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Bewertung

Der äußere Schein trügt leider sehr.

2,6
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2018 im Bereich IT bei DATEV eG in Nürnberg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Leider nichts mehr. So ist es wenn es innerhalb von 5 Jahren vom Traum Arbeitgeber zum Albtraum Arbeitgeber wird.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

1) Ehrliche Worte werden nicht gerne gesehen
2) Nur Kollegen die gut reden können kommen weiter
3) Man wird mit Versprechen geködert und dann abserviert

Verbesserungsvorschläge

Kümmert Euch nicht nur um die Leute die sich ins Rampenlicht stellen und schöne Folien auflegen können, sondern um die Kollegen die die "richtige" Arbeit machen.

Arbeitsatmosphäre

Man wird mit Angeboten gelockt und dann fallen gelassen.

Kommunikation

Keine ehrliche Kommunikation. Weder im Mitarbeitergespräch noch in Abteilungsrunden.

Kollegenzusammenhalt

Auf die meisten Kollegen konnte man sich verlassen.

Work-Life-Balance

Im IT Campus wurde schon einiges gemacht. Jedoch sind die Großraumbüros schädlich für die Arbeit und die Gesundheit.

Vorgesetztenverhalten

Sie lächeln einem ins Gesicht und hintenrum läuft alles anders.

Interessante Aufgaben

Nur wenn man gut reden und sich Präsentieren kann bekommt man auch die Interessanten Aufgaben. Reine Arbeitsleistung zählt leider nicht.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Dafür das man die Digitalisierung vorantreiben will, wird mit viel zu viel Papier gearbeitet.

Gehalt/Sozialleistungen

Sehr ungerechte Bezahlung. Es wird nicht nach Leistung, sondern nach Abschlüssen bezahlt. Abschlüsse die während der Anstellung gemacht werden, sind nach erfolgreichem Abschluss nicht relevant. Man wird nicht gleichgestellt mit Kollegen die diesen Abschluss von Anfang an haben. Sehr ungerecht!

Image

Es wird viel Geld ins Image investiert. Leider bringt dies auf Dauer nichts wenn die vorhandenen Mitarbeiter nichts davon haben.

Karriere/Weiterbildung

Wie schon geschrieben, bei Weiterbildungen neben dem Angestelltenverhältnis werden nicht anerkannt oder honoriert.


Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Arbeitsbedingungen

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Arbeitgeber-Kommentar

Stefan Scheller, Arbeitgeberkommunikation
Stefan SchellerArbeitgeberkommunikation

Liebe Bewerterin,
lieber Bewerter,

„Der äußere Schein trügt sehr“? Mal abgesehen davon, dass dieser „Schein“ vermutlich für jeden etwas komplett anderes ist, kann ich bei dieser Pauschalisierung nicht mitgehen. Aber wir reden hier ja auch von subjektiven Erfahrungen und Empfindungen. Insofern nehme ich zur Kenntnis, dass Sie seit einem Jahr kein gutes Bild mehr von ihrem Ex-Arbeitgeber haben. Das insofern schade, als dass Sie die aktuell im Gange befindlichen MASSIVEN (und das schreibe ich jetzt nicht weil ich Sie anschreien möchte in Großbuchstaben … sondern, weil ich hier nicht kursiv schreiben kann, den Begriff aber betonen möchte) Umwälzungen und geplanten Veränderungen nicht mitbekommen.

OK, wir wissen natürlich auch noch nicht um den Erfolg dieses großen Changes. Aber alleine die Tatsache, DASS wir uns trauen, die gesamte Organisation derart auf den Prüfstand zu stellen, ist schon erwähnens- und beachtenswert.

Dass Sie mit Ihren Vorgesetzten anscheinend nur negative Erfahrungen gemacht haben, tut mir leid – deutlich mehr zum Thema „Führung“ finden Sie übrigens in zahlreichen anderen Stellungnahmen von mir. Ich mag es mit meiner Antwort auf einen einzigen Satz von Ihnen ja auch nicht übertreiben am heutigen Freitag Spätabend.

Gut reden und gut präsentieren können. In der Tat zwei wichtige Kompetenzen. Wobei ich diese eigentlich nicht zwangsläufig in einen Gegensatz setzen würde zu „reine Arbeitsleistung“. In diesem Zusammenhang wäre meine Rückfrage an Sie, was genau Sie unter „interessante Aufgaben“ verstehen. Meinen Sie „karriereförderliche Aufgaben“ oder „gechillt abzuwickelnde Aufgaben ohne großen Aufwand“ oder „Aufgaben mit hohem Spaßfaktor“ oder „richtig herausfordernde Themen, an denen man wachsen kann“? Ich frage das ganz bewusst, weil jeder nach etwas anderem strebt. Und ich behaupte auch einfach einmal, dass eine Führungskraft nicht immer genau weiß, welche Art von Tätigkeit welcher Mitarbeiter genau als besonders „interessant“ einstuft. Es sei denn, der Mitarbeiter hat sich entsprechen aktiv geäußert.

By the way: Selbst meine Aufgaben (der ich oft um meine Tätigkeit „beneidet“ werde), sind nicht durchgängig immer alle interessant. Kununu gehört sicher zu meinen Highlight, die ich 24/7 gerne mache. Manch anderes finde ich auch nicht immer interessant. Das erwarte ich von (m)einem Job aber auch gar nicht.

„Keine ehrliche Kommunikation“ – kann man so schreiben und meinen. Aber ich denke, dass ich das nicht weiter kommentieren muss.

Kommen wir zu den Punkten Karriere/Weiterbildung und Gehalt/Sozialleistungen. Das ist schon deutlich spannender: Sie kritisieren, dass Weiterbildungen neben der Arbeit nicht anerkannt oder honoriert werden. Konkret meinen Sie damit, dass ein berufsbegleitender Abschluss nicht zwangsläufig zu einer (gehaltlichen) Anpassung führt. Wissen Sie was? Ich finde das erst einmal in Ordnung. Denn Papier ist geduldig, so lange das darin „Verbriefte“ nicht in den Arbeitsergebnissen wirksam bzw. sichtbar wird.

Selbstverständlich kann ich nachvollziehen, dass Ihnen das dann ungerecht erscheint, wenn zu Beginn des Arbeitsverhältnisses eben jenes Papier über die generelle gehaltliche Einstufung entscheidet. Das ist in der Tat nicht sofort einleuchtend. Es hängt aber damit zusammen, wie Recruiting funktioniert. Abschlüsse indizieren (nicht beweisen!) in den Augen vieler Verantwortlicher eine hohe Leistung bzw. ein entsprechendes Output. Damit ist der Marktpreis für diese Kompetenz entsprechen höher als ohne Abschluss. Und damit ist auch die erzielbare Entlohnung entsprechend höher.

Ob das wirklich gerecht ist? Vermutlich nicht. Aber ein Automatismus, nach dem im Nachhinein quasi Abschluss gegen Abschluss aufgerechnet wird, wäre es jedoch in meinen Augen ebensowenig.

Ich mag Ihnen an dieser Stelle noch ein paar Zeilen schreiben zum Thema „gerecht“. Es gibt ja nicht nur formale Weiterbildungen oder berufsbegleitende Studien mit Abschlüssen, sondern eine Reihe informeller Weiterbildungen, Qualifikationen - oder nennen wir es mal schlicht: fachlichen Erfahrungen. So schreibe ich seit 2013 einen Personaler-Blog rein privat, der zwischenzeitlich bis zu 80.000 Menschen monatlich erreicht. Darin nehme ich aktuelle Themen aus den Bereichen Personalmarketing und Recruiting sehr kritisch unter die Lupe und mit meiner ganz persönlichen Meinung Stellung. Genau eben jene Themen helfen mir bei meiner täglichen Arbeit in der DATEV und umgekehrt bereichert mich mein Arbeitsalltag dort und inspiriert mich zu neuen Blog-Beiträgen.

Und wissen Sie, welchen Einfluss dieser fortlaufende rund 8-stündige wöchentliche Einsatz in den letzten sechs Jahren auf mein Gehalt genommen hat? Gar keinen. Und finde ich das ungerecht? Nein. Denn damit konnte ich an meiner ganz persönlichen Kompetenz arbeiten. Das ist in gewisser Weise mein Invest in mich.

Sorry, falls ich Sie jetzt gelangweilt habe. Aber mir liegt schon sehr daran, auch andere Sichtweisen aufzuzeigen. Insbesondere wenn ich ein sehr persönliches Beispiel dafür verwenden kann.

Zurück zu Ihren Bewertungen:
Zu viel Papier? Da gehe ich sogar mit. Wobei man sehen muss, dass sich insbesondere im Bereich Urlaub, Krankheit oder Reisekosten eine Menge getan hat in den letzten Jahren. Persönlich sehr schade finde ich es, dass wir noch nicht alle Kolleginnen und Kollegen für unsere elektronische Gehaltsabrechnung (Arbeitnehmer online) gewinnen konnten. Hier wäre noch ordentlich Potenzial …

Zum Thema „Image und die Mitarbeiter“: Was genau sollen denn die Mitarbeiter Ihrer Meinung nach vom Image haben? Das was Sie hier als „Image“ beschreiben, meint möglicherweise Marketing und Werbung. Und ob sie es glauben oder nicht: Erfolgreiches Marketing und Werbung tragen (ebenso wie der Vertrieb) zu neuen Kunden bei. Die mit ihren Umsätzen dann für unsere Arbeitsplätze und unseren pünktlichen Gehaltseingang sorgen. Insofern würde ich durchaus einen starken Zusammenhang zwischen dem Image eines Unternehmens und dem Benefit der Mitarbeiter daraus sehen.

Die Zuspitzung Ihres „Verbesserungsvorschlags“ auf ein „Wir gegen die“ finde ich hingegen völlig unangebracht. Wenngleich mir nicht ganz das Verständnis dafür fehlt. Doch Sie unterstellen damit gleichzeitig, dass diejenigen, die nicht im Rampenlicht stehen, quasi „die Guten“ sind und „die anderen sind die Blender“.

Mitgehen könnte ich bei einer etwas abgemilderten Aussage in dem Sinne: Nicht nur das Neue und Laute ist immer das Richtige. Wir müssen es schaffen, die Leistungen der „alten Welt“ und der „neuen Arbeitswelt“ gleichermaßen wertzuschätzen und für ein sinnstiftendes Miteinander zu sorgen.

Und ja, hier ist ebenfalls noch Potenzial zur Optimierung drin.

Wenn sich Ihr Job zu einem Albtraum entwickelt hat, war Ihre Entscheidung vermutlich die absolut richtige. Interessieren würde mich jedoch, was Sie nach (mindestens acht, wenn nicht sogar noch mehr) Monaten dazu bewogen hat, diese Bewertung abzugeben.

Zu Ihren Contra-Punkten:
Mir gegenüber können Sie jederzeit ehrlich sein – und das waren Sie mit Ihren Worten hier vermutlich auch. Tatsächlich würde ich mir wünschen, dass wir auch intern offen für derart kritische Rückmeldungen sind und als Gesamtheit darauf (konstruktiv) reagieren. Es geht nur im Miteinander!

Zum zweiten Punkt könnte ich jetzt leicht ironisch antworten: Aber auch nicht alle, die gut reden können, kommen „weiter“… Wobei „weiterkommen“ ebenfalls erstmal zu definieren wäre.

Den dritten Punkt schreibe ich Ihren ganz persönlichen Erfahrungen bzw. den Wertungen aufgrund ihrer Erfahrungen zu. „Abserviert zu werden“ ist schon verdammt harter Tobak. Wenn Sie mögen, nehmen Sie doch (wie übrigens immer mehr Menschen, denen ich hier sehr ausführlich antworte) mit mir einfach nochmal persönlich Kontakt auf. Ich bin immer neugierig, was genau hinter solch drastischen Formulierungen steckt.

In diesem Sinne (tatsächlich schon uhrzeitbedingt): Gute Nacht!

Viel Erfolg bei Ihrer aktuellen Beschäftigung und vielleicht auf bald

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