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Continental 
AG
Bewertung

Praktikum oder billige Arbeitskraft??

2,5
Nicht empfohlen
Ex-Praktikant/inHat im Bereich Personal / Aus- und Weiterbildung bei Continental Automotive Technologies GmbH in Regensburg gearbeitet.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Conti sollte sich überlegen, was man an Geld in die Hand nehmen muss, um am Ende auch ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen.
Das gilt für die Arbeitsmittel, wie auch für die Personalkosten und die Besetzung der Stellen.
Es muss stets auch ohne Praktikanten gehen. Wenn das nicht der Fall ist, dann sind es keine Praktikanten und sollten auch besser entlohnt werden.

Verbesserungsvorschläge

Ein klares einheitliches Konzept für Praktikanten. Weg vom Prinzip billige Arbeitskraft.
Digitalisierung voran treiben. Es wird immer noch mit viel zu viel Papier gearbeitet. Gerade Anträge von Mitarbeitern könnten analog zur öffentlichen Verwaltung deutlich effektiver abgearbeitet werden.

Kommunikation

Bei der Conti in Regensburg ist in der lokalen Personalabteilung kein Mitarbeiter zu viel angestellt. Darunter leidet ganz klar die Kommunikation. Infos die zur Erledigung einer Aufgabe zwingend notwendig sind werden nicht mit der Aufgabe weitergegeben. Zudem wird viel zu wenig persönlich miteinander gesprochen. Das meiste läuft über E-Mails oder über Microsoft Teams. Das geht natürlich schneller, aber darunter leidet der Austausch dennoch.

Kollegenzusammenhalt

Die Zusammenarbeit unter den Praktikanten funktioniert sehr gut, da die Problem oft bei allen auftauchen.
Bei Festangestellten ist der Zusammenhalt überwiegend positiv zu bewerten.

Work-Life-Balance

Was die Gewährung von Freizeitausgleich oder Urlaub angeht gab es nie Probleme. Überstunden waren nur selten nötig und hielten sich in Grenzen.
Negativ empfand ich die Haltung zur Mittagspause. Viele Kollegen haben überhaupt keine Mittagspause gemacht. Dies hatte den Grund, dass der Terminkalender der Kollegen nie frei ist und stets eine Besprechung oder ein Telefonat ansteht. Wenn der Praktikant dann in die Pause geht ist das Telefon in dieser Zeit nicht besetzt.

Vorgesetztenverhalten

Das Verhalten der Teamleiter ist insgesamt sehr positiv zu beurteilen. Man merkt auf jeden Fall, dass diese ihre Aufgaben im Griff haben und wissen was sie tun. Hat man auch nicht überall.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben waren während meines Praktikums sehr unterschiedlich verteilt. Zu Beginn und Ende wurde ich neben meinen "normalen" Aufgaben auch in Sonderprojekte zum Thema Kurzarbeit eingebunden.
Die Mittelphase war geprägt von den täglichen Aufgaben wie Telefondienst, Ablage, Briefe schreiben, Dokumente einscannen, das Büro aufräumen, Verträge zur Unterschrift durchs Haus tragen, Anträge der Mitarbeiter bearbeiten. Typische administrative Aufgaben die sich ständig wiederholen. Spannend ist jetzt was anderes.
Es sollten die einfachen Aufgaben übernommen werden um das Büro am laufen zu halten.

Arbeitsbedingungen

Enttäuscht hat mich die Ausstattung der Continental.
So wird in Großraumbüros gearbeitet, die ihre besten Tage hinter sich haben. Räume, in denen man sich in der Mittagspause austauschen kann gibt es nicht (evtl. ein Grund warum die Mittagspause so selten stattfindet?). Auch Räume zum konzentrierten Arbeiten gibt es nicht.
Viel schlimmer ist jedoch, dass in meinen Augen die Angestellten nicht so mit Arbeitsgerät ausgestattet werden wie es notwendig wäre.
Beispiele gibt es nahezu unbegrenzt.
Der defekte Drucker wird nicht ausgetauscht.
Laptops sind uralt und langsam. Meiner ist zur Mitte meines Praktikums kaputt gegangen, ausgetauscht wurde er nicht. Nach einer Woche bin ich den Gang abgelaufen und hab gefragt ob zufällig noch einer rumliegt.
Gearbeitet wird an einem einzigen winzigen Desktopbildschirm, sodass man an Excelliste mit eingefrorenen Zellen kaum arbeiten kann.
Headsets werden für Praktikanten nicht angeschafft da zu teuer (und ohne geht es im Großraumbüro in Corona-Times nicht , es soll ja nicht jeder den Kollegen gleich mit in der Besprechung haben) .
Hier wird definitiv am völlig falschen Ende gespart. Das geht nicht lange gut!!!

Gehalt/Sozialleistungen

Es mag sein, dass 9,35 € für einen freiwilligen Praktikanten angemessen sind. Schließlich sollte es primär ein Ausbildungsverhältnis sein.

Leider war es dann kein Praktikum. Es geht primär ums Wegarbeiten der Aufgabe. Klar lernt man dabei auch was. Aber jeder lernt irgendwas während er arbeitet. Die Wissensvermittlung stand nicht im Vordergrund. Damit sich die Festangestellten möglichst wenig um die Praktis kümmern müssen findet das Anlernen ausschließlich durch die Vorgänger statt. Die Kollegen haben dafür keine Zeit. Auf aktive Nachfrage werden einem Fragen beantwortet, aber von sich aus erklärt dem Praktikanten niemand etwas.
Gleichzeitig sind die Praktikanten fester Bestandteil der Büroorganisation ohne die es nicht geht.

Wenn man dann am Ende des Monats für mehr als 35 Stunden pro Woche lediglich etwas über 1.000 € netto bekommt, ist das Gefühl nicht gut.

Eine wahre Schande ist die Bezahlung der Pflichtpraktikanten. Diese müssen gemäß der Prüfungsordnung ein Praktikum machen und bekommen für die gleiche Arbeit ca. 850 €. Man nutzt das knallhart aus und gönnt sich die billige Arbeitskraft.

Prinzip Mini-Max Mindestlohn+maximaler Out-Put

Image

Nimmt zunehmend durch die nicht nachvollziehbaren Umstrukturierungsmaßnahmen deutlich ab. Aber es ist und bleibt ein DAX-Konzern.

Karriere/Weiterbildung

Da es sich ja bei einem Praktikum per se um ein Ausbildungsverhältnis handelt und der Aspekt der Ausbildung völlig auf der Strecke blieb sehe ich diesen Punkt kritisch.

Für Festangestellte gibt es natürlich Weiterbildungen. Ich würde aber nicht sagen, dass diese überdurchschnittlich wären. Dem ein oder anderen Mitarbeiter würde eine Excelschulung schon ganz gut tun.


Arbeitsatmosphäre

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