Altmodisch und bieder, Neustrukturierung dringend nötig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wo Schatten ist, ist auch Licht. Es wächst immer Mal ein Pflänzchen heran, welches doch etwas ändert. Ein neuer Kollege von außen, der neue Ideen einbringt, eine Führungskraft, die wirklich führen und motivieren kann. All das findet man auch bei DEKRA. Man muss nur die Augen offen halten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Veralteter Führungsstil, starre, festgefahrene Strukturen, Lästereien, Gehalt,
Verbesserungsvorschläge
1. Einen modernen Führungsstil einführen, der sich durch Wertschätzung und partnerschaftliches Verhalten auszeichnet. Bei DEKRA wird immer noch wie in den 90ern ausschließlich "von oben herunter" geführt., bei dem die Vorgesetzten die Vorgaben der Geschäftsleitung durchdrücken und die Meinung der Mitarbeiter teilweise in selbstherrlicher Art niedergebügelt wird. Verbesserungsvorschläge oder neue Ideen werden grundsätzlich als Affront gesehen. Leider gibt es immer noch Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter nicht unterstützen, sondern Führung mit "Druck machen" verwechseln.
2. Grundsätzlich sollte DEKRA die Mitarbeiter als Potential und nicht als Kostenfaktor sehen. Es ist leider so, dass die (wenigen) wirklich guten und kreativen Leute nicht selten nach 2-3 Jahren weiterziehen (teilweise auch schon in der Probezeit). Zurück bleiben die Leute, die die geregelten Arbeitszeiten und die Sicherheit schätzen und sich in ihrer Komfortzone eingerichtet haben.
Arbeitsatmosphäre
Grundsätzlich eine sehr steife Atmosphäre. Jeder achtet sehr genau darauf, ja kein falsches Wort zu verlieren oder sich irgendwie angreifbar zu machen. Insgesamt wird die Atmosphäre eher durch Misstrauen bestimmt, was sich allerdings in den letzten 1,2 Jahren gebessert hat. Wahrscheinlich hat auch das Home office in der Corona Zeit dazu beigetragen. Ganz negativ wirkt die "Sie/Du" Kultur. Diese wird von den Vorgesetzten bewußt als Führungsinstrument mißbraucht. Wer geschätzt wird, dem wird das "Du" angeboten. Wer nicht geschätzt wird, wird mit "Sie" angesprochen. Das wird selbst vor Dritten/Externen so durchexerziert. So wird das Team gleich gespalten und dementsprechend ist auch die Atmosphäre. Ich habe es auch erlebt, dass auf Bereichsleitungsebene einem Mitarbeiter das "Du" angeboten wurde, während der vorgesetzte Abteilungsleiter weiter gesiezt wurde. Für mich ein absolutes No go.
Kommunikation
Sehr hierarchisch, außer man gehört zu den persönlichen Favoriten der Führungskraft. Wie bei bei jedem von Hierarchien geprägten Unternehmen gilt: Auf den Flurfunk ist Verlass.
Kollegenzusammenhalt
Ist natürlich von Team zu Team unterschiedlich. Da es sehr viele ältere Kollegen gibt, ist es für Jüngere (U35) erst einmal schwieriger, Anschluss zu finden. Aber das findet sich mit der Zeit. Ging mir jedenfalls so.
Work-Life-Balance
Da die Vorgesetzten nicht gerade mit übertriebenem Arbeitseifer glänzen, kann man auch mal früher gehen ohne dass es jemand groß mitbekommt. Allerdings gibt es Zuträger, die die Chefs über jeden Fehltritt oder zu frühes Gehen informieren. Man weiß aber sehr schnell wer diese sind und kann sich danach richten.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetze sind oft gering qualifiziert und scheinen eine gewisse Angst vor gut qualifizierten Leuten zu haben. Dementsprechend oft sehr autoritäres Auftreten der Vorgesetzten, völlig unrealistische Vorgaben und bei Kritik/Widerspruch teilweise ausfälliges Verhalten. Es gab wohl auch schon Mobbing.
Interessante Aufgaben
Da viele (ältere) Kollegen nur noch Dienst nach Vorschrift machen, ist es relativ leicht, sich interessante Aufgaben zu suchen. Man sollte nur nicht die Erwartung haben, dass einem das irgendwann gedankt wird.
Gleichberechtigung
Man ist bemüht, ist aber immer noch ein männerdominiertes Unternehmen.
Umgang mit älteren Kollegen
Da der Altersdurchschnitt bei DEKRA sehr hoch ist (viele Ü50 Kollegen) ist der Umgang mit älteren Kollegen deutlich besser als in dem Beratungsunternehmen, in dem ich vorher tätig war.
Arbeitsbedingungen
Büroräume und EDV Ausstattung sind gut und zweckmäßig. Es hat zwar alles einen 90er Jahre Charme, leicht verstaubt und ein wenig altmodisch. Passt aber zum sonstigen Umfeld.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Normal
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittlich. Einmal verhandelt sind spätere Gehaltssteigerungen in nennenswertem Umfang kaum noch möglich. Allgemein herrscht eine große Unzufriedenheit über die Gehälter auf den unteren und mittleren Ebenen.
Image
Wenn selbst langjährige Mitarbeiter sagen, "tja, für Daimler hat es leider nicht gereicht, jetzt bin ich eben hier", dann braucht man sich um die Außenwirkung keine Gedanken mehr zu machen. Insgesamt ist das Image aber durchaus gut.
Karriere/Weiterbildung
Eines der ersten Dinge, die man bei DEKRA lernt ist, dass Karriere nur möglich ist, wenn man in bestimmten Kreisen/Zirkeln verkehrt. Aus meiner Wahrnehmung ist da leider auch etwas dran.
Weiterbildung wird grundsätzlich gefördert. Allerdings musste ich schon mehrfach Rede und Antwort stehen, warum ich gerade diese Fortbildung brauche und ob das nicht billiger geht etc. Irgendwann verliert man die Lust daran.