Viel Bürokratie, starre Prozesse und fehlende Entwicklungsmöglichkeiten hemmen die Mitarbeiterpotentiale
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Zusatzversorgungskasse
- keine unvergüteten Überstunden
- Gleitzeit und geregelte Arbeitszeiten
- tolle Kollegen auf Arbeitsebene
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- mangelnder Wille zeitgemäße Entwicklungen zu berücksichtigen, z.B. Home-Office, neue Gehaltsstrukturen für IT-Bereiche
- sehr viele konservative Führungskräfte in den oberen Führungsebenen
Verbesserungsvorschläge
- mehr Kompetenzen in die unteren Führungsebenen verteilen / mehr Vertrauen zeigen
- Gehaltsstrukturen und Karrieremöglichkeiten an vergleichbare Unternehmen angleichen (in Mitarbeiter investieren) - das ist überfällig!
Arbeitsatmosphäre
Jahrelang versäumte Investitionen und verschlafene Entwicklungen haben zu einer Flut an wichtigen Projekten geführt, die aktuell parallel verlaufen. Die Personalressourcen reichen aber nicht aus, um ein Momentum zu erzeugen, den Rückstau aufzulösen. Zudem herrscht Chaos in der Priorisierung der einzelnen Projekte. Bei den Mitarbeitern macht sich vermehrt Stress und Frust breit, weil Projekte nicht fertig werden.
Kommunikation
Die Kommunikation ähnelt der anderer Konzerne in ähnlicher Größe. Leider betreibt die Unternehmensführung etwas zu viel Geheimniskrämerei - man versucht auf jeden Rücksicht zu nehmen. Etwas mehr Transparenz würde einer zeitgemäßen Kommunikationsstrategie gut stehen. Wenigstens auf den Flurfunk ist in der Regel Verlass.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen sind in aller Regel top. Zu den meisten besteht ein freundschaftliches Verhältnis und man unternimmt sogar öfters etwas privat zusammen. Natürlich gibt es auch den ein oder anderen, mit dem man nicht so gut klar kommt, aber das lässt sich in einem großen Unternehmen auch nicht ausschließen. Insgesamt recht familiär, auf Arbeitsebene wird sich in der Regel geduzt.
Work-Life-Balance
Entspricht den Erwartungen für ein solches Unternehmen. 30 Tage Urlaub sind mittlerweile Standard, manche bieten allerdings auch schon 40 Tage. Arbeitszeit ist allerdings dank Gleitzeit flexibel und geregelt, Überstunden werden alle vergütet. Home-Office-Tage gibt's leider nur mit Begründung (kleine Kinder, Pflegefall in der Familie), wobei daran nach jahrelangen Ausreden von der Unternehmensführung aktuell gearbeitet wird (toi toi toi).
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte gibt es in der vollen Bandbreite in Sachen fachlichen und sozialen Skills. Da muss man etwas Glück haben, dass man in der richtigen Abteilung mit dem richtigen Vorgesetzten landet. Viele Führungskräfte sind leider mutlos und wenig innovativ. Die untere Führungsebene ist oft noch innovativ und mutig, dafür aber in der Regel mit zu wenigen Kompetenzen ausgestattet, um eigene Philosophien, Strategien und Konzepte durchzusetzen.
Interessante Aufgaben
Prinzipiell gibt es ein breites Portfolio an interessanten Aufgaben. Allerdings versteht es die Debeka durch sich ständig ändernde Anforderungen und nervige Abstimmungsprozesse den Spaß daran zu nehmen.
Gleichberechtigung
In den oberen Führungsebenen sind weibliche Kolleginnen noch etwas dünn gesät, aber von unten wachsen zurzeit auffällig viele nach. Das ist wahrscheinlich auch den speziell für Kolleginnen entstandenen Mentoring- und Entwicklungsprogrammen zu verdanken.
Umgang mit älteren Kollegen
Beim Umgang mit älteren Kollegen kann die Debeka glänzen. Ältere Kollegen werden aufgrund ihrer Erfahrung oft konsultiert und sind voll in Teams und Projekte integriert. Auch die Unternehmensführung begegnet den älteren Kollegen mit hohem Respekt.
Arbeitsbedingungen
In dieser Kategorie hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Mittlerweile wird mit zeitgemäßer Hardware gearbeitet und auch die Büromöbel werden nach und nach alle erneuert. Aktuell mangelt es noch an mobilen Endgeräten (Laptops und bei Bedarf auch Smartphone), aber auch hier scheint sich etwas zu tun.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Green-IT, Elektro-Autos und stetige Weiterentwicklung von papierarmen Prozessen.
Gehalt/Sozialleistungen
Gut: Zusatzversorgungskasse (Debeka zahlt 4% vom Brutto), gutes Gehalt für Ausbildungsberufe und Berufseinsteiger.
Schlecht: kaum Entwicklungsmöglichkeiten in Sachen Gehalt, keine Honorierung von Leistung und Studienabschlüssen, Eingruppierung rein nach Tabelle, Höhergruppierungen in Mini-Schritten (halbe Tarifgruppen), Überspringen von Tarifgruppen trotz guter Leistungen nicht möglich, Führungsaufgaben werden nur mit einer geringen Zulage "belohnt" (entspricht nicht dem Mehraufwand und zusätzlichem Stress), Gehälter werden durch den Tarifvertrag gedeckelt (bis auf ganz wenige Ausnahmen und Abteilungs- und Referatsleiter), Abteilungsleiter haben keine eigene Kompetenzen für Höhergruppierungen (strikte Personalabteilung ist die letzte Instanz), keine Firmenwagen gegen Gehaltsverzicht.
Leider orientiert sich die Debeka nicht an vergleichbaren Versicherungsunternehmen wie AXA oder R+V, die größtenteils außertariflich und je nach Berufserfahrung 15 bis 30% mehr Gehalt zahlen. Es wird künftig mehr und mehr schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter mit Berufserfahrung zu gewinnen oder zu halten. Externe Mitarbeiter werden hingegen gut bezahlt.
Image
Aus Kundensicht hat die Debeka einen hervorragenden Ruf. Auch bei vielen Kollegen im Innendienst wie Außendienst lässt man auf die Debeka wenig kommen - insbesondere die Kollegen, die bei der Debeka ihre Lehre gemacht haben und keinen Vergleich zu anderen Unternehmen ziehen können. Einen Punkt Abzug gibt es für das Image der IT-Bereiche, was zunehmend auch außerhalb der Debeka bekannt wird.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung in Form von Schulungsmaßnahmen bekommt man in der Regel, sofern es für die tägliche Arbeit notwendig oder förderlich ist.
Weiterentwicklung in Form von Karriere und Personalverantwortung ist allerdings oft nur mit Glück möglich, falls beispielsweise ein Kollege das Unternehmen verlässt oder ein Team/eine Abteilung aufgrund der Größe geteilt werden muss. Fachliche Verantwortung wird weder mit Titeln noch mit einem spürbar höherem Gehalt honoriert.