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Cornelsen 
Verlag 
GmbH
Bewertung

Zu viele Kapitäne, zu wenig Wertschätzung für Profis im "Maschinenraum"

2,8
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Forschung / Entwicklung bei Cornelsen Verlag GmbH in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Im Großen und Ganzen in einem sinnvollen Arbeitsfeld tätig sein zu können: Menschen beim Lernen und Lehren unterstützen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Sie oben. In Summe die behindernde Wirkung von Fehlentscheidungen und mangelnder Gleichberechtigung.

Verbesserungsvorschläge

Das eigene Marketing tatsächlich umsetzen: Potenziale entfalten!
(Wieder) ein echtes Bildungsunternehmen werden. Statt einer selbstgerechten männlichen, abgehobenen Manager- und Juristenkultur:
- Didaktisches Qualitätsbewusstsein und -engagement, Sinn für die Schulrealität und die Bedürfnisse von Lehrenden und Lernenden.
- Echte Gleichberechtigung: Mindestens drei gute Frauen in die Geschäftsführung. Mindestens echte 50% weibliche Führungskräfte (nicht nur schöngerechnet von der Unternehmenskommunikation)
- Unternehmerisch sinnvolle Entscheidungen im Sinne guter Produkte und Services (statt juristisch getriebener Fehlinvestitionen).
- Digitale Entwicklungen mit didaktischem Mehrwert: also tatsächlich gemeinsam mit den Fachabteilungen.

Arbeitsatmosphäre

Innerhalb der Macher-Abteilungen (Redaktionen = Forschung und Entwicklung) ist die Atmosphäre noch gut, geprägt von einer Kultur unter Menschen, die bewusst in der Bildungsbranche arbeiten, oftmals selbst ausgebildete Lehrer*innen sind.
Definitiv hinderlich ist die organisatorische und mentale Abtrennung der sog. "Digitalen Geschäfte", die nach eigenen Roadmaps arbeiten, statt direkt in die didaktischen Produkt- und Serviceentwicklungen from scratch eingebunden zu sein.
Die Kooperation mit den Support-Abteilungen (Lizenzen und Rechte, Support Archiv- und Produktionssysteme, Finanzbuchhaltung) kann auf persönlicher Ebene mit vernünftigen Kolleg*innen gut sein. Zunehmend allerdings wird sie durch Hyperregulierung/ Bürokratisierung und ein übermächtiges Sicherheitsbedürfnis (Stichwort "komplette Rechtssicherheit") beeinträchtigt.
Die Geschäftsführung besteht aus fünf mittelalten weißen Männern, keiner davon aus der Bildungsbranche oder eine Verlegerpersönlichkeit. Digitale Entwicklungen gelten per se als toll, aber es fehlt Verständnis und wirkliche Wertschätzung für die hohe Kunst der (fach-)didaktischen, zeitgemäßen, lehrplangerechten Entwicklung von Bildungsmedien.

Kommunikation

Sehr hierarchisch, z.T. intransparent. PR wird auch nach innen großgeschrieben, aber das kommt eher als unprofessionelle und unglaubwürdige Hurra-Mentalität bei den Mitarbeitenden an. Die selbstgefälligen Geschäftsführungsverlautbarungen rezipiert man mit der Kneifzange.

Kollegenzusammenhalt

In den edukativ geprägten Abteilungen hoch. Abteilungsübergreifend subobtimal durch die Unkultur der Bürokratisierung.

Work-Life-Balance

Phasenweise sehr hoher Termindruck durch Erscheinungstermine. Ausgleichbar durch Homeoffice-Phasen. Häufigere Wochenendarbeit durch Konferenzen mit Herausgeber-/Autor*innenteams, aber OK, da hier ein kreativer Spirit herrscht.

Vorgesetztenverhalten

In den edukativ geprägten Abteilungen tendenziell gut, sofern die Gruppen- und Teamleitungen selbst noch etwas von didaktischer Arbeit verstehen und an ihren Mitarbeiter*innen interessiert sind. Die Ebenen darüber agieren zunehmend in einer abgeschlossenen, völlig unselbstkritischen Blase. Konstruktive Kritik "von unten" wird abgebügelt.

Interessante Aufgaben

Potenziell auf jeden Fall, wenn man sein/e Fach/Fächer genau wie das Ideal der Bildung und Potenzialentfaltung von Menschen liebt und umsetzen will.
In der Alltagsrealität häufig bitter gehemmt und überlagert durch Hyperbürokratisierung. Hochqualifizierte Fachdidaktiker*innen müssen zu viel Zeit und Energie auf Sachbearbeitertätigkeiten verschwenden, v.a. im Zusammenhang mit lizenzrechtlichen und systemisch-technischen Details.

Gleichberechtigung

Gehaltsnachteile für Frauen; eklatant weniger Aufstiegschancen. "Buddy"-geprägter Führungsstil.

Umgang mit älteren Kollegen

Die Geschäftsführung möchte dem Unternehmen am liebsten eine komplette Startup-Kultur verpassen. Am liebsten sind den Herren junge, schnell begeisterungsfähige und möglichst billige Arbeitskräfte. Reflektiertere und erfahrene Player mit fundiertem Selbstbewusstsein stören eher.

Arbeitsbedingungen

Basal in Ordnung. IT-Ausstattung OK. Leider zunehmende Verwahrlosung der Gebäude, z.B. der sanitären Anlagen und Gemeinschaftsküchen. Die Reinigungsdienste werden vermutlich so schlecht bezahlt, dass die Büros nur unzureichend gepflegt sind. Man muss sich selbst kümmern, wenn man an einem wirklich sauberen Tisch arbeiten möchte.

Karriere/Weiterbildung

Es wird häufig intern "gekungelt" bei der Vergabe von Führungspositionen, das trifft sich mit dem o.g. Buddy-Führungsstil, was häufiger in männlichen Führungskräften resultiert. HR passt sich dem an.
HR-organisierte Weiterbildungen sind meist nur technisch-systemische Qualifikationen zum Aufbau von Bedienkompetenz. Substanzielle fachlich-didaktische Qualifikationen organisieren wichtige Fachabteilungen selbst. Das Zeitbudget für die individuelle Weiterbildung, z.B. auch Hospitationen in Schulen, wird empfindlich beschnitten durch erzwungene bürokratische Zeitfresser.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

Gehalt/Sozialleistungen

Image

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Arbeitgeber-Kommentar

Christina Meissner, Expert People & Culture Development
Christina MeissnerExpert People & Culture Development

Liebe Kollegin, lieber Kollege aus der Redaktion,

wir möchten uns zunächst einmal dafür bedanken, dass Sie uns eine ausführliche Rückmeldung hinterlassen haben. Ihr Feedback ist für uns sehr wertvoll, entsprechend möchten wir auch zu einigen Ihrer Rückmeldungen Stellung nehmen.

Zum Punkt Arbeitsatmosphäre: wir verstehen, dass die organisatorische Abtrennung der „digitalen Geschäfte“ an der ein oder anderen Stelle hinderlich wirkt. Cornelsen befindet sich, wie Sie wissen, in einem Wandel. Dies bedeutet auch, dass sich die Verschmelzung von digitalen und Printprodukten weiterhin entwickelt und wir stetig daran arbeiten, den Produktentstehungsprozess so zu gestalten, dass alle ressortübergreifend zusammenarbeiten und vor allem der Kundennutzen im Fokus ist. Wir wissen, dass die Redaktionsarbeit auch mit administrativen Tätigkeiten verbunden ist. Auch hier sind wir weiterhin dabei, Strategien und Prozesse zu entwickeln, die diesen zusätzlichen Aufwand minimieren.

Zum Punkt Kommunikation: Wir informieren regelmäßig in verschiedenen internen Medien, in denen wir Themen und Ziele erläutern, Teams vorstellen und Arbeitsergebnisse würdigen. Da wir auch intern sehr unterschiedliche Zielgruppen haben, gelingt es uns nicht immer, allen Bedürfnissen gleichermaßen gerecht zu werden. Deshalb nehmen wir Kritik und Anregungen sehr ernst und entwickeln unsere Formate weiter. Aktuell entsteht beispielsweise ein neues Intranet, wir starten neue interne Veranstaltungsformate usw.

Zum Punkt Gleichberechtigung: Es ist richtig, dass die Geschäftsführung keine Frau beinhaltet. In allen weiteren Führungsebenen wiederum sind Frauen wie Männer gleichermaßen vertreten.

Was das Thema Karriere/ Weiterbildung anbelangt: Ihre Rückmeldung an dieser Stelle können wir nicht ganz nachvollziehen. Gerne würden wir erfahren, welche konkreten Erfahrungen Sie bzgl. der Vergabe von Führungspositionen gemacht haben und freuen uns, wenn Sie sich vertraulich noch einmal an Ihren Ansprechpartner/ Ihre Ansprechpartnerin in der Personalabteilung wenden. Durch unser internes Weiterbildungsprogramm sowie auch die Möglichkeit diverse Online-Trainings zu nutzen sowie fachspezifische Schulungen oder Konferenzen zu besuchen, steht Ihnen ein breites Portfolio an Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sollten Sie sich hier für ein spezielles Thema interessieren, kommen Sie gern auf das Team der Personalentwicklung zu.

Der Wandel, in dem sich Cornelsen aufgrund der veränderten Rahmen- und Marktbedingungen befindet, hat auch Auswirkungen auf die Arbeit in den Redaktionen. Wir verstehen, dass diese Veränderungen nicht immer bequem und geradlinig wirken. Wir sind als Unternehmen auf dem richtigen Weg hin zu einer modernen, zukunftsfähigen Organisation.

Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute bei Cornelsen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!

Viele Grüße

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