Zum Geld verdienen ok, aber mehr auch nicht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Parkmöglichkeiten, Kantine und grundsätzlich eine freundliche Atmosphäre.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Vorschriften und Regeln versuchen zu verbiegen oder auszuhebeln, arbeits-, verkehrs- als auch vergaberechtlich.
Alle tollen Mitarbeiter-Benefits sind eher mau. Standortfeiern (Sommer, Weihnachten, 60 Jahre Ingolstadt) wo alles selbst bezahlt werden muss, 50€-Gutscheine ab einem Mindestbestellwert von 2500€, die eigenen Reifen kosten auf dem freien Markt weniger als intern, ...
Verbesserungsvorschläge
Leistungszulage ihrem Namen entsprechend verwenden.
Veraltete Strukturen anpassen. (Standortdenken ablegen...)
Die Kommunikation dringend verbessern.
Führungskräfte, die mental noch in den 1990ern sind, in die Gegenwart holen oder ersetzen.
Management grundsätzlich ausdünnen und verjüngen.
Nicht mehr versuchen, die Konkurrenz zu kopieren, sondern die Zeit in die eigene Arbeit investieren.
Arbeitsatmosphäre
Man hat nette und eher reservierte Kollegen. Insgesamt in Ordnung, aber groß Kontakt nach der Arbeit sucht man jetzt auch nicht miteinander.
Kommunikation
Die Konzernleitung gelobt regelmäßig, diese zu verbessern. Leider erfährt man wichtige Neuigkeiten schneller aus der Presse als intern.
Die vielen Standorte kommunizieren wenig bis gar nicht miteinander. Es kommt schon vor, dass einige Entwicklerteams parallel an den selben Systemen arbeiten und es gar nicht bemerken. Kunden nutzen das gerne aus, um die Preise zu drücken, weil noch ein anderer Zulieferer im Rennen ist, was aber dummerweise das selbe Unternehmen ist.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb des Teams stark. Sind mehrere Standorte an einem Projekt beteiligt, blockieren sie sich öfters gerne, als sie sich ergänzen.
Work-Life-Balance
35 Wochenarbeitsstunden, flexible Arbeitszeitmodelle und Home-Office sind möglich. Außerhalb einer Pandemie aber sehr schwer zu erhalten, außer man hat mehr als 50km Arbeitsweg oder Glück mit dem Vorgesetzten.
Vorgesetztenverhalten
Pauschal nicht zu bewerten. Vom dynamischen Mitdreißiger bis zum "Ich-sitze-meine-letzten-drei-Jahre-zur-Rente-ab"-Chef ist alles vertreten. Wobei zweitere immer noch überwiegen.
Interessante Aufgaben
Gibt es mit Sicherheit, nur immer weniger in Ingolstadt, wo sich der Fokus in Richtung Produktion bewegt. Für wirkliche Entwicklungsarbeit sollte man sich lieber in Frankfurt, Regensburg oder Ulm umsehen.
Gleichberechtigung
Wird im Großen und Ganzen von der Belegschaft gelebt. Leider gab es aber auch einige Herren in Führungspositionen, die ein eher abschätziges Frauenbild haben.
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr guter Umgang aufgrund der Tatsache, dass hier viele Kollegen 20+ Jahre im selben Job arbeiten und ein gewisses "Hausrecht" inne haben.
Arbeitsbedingungen
Man kann Glück oder Pech haben. Einige Büros wurden in den letzten Jahren modernisiert. Andere sind alt und oft wegen Platzmangel mit Kisten und Laborgeräten bis obenhin vollgestellt. Sauberkeit darf man nur direkt auf seinem Arbeitstisch erwarten, der Rest verstaubt leider.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sozialbewusstsein ist seit September weithin bekannt. (-->13.000 Mitarbeiter in D)
Elektroautos und Nachhaltigkeit sind Humbug und bringen nicht ausreichend Wertschöpfung. Mülltrennung wird in der ersten Arbeitswoche erwähnt, interessierte aber in zehn Jahren niemanden. (Bio, Papier, Restmüll, Elektronikschrott gerne alles zusammen und weg)
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist relativ gut, aufgrund des Manteltarifvertrags Bayern.
Jedoch werden nicht Ausbildung und Leistung bewertet, sondern Konzernzugehörigkeit und Alter. Wer eine Ausbildung hat und seit 15 Jahren die gleichen Tätigkeiten verrichtet erhält mehr, als jemand mit Masterabschluss und 5-10 Jahren Arbeitserfahrung.
Höhere Gruppierungen werden nach hinten verschoben und mit der "Leistungszulage" etwas aufgewogen. Die Differenz wird den jüngeren Kollegen abgezogen, weil Zitat: "Die Aussicht auf eine gerechte Leistungszulage besser motiviert, als die Zulage selbst."
Image
Aktuell relativ schlecht. Vor der Krise war das Unternehmen auch nur für ihre Reifen bekannt. Die größte Konzernsparte Automotive ist in der Öffentlichkeit völlig unbekannt, was aber auch so gewollt ist.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keine wirklichen Weiterbildungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens. Einzig vorhanden sind interne Webinare (30 min) und auch nur, weil diese nichts kosten. Wer an Karriere interessiert ist, sollte woanders hingehen. Hier heißt es sitz und mach deine Stunden voll.