitionen oder echten Neuprodukten), was zu sinkenden Marktanteilen zum Wettbewerb (GSK und P&G) und immer stärker werdendem Ergebnisdruck auf die lokale Organisation führt.
Kommunikation
Exzellente Transparenz über Geschäftsergebnisse, Prioritäten und Ziele. Laufende Kommunikation mit den Mitarbeitern.
Kollegenzusammenhalt
Da teilweise sehr stark über Druck und Angst geführt wird, eine Mischung aus Wagenburgmetalität und Lagerbildung zwischen den Abteilungen.
Work-Life-Balance
Auf dem Papier flexible Arbeitszeiten und eine Ergebniskultur - gelebte Praxis leider zu oft Bewertung nach Überstunden, Wochenendarbeit und Absenden von Mails in den späten Abendstunden. Hinter der kommunizierten Flexibilität verbirgt sich zu oft die Erwartungshaltung ständiger Erreichbarkeit.
Vorgesetztenverhalten
Von der Spitze der lokalen Niederlassung in denkbar schlechtester Art und Weise vorgelebt. Kein Verständnis für die operativen Ursachen der Marktentwicklungen. Umsatzdruck wird ungefiltert in die Orgaisation weiter gegeben; im Zweifel wird für die eigene Reputation "über Leichen gegangen". Leistungsträger gehen in großer Zahl von Bord, zunehmende Anzahl von Burn-Out Fällen. In der Führungskultur wird wenig Respekt vor dem einzelnen Mitarbeiter vorgelebt, die meisten Führungskräfte argieren hierarchie- und machtorientiert, statt eigene Werte (soweit vorhanden) einzubringen und vorzuleben.
Interessante Aufgaben
Auf dem Papier ja - in der Praxis leider nein. Ziele und Rahmenbedingungen werden europäisch / global vorgegeben. Für die Kollegen aus dem Marketing so gut wie keine zielführende Einflussnahme oder Anpassung auf die deutschen Marktgegebenheiten möglich. Vertriebsteam ist eine Umsatzungsorganisation. Kommunikation / Feeback vowiegend in eine Richtung - von oben nach unten. Bedürfnisse des lokalen Marktes finden so gut wie kein Gehör.
Gleichberechtigung
Diverse Organisation hinsichtlich Internationalität und Frauenanteil.
Umgang mit älteren Kollegen
Zunehmende "get up or get out" Mentalität, die einen Verbleib für ältere Arbeitnehmer herausfordernd macht.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüro ohne eigene Kantine, jedoch mit Firmenbeteiligung an Sodexo Verzehrsschecks. Bei der Gestaltung des Büros stehen Kostenerwägungen im Vordergrund. Im Vergleich zum Wettbewerb teilweise sehr beengte und unbehagliche Büroatmosphäre. In die Büroausstattung wird nicht bzw. nur unzureichend investiert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auf dem Papier gut, in der Praxis verbesserungswürdig. Belastbare und messbare Nachhaltigkeitsziele fehlen, jedoch einige Leutturm-Projekte wie z.B. recyclingfähige Zahnpastatuben.
Gehalt/Sozialleistungen
Marktgerechtes und transparentes Gehltssystem, im Wettbewerbsvergleich überdurchschnittlich. Seit einigen Monaten betriebliche Altersvorsorge-Regelung. KfZ Regelung für Vertrieb unterdurchschnittlich, unflexibel und nicht nachhaltig.
Image
Sehr konservative Aussenkommunikation - eigentlich nur über die Marken als Kommunikationsinstrument. Hier wird aber seit Jahren immer mehr zu Gunsten des Profits gespart.
Karriere/Weiterbildung
Gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten, jedoch vor allem durch die Fluktuation getrieben. Auf dem Papier transparentes Beurteilungssystem, was jedoch in der Realität durch den Top-Down Führungs- (und damit Beurteillungsstil) der lokalen Geschäftsleitung konterkariert wird.