Weder Schein noch Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
das Gehalt wird (noch) regelmäßig gezahlt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Multikulti in der Truppe, Finanzierungen nach dem Giesskannenprinzip, Peter-Prinzip in der Hierarchie, Ablehnung von (bewährten) soldatischen Tugenden und Werten, kein Traditionsbewusstsein, Ablehnung eines soldatischen Bewusstseins, Bekämpfung von Partiotismus (wofür stehe ich eigentlich mit meinem Leben ein), Söldnermentalität
Verbesserungsvorschläge
Rückbesinnung auf den Auftrag und Zweck einer militärischen Einrichtung. Bestenauslese "die besten Führer für die besten Soldaten".
Arbeitsatmosphäre
Stumpfsinnige Arbeiten und Aufträge, welche ständig durch Vorgesetzte und Politik torpediert werden
Kommunikation
Kommunikation ist "..der Austausch oder die Übertragung von Informationen, die auf verschiedenen Arten oder verschiedenen Wegen stattfinden kann. „Information“ ist in diesem Zusammenhang eine zusammenfassende Bezeichnung für Wissen, Erkenntnis, Erfahrung oder Empathie..." So sollte es sein. Kommunikation in der Bundeswehr bedeutet aber "die Kunst des Phrasendreschens", oder "wie sage ich etwas mit vielen salbungsvollen Worten ohne aber etwas zu sagen?" Zeit- und zielgerichteter Informationsaustausch ist verpönnt.
Kollegenzusammenhalt
Nach oben wird gebuckelt, nach unten wird getreten. Gelebte Kameradschaft gibt es i.d.R. nicht mehr. Allenfalls noch auf gleicher Hierachieebene.
Work-Life-Balance
Weder in der Truppe, noch im Amt kann eine nennenswerte W-L-Balance aufgebaut werden.
Vorgesetztenverhalten
Neun von Zehn Vorgesetzten beruhen auf dem Peter-Prinzip. Besonders auf Amtsebene hat man sich dieser Vorgehensweise verschrieben.
Nach dreissig Dienstjahren kann ich - unabhängig vom Nasenfaktor- die Anzahl von fähigen Vorgesetzten (Offizieren) an einer Hand abzählen. Und dazu benötige ich nicht mal alle Finger. Während in der Truppe Pseudobeförderungen oder Lamettaposten relativ überschaubar (und korrigierbar) sind, ist dieses Prozedere auf Amts- und Kommandoebene usus.
Interessante Aufgaben
Eigentlich fünf Sterne wert. Aber durch das ständige Eingrätschen von Vorgesetzten und von Seiten der Politikvertreter, werden selbst die interessantesten Aufgaben schnell zur Sisyphusarbeit. Schwierige, langwierige ( und dadurch auch interessante) Aufträge werden von unfähigen Vorgesetzten an Untergebene zur Erledigung "delegiert". Nach positiver Erledigung werden die Arbeitsergebnisse dann von eben diesen Vorgesetzten "nachbearbeitet" und "kritisiert", schliesslich kann ein Untergebener keine "gute" Arbeit abliefern, wenn der Vorgesetzte dazu selbst nicht in der Lage ist.
Gleichberechtigung
Die vorgeschriebene Gleichberechtigung wird durch eine übersteigerte Wertschätzung und bevorzugte Behandlung von "nichtmännlichen" Individuen gelebt. Eine Gleichbehandlung gibt es nicht. Solange ein "nichtmännliches Individuum" Blitze sehen und Donner hören kann, wird es "männlichen" Individuen - von Politik verordnet - vorgezogen. Die gesetzlich verankerten Kriterien "Eignung, Leistung & Befähigung" gelten ausschliesslich für "männlichen" Individuen.
Umgang mit älteren Kollegen
Soweit sie einem nicht im Wege stehen, werden auf die Erfahrungen der "Alten Garde" (für die noch das Prinzip "Eignung, Leistung & Befähigung" galten) gerne und fleissig zurückgegriffen. Noch werden diese mit einem gewissen Maß an Respekt behandelt, da selbige über massig Wissen, Erfahrungen und Möglichkeiten verfügen, um einen jungen, aufstrebenden (karrieregeilen) unfähigen Vorgesetzten die Karten zu legen.
Arbeitsbedingungen
Altes, marodes Material. Finanzielle Mittel werden in Prestigeobjekte gesteckt, welche dann aber auch wiederum nicht funktionieren bzw die Einsatzreife nicht erreichen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Absolut übersteigertes Umwelt- und Sozialverhalten (KEIN -BEWUSSTSEIN!!) welches sich dann in solchen haarsträubenden Projekten - wie ein Biosphärenreservat direkt an der Landebahn eine Flugplatzes und auf einem Truppenübungsplatz, oder schwangerengerechte Sitze im Schützenpanzer, - niederschlägt.
Gehalt/Sozialleistungen
Dafür, dass sich die Bundeswehr zwischenzeitlich tatsächlich zum Auffangbecken von Zivilversagern entwickelt hat, sind die Gehälter wahrlich sehr üppig. Die soziale Hängematte lässt grüßen.
Image
Im Gegensatz zu den 70ern und 80ern ist das Negativimage heute absolut gerechtfertigt.
Karriere/Weiterbildung
Wer zur rechten Zeit am rechten Ort ist, kann Karriere machen - unabhängig von Eignung, Leistung & Befähigung. Es darf nur kein nichtmännliches Individuum im Wege stehen.