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Bewertung

50:50

2,9
Empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich IT bei Datev in Nürnberg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Das man als Mitarbeiter wirklich viele tolle Sachen geboten bekommt (Homeoffice, Parkplatz, moderne Einrichtung/Geräte, Betriebsfest, Gehalt).

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das ganze Thema Konflikte. Ein Konflikt ist nicht grundsätzklich schlecht und kann auch gelöst werden.
Das man so schwach bei dem Thema Konflikte und Rahmenvorgaben aufgestellt ist.
Das man sehr wenig über Arbeit spricht, sondern sich überwiegend mit Befindlichkeiten beschäftigt.

Verbesserungsvorschläge

Sich besinnen, dass der Auftraggeber bestimmen kann und nicht der ausführende Mitarbeiter, der sich teilweise von Gottes Gnaden eingesetzt fühlt.
Sich mehr selbstreflektieren. Z.b. ist weniger mehr. Es wird nicht besser bei Projekten die doppelte Anzahl an Menschen zu beschäftigen.

Arbeitsatmosphäre

Viele Mitarbeiter machen was sie wollen. Leider werden in vielen Bereichen von der Führung keine Grenzen vorgegeben und man kann nahezu konsequenzlos machen was man will. Dadurch gibt es leider viele Egoisten, die einem zwar erzählen wie wichtig alles ist, aber nur darauf schauen, dass sie gut dastehen.

Kommunikation

Ich muss leider sagen, das ist wirklich eine Katastrophe. Entscheidungen werden entweder gar nicht oder viel zu spät kommuniziert. Die Beteiligten erfahren es in der Regel als letzter. Man kann ja Fehler machen, das traurige ist, das diese immer wieder gemacht werden. Hochbezahlte Kräfte zucken dann mit der Schulter und sagen "ach ja, das war noch nie unsere Stärke". Oder sie schauen einen mit großen Augen an, wenn vorgeschlagen wird die Betroffenen mit einzubeziehen, das sei eine phänomenale Idee. Das nächste Mal wird es aber nicht mehr gemacht.

Kollegenzusammenhalt

Sehr durchwachsen. Es gibt einige richtig tolle Kollegen, aber leider gibt es überproportional viele Egoisten und Dampfplauderer. Leider werden diese noch immer gefördert.

Work-Life-Balance

Man kann tatsächlich den ganzen Tag in der Kantine sitzen, ohne das jemand etwas sagt. Leider betreiben das einige Kollegen. Es gibt aber auch Kollegen, die das ausgleichen und sich totarbeiten. Darum nur eine mittelmäßige Bewertung.

Vorgesetztenverhalten

Leider ist das wirklich schlecht. In der IT-Branche ist Führung an sich schon so eine Sache. Aber es gibt überdurchschnittliche viele Führungskräfte, die dort auf keinen Fall hingehören. Konfliktverhalten ist schlecht, oder nicht vorhanden. Passivität, Vetternwirtschaft oder nur die eigene Karriere im Blick auf Kosten der Untergebenen. Es wird in letzter Zeit leicht besser, da es nun doch den ein oder anderen fähigen gibt. Ich hoffe das geht so weiter.

Interessante Aufgaben

Die gibt es, wie bei vielen Großunternehmen, aber sie fliegen einem nicht zu. Ganz normal.

Gleichberechtigung

Ich nehme keinen Geschlechterunterschied wahr.

Umgang mit älteren Kollegen

Das ist schwer zu beantworten. Ich habe bisher nur mitbekommen, dass ältere Mitarbeiter so verehrt werden, dass die machen können was sie wollen und damit viele junge Kollegen vergraulen. Von daher muss ich diese Frage schlecht bewerten, obwohl das aus der anderen Sicht eine Spitzenbewertung hätte sein müssen.

Arbeitsbedingungen

In der Regel ist alles sauber und recht modern. Da gibt es nichts auszusetzen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Bisher habe ich nur positive Dinge auf dem Gebiet wahrgenommen.

Gehalt/Sozialleistungen

Für die Region und die Branche sehr gut. Obwohl man ehrlich sagen muss, dass das Gehalt oftmals sehr hoch ist für die Leistung die man am Ende wirklich bringen muss für einen Teil, für den anderen Teil ist es zu wenig für die Leistung die man bringen muss. Für mich persönlich ist es gut.

Image

Ich würde sagen mittelmäßig.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildung ist wirklich gut. Karriere ist so eine Sache, teilweise Vetternwirtschaft und die Besetzung der Positionen ist oftmals sehr fragwürdig. Je nach Vorgesetzten kann man leicht Karriere machen oder gar nicht.

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Arbeitgeber-Kommentar

Stefan Scheller, Arbeitgeberkommunikation
Stefan SchellerArbeitgeberkommunikation

Liebe Bewerterin,
lieber Bewerter,

zuerst einmal herzlichen Dank für die differenzierte und auch recht detaillierte Betrachtung. So benennen Sie ja insbesondere die von Ihnen stark kritisierten Themenfelder genau.

Zum Thema Arbeitsatmosphäre:
Sie stoßen sich daran, dass „viele Mitarbeiter machen, was sie wollen“. Nun, je nach Blickwinkel haben wir es entweder geschafft, uns von einer tendenziell eher starren Command & Control Kultur in Richtung Selbstverantwortung zu bewegen oder befinden uns in einer Art Anarchie-Zustand. Ich denke, dass die Wahrheit tatsächlich in der Mitte liegt: Einerseits versuchen wir Mitarbeitern mehr Gestaltungsspielräume zuzugestehen. Sowohl hinsichtlich der eigenen Arbeitsgestaltung, als auch mit Blick auf die Aufgaben. Dazu ist viel Vertrauen nötig. Und ja, nicht alle haben vermutlich die gleiche Portion davon tatsächlich verdient.

Ihr kritisiertes Vorgesetztenverhalten:
Das Thema ist ein all-time-classic (bei den meisten größeren Unternehmen übrigens) und Führungskultur verändert sich über die Jahrzehnte nur schleppend. Sie beschreiben eine letztlich zumindest positive Entwicklung, wenngleich der Ausgangspunkt für Sie noch „wirklich schlecht“ ist. Woran die Organisation tatsächlich in Summe deutlich arbeiten kann, ist das Konfliktverhalten Da bin ich bei Ihnen und dazu stehe ich auch persönlich.

Dass Menschen im Unternehmen darauf achten, dass sie gut dastehen, ist per se erst einmal normal. Wenn dann aber eine Kultur des Egoismus attestiert wird, ist das schon hart. Je nach Bereich mag es hier entsprechende Verhaltens-Kulturen tatsächlich geben. Ich hoffe, dass sie nicht in Summe so prägend sind, wie Sie diese beschreiben.

Kollegenzusammenhalt:
Durchwachsen ist doch zumindest schon mal ein Anfang bei rund 8.000 Kolleginnen und Kollegen im Unternehmen. Wobei ich Begriffe wie „Dampfplauderer“ zum Teil schwierig finde. Vielleicht an dieser Stelle ein ganz persönliches Insight von meiner Seite: Auch mir wurde ab und an schon mal „Dampfplaudererei“ vorgeworfen, auch im Zusammenhang mit meiner sehr selbstbestimmten Tätigkeit hier auf kununu. Manchmal ist der Grat zwischen „Die Bedeutungs-Zusammenhänge sind nicht allen sofort bis ins Detail klar“ und tatsächlichem Gelaber (ohne Inhalte) ein schmaler. Unabhängig davon: Ja, „Dampfplauderer“ würden mir nach dieser Definition auch so einige einfallen.

Kommunikation:
Eines der schwierigsten Felder zwischen Menschen überhaupt. Egal ob im Unternehmen oder auch sonst. Die in Ihrer Bewertung beschriebenen Erfahrungen und Aussagen machen mich in der Tat betroffen. Vermutlich kommen sie durchaus an der einen oder anderen Stelle immer wieder vor. Leider. Allerdings ist Ihre Bewertung auch ein guter Ausgangspunkt, um das Thema mal wieder intern „aufzuwirbeln“…

Umgang mit älteren Kolleginnen und Kollegen:
Die Zusammenarbeit innerhalb altersdiverser Teams ist häufig schwieriger, als dort, wo die Alters- und Erfahrungsstruktur homogener geprägt ist (den Satz habe ich übrigens nirgendwo abgeschrieben, der ist mir gerade tatsächlich spontan eingefallen). Gut wäre es, weder langjährige Berufs- und Aufgabenerfahrung per se „zu verehren“ noch umgekehrt diese gegenüber neuen Kolleginnen und Kollegen auszuspielen. Beide Extreme sind kontraproduktiv.

Zum Thema Karriere:
Den Begriff „Vetternwirtschaft“ habe ich in diesem Zusammenhang hier schon mal auf kununu gelesen. Aber keine Angst, ich kopiere meine Texte hier nie. Fakt ist, dass ein gutes Verhältnis zur Führungskraft und deren Unterstützung ein sehr guter Anfang sind, um tatsächlich Karriere zu machen. Ich würde aber nicht von Vetternwirtschaft im klassischen Sinne sprechen, denn dafür sind die Auswahl-Verfahren (zumindest auf den unteren Hierarchieebenen) zu sehr mit unterschiedlichen Gremien besetzt.

Unabhängig davon werden die Prozesse der Führungskräfte-Auswahl aktuell gerade komplett neu überdacht bzw. in einem größeren Projekt sogar schon professionell überarbeitet. Wenn es nach mir persönlich ginge, müssten alle (!) Führungskräfte auch nach vielen Jahren nochmal durch die entsprechenden neuen Verfahren laufen. Das aber nur nebenbei. Immerhin steht Ihre Bewertung hier im Mittelpunkt und nicht meine persönliche Meinung.

Work-Life-Balance:
Dass man den ganzen Tag in der Kantine sitzen kann, ohne dass jemand etwas sagt, stimmt. Aber das muss noch nichts heißen. Wenn ich beispielsweise daran denke, dass ich meinen Working-out-loud Circle und andere Abstimmungstätigkeiten auch häufig im Casino des IT-Campus durchführe, könnte man auch meinen, der Scheller säße nur die ganze Zeit rum und unterhalte sich. Verstehen Sie, was ich sagen will? „Arbeit“ kann heute auch Kommunikationsarbeit sein. Und die ist vielfältig und von außen nicht immer sofort zu erkennen.

Damit will ich aber nicht schönreden, dass es nicht auch die eine oder den anderen geben wird, die das ausnutzen.

Was das Thema „Totarbeiten“ angeht, dürfte es eigentlich genügend Mechanismen geben, die das verhindern. Verglichen mit dem, was mir in meinem privaten Umfeld so alles unterkommt (u.a. aus dem Pflegesektor), kann ich mir keinen Arbeitgeber vorstellen, der genauer die auf Zeiten und Befindlichkeiten seiner Mitarbeiter schaut und reagiert als DATEV. Dort, wo massiv über die Limits gearbeitet wird (mit Blick auf totarbeiten), hilft eigentlich nur das transparent-Machen und notfalls die Eskalation. Denn so etwas hilft niemandem. Nicht denen, die sich aufarbeiten (klingt irgendwie nicht ganz so brutal) und auch nicht dem Unternehmen. Denn produktiv geht anders.

Zu Ihren Verbesserungsvorschlägen:
Diesen schließe ich mich komplett an.

Danke, dass Sie auch positive Punkte explizit erwähnen. Was die Contra-Punkte angeht, so verweise ich auf meine Antwort zum Thema Konfliktfähigkeit oben.

Und abschließend wünsche ich mir, dass in Summe tatsächlich mehr über Arbeit gesprochen wird, als über Befindlichkeiten. Denn wenn wir nicht radikal fortlaufend Wertschöpfung für unsere Kunden generieren, werden wir uns bald mit ganz anderen Befindlichkeiten beschäftigen müssen.

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund (ist ein Wunsch aus aktuellem Anlass) und kommen Sie gut ins anstehende Wochenende.

Herzliche Grüße aus dem Homeoffice

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