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Deichmann 
SE
Bewertung

Druck wird immer intensiver

2,2
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Deichmann Schuhe SE in Essen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

+ Bezahlung nach Tarif
+ Provision
+ Dreizehntes Monatsgehalt
+ Betriebsrat

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Nur Teilzeitverträge
- Zu wenig Personal
- Unfaire Planeinteilung (Arbeitszeiten)
- Zu viel Druck

Verbesserungsvorschläge

1. Aufhören an Mitarbeiter zu sparen wenn man sich höhere Ziele setzt
2. Teilzeitverträge mit mehreren Stunden anbieten
3. Vollzeitverträge anbieten
4. Auch Filailleiter nach Tarif bezahlen & eine Lösung für geleistete Überstunden finden
5. Bessere Einstiegsmöglichkeiten für Azubis bieten, die nach Abschluss der Lehre im Verkauf bleiben wollen
6. Gerechtere Planeinteilung unter Mitarbeitern (fairer Wechsel Früh- und Spätdienste & Samstage)
7. Motivation statt Angstmacherei um die Leistung zu fördern
8. Mehr Kontrolle was die Belüftungssysteme und Klimaanlagen betrifft
9. Sich vor Augen führen, dass man Menschen beschäftigt und keine Nummern

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre unter den Kollegen ist gut, aber es wird immer schwieriger eine angenehme Arbeitsatmosphäre aufrecht zu erhalten. Der Druck von Oben ist enorm. Es kommen mehr Zusatzaufgaben hinzu und die Personalkosten werden immer mehr gedrosselt, so muss man in einen kurzen Zeitraum Arbeit für 3 leisten. Die Stimmung ist dementsprechend gehetzt und gereizt. Dies bekommen teilweise leider auch die Kunden zu spüren. Den Fokus kann man schon längst nicht mehr auf den Kunden setzen, was ich sehr bedauernswert finde. Vertrauen bekommt man von den Vorgesetzten kaum zu spüren, eher wird man unter Druck gesetzt wenn man den gewünschten Prozentsatz des Furniturenverkaufs nicht erreicht. Es herrscht eine ängstliche gehetzte Stimmung, weil man mit seiner Arbeit kaum noch hinterherkommt und sich für alles ins Detail rechtfertigen muss.

Kommunikation

Speziell in unserer Filiale muss ich die Kommunikation loben. Man wird regelmäßig über Rundschreiben, Emails, Kollegen und der Filialleitung darüber informiert was ansteht. Meetings finden ebenfalls in regelmäßigen Abständen statt. Auch beim Schichtwechsel wird viel wert auf Absprache gelegt. Wie in jeden Betrieb gehen Informationen mal unter, weil einer geschludert hat oder vergessen hat es zu erwähnen, was selten vorkommt und menschlich ist. Im Großen und Ganzen läuft es bezüglich Kommunikation recht gut.

Kollegenzusammenhalt

Das kommt immer ganz darauf an welche Filiale man erwischt. Mit viel Glück erwischt man super Kollegen. Natürlich gibt es überall mal Miesepeter. Speziell in meiner Filiale kann ich von Glück reden, überwiegend sehr nette Kolleginnen erwischt zu haben. Man hält so gut es geht zusammen und arbeitet Hand in Hand. Unmut ist bei allen zu sehen, aber keine getraut sich bisher so recht etwas zu unternehmen, was nachvollziehbar ist, denn die Angst den Job zu verlieren ist zu groß. Das schafft natürlich auch ein wenig Misstrauen untereinander. Vor Intrigen sollte man generell wachsam sein, wenn man unter Frauen arbeitet kann dies schon gerne mal vorkommen.

Work-Life-Balance

Dies ist der Punkt, den ich neben dem enormen Druck am meisten kritisiere. Als Filialleitung und Azubine kann man sich schon einmal vom Privatleben verabschieden. Wenn ich sehe, was unsere Filialleitung an Stunden leisten muss, frag ich mich ernsthaft ob sie überhaupt noch ein Privatleben hat. Überstunden die sie leistet, werden ihr nicht vergütet. Es ist unmenschlich. Auch als Teilzeitkraft hat man auf Abruf bereit zu stehen, sonst ist man sehr schnell ersetzbar. Pläne ändern sich so gut wie wöchentlich und man hat kaum die Möglichkeit Termine in der privaten Zeit wahrzunehmen, geschweige den privat mal etwas zu planen. Freie Samstage sind etwas seltenes und wenn man mal einen hat, wird er meisten auch kurzfristig gestrichen. Mit viel Glück hat man dann irgendwann mal doch einen freien Samstag. Auch Frühschichten sind eine Seltenheit. Bei uns kann man sich drauf einstellen immer Spätschichten zu schieben. Auch als Teilzeitkraft wird man privat sehr stark wegstecken müssen.

Vorgesetztenverhalten

Was Organisation anbelangt, kann man sagen dies wird top geregelt bei uns. Damit meine ich zum Beispiel die Kommunikation untereinander und auch die Handhabung des Systems an sich. Man kann der Filialleitung lassen, dass sie sehr viel darauf acht gibt, das alles seine geregelte Ordnung hat und, was ich persönlich sehr vorteilhaft finde, da es die Arbeit untereinander enorm erleichtert. Auch packt sie stark mit an, das machen auch nicht alle. Allerdings sind die Erwartungen oft zu hoch geschraubt und kaum umsetzbar, weil immer drastischer an Personalkosten gespart wird. Die Arbeit wird immer mehr und die Mitarbeiter werden immer weniger. Dies demotiviert Mitarbeiter zusehends, weil man schlichtweg überfordert ist. Leider trifft dies auch auf die direkten Vorgesetzten zu, da ihnen Mitarbeiter fehlen und sie letztendlich den Kopf für die Zahlen hinhalten müssen. Dementsprechend ist auch die Stimmung zwischen Vorgesetzten, Filialleitern und Mitarbeitern. Allen sind die Hände gebunden bezüglich dessen.

Interessante Aufgaben

Anfangs erscheinen die Aufgaben recht interessant, doch mit der Zeit ist es ziemlich eintönig. Ware rücken, kassieren (natürlich auf den Zusatzverkauf achten) und Schuhe verräumen sind das täglich Brot, und das am besten alles gleichzeitig. Oft hat man auch zu viele Aufgaben, die man mit Ach und Krach grad noch so schafft, meistens muss man früher kommen und länger bleiben, sonst ist dies unmöglich zu meistern. Unbezahlt, versteht sich. Leider ist man nebenbei auch nur mit hinterherräumen beschäftigt. Neben der vielen Arbeit und den Beratungen ist dies ziemlich mühselig, da man oft sehr spät aus dem Laden kommt, da alles 1A ordentlich wieder stehen muss.

Gleichberechtigung

Frauen sowie Männer haben die gleichen Aufstiegsmöglichkeiten. Allerdings gestalten die sich schwer. Wer eine Ausbildung gemacht hat, kann nur als Teilzeitkraft weitermachen. Vollzeitverträge an sich gibt es nicht, außer man wird als Assistentin verheizt oder man möchte eine Filiale leiten. Was ich aber positiv finde, dass gerne auch Quereinsteiger gesehen werden, aber leider auch nur in Teilzeit.

Umgang mit älteren Kollegen

Darüber kann ich nicht sonderlich viel sagen, da es in unserer Filiale nur jüngere Damen tätig sind. Leider habe ich da nicht sonderlich viel mitbekommen. Ich denke es ist schwer rein zu kommen umso älter man ist, da die Forderungen hoch sind.

Arbeitsbedingungen

Systemausfälle an der Kasse sind glücklicherweise sehr selten, dank dem Help Desk wird uns da sehr schnell geholfen, sollte es mal vorkommen. Allerdings ist es sehr erschwerlich im Sommer zu arbeiten, da die Belüftung miserabel ist. Es ist brühend warm im Geschäft. Mir und anderen Kollegen wird oft schwarz vor Augen, wenn wir uns zu schnell bewegen, was wir machen müssen weil es viel zutun gibt. Es ist viel zu stickig, was auch das Atmen auf Dauer erschwert. Man muss auch bedenken, dass man viel mit Synthetik zutun hat, was dies zusätzlich noch negativ beeinflusst aufgrund eventueller Dämpfe. Leider sind wir auf die Belüftungssysteme stark angewiesen, da keine Fenster vorhanden sind. Auf Nachfrage änderte sich nichts an der Situation. Auch von Kunden wir man des öfteren darauf angesprochen, weil dies sogar für sie unangenehm ist.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Der Müll wird fein säuberlich getrennt, selbstverständlich wird auch auf die EU-Richtlinie beim Verkauf der Plastiktüten geachtet, was aber nicht den Unternehmen angerechnet werden kann, da diese vor der Richtlinie kostenlos waren. Der einzige Minuspunkt diesbezüglich für mich persönlich ist, das keine Papiertüten angeboten werden. Dies wäre um einiges umweltfreundlicher. Dafür gibt es aber Stofftüten, dennoch wäre es besser Plastik endgültig zu verbannen. Auch ist Deichmann was Spendenaktionen betrifft sozial eingestellt, zu besondern Anlässen spenden wir freiwillig mit wozu das Unternehmen uns animiert, was ich vorbildlich finde aber auch ein bisschen an Doppelmoral grenzt wenn man bedenkt unter welchen Bedingungen die Schuhe hergestellt werden. Image oder Selbstlosigkeit? Da bin ich mir unschlüssig...

Gehalt/Sozialleistungen

Hier würde ich gerne vier Sterne vergeben, da ich mich als Teilzeitkraft was mein Gehalt betrifft nicht sonderlich beschweren kann, aber da gibt es auch ein paar Punkte die mich persönlich stören auf die ich gleich zu sprechen komme. Es wird nach Tarif bezahlt, Provision erhält man auch, sogar Urlaubs- und Weihnachtsgeld wird bezahlt. Für die Verhältnisse im Einzelhandel ist dies wirklich top. Allerdings ist dies gerechtfertigt, für das was wir leisten müssen, auch muss man die Umstände bedenken, dass man nur 10h Verträge bekommt und somit sehr auf den Umsatz angewiesen ist was Einteilung und Bezahlung betrifft. Wirklich sicher kann man als alleinstehende Person nicht davon leben, wenn man keine Nebenbeschäftigung hat, was ungern gesehen wird und einen gerne mal zur Last gelegt wird, wenn man aufgrund dessen nicht flexibel genug ist. Aber die Fixkosten decken sich nicht von alleine. Wie sich dies bei Filialleitern und Azubis genau verhält kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Allerdings weiß ich, das Filialleiter für ihre Überstunden nicht entlohnt werden, und sie leisten einiges an Überstunden (oft 12 Stunden Tage) um all die Anforderungen zu stemmen. Das ist ein riesen Unding.

Image

Einst hielt ich sehr viel vom Image dieses Unternehmens. Die Arbeit war schon immer knackig, aber machbar. Dies war aber noch zu Seniors Zeiten. Mittlerweile weht hier ein ganz anderer Wind, der deutlich zu spüren ist. Allerdings, gibt es Unternehmen, die unter noch schlechteren Sternen stehen diesbezüglich.

Karriere/Weiterbildung

Wie oben bei der Gleichberechtigung schon angedeutet, kritisiere ich die Aufstiegsmöglichkeiten stark. Natürlich ist es ein großer Pluspunkt, dass Quereinsteiger die Möglichkeit haben mit am Bord sein zu dürfen, dies ist aber nur mit Teilzeitverträgen möglich (10h-15h). Umso schlimmer finde ich es für Azubis die bei Deichmann gelernt haben und wie die Quereinsteiger selbst nur diese Verträge angeboten bekommen. Wenigstens den gelernten Fachkräften sollte da doch mehr geboten sein, wenn man normal als Verkäuferin oder Kauffrau im Einzelhandel weitermachen möchte. Azubis haben nicht sonderlich viele Möglichkeiten wenn sie aufsteigen möchten. Sie können direkt als Assistenten verheizt werden und von Filiale zu Filiale springen und irgendwann selber als Filialleitung weitermachen, wo es ihnen nicht anders wie den bisherigen ergehen wird. Unverschämt viele Überstunden schieben dies wohlbemerkt unbezahlt und sich den Druck beugen. Wenn man aufsteigen möchte, kann man direkt seine Seele an das Unternehmen verkaufen und seinen Privatleben schon mal Adieu sagen.

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