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Bundeswehr
Bewertung

Zur Bundeswehr? Überlege es Dir gut!

2,0
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Bundeswehr gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Unabhängig Stellen wie Sozialdienst, Millitärseelsorger und unzählige Dienstleister stellen sicher, dass Deine Rechte im Zweifel auch "erzwungen" werden können, solltest Du an besonders beratungsresistente Vorgesetzte gelangen. Dies vermittelt eine hohe Sicherheit für den Soldaten.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Führung der Bundeswehr auf politischer Ebene hat den kompletten Anschluss an die Realität des Dienstalltages verloren und prügelt am laufenden Band neue Verordnungen und Umstrukturierungen durch, die die Bundeswehr aufgrund Personal- und anderen Mängeln schwer umsetzen kann, was das Klima in diversen Dienststellen komplett zerreißen kann. Ebenso ist herrscht kein einheitlicher Qualitätsstandard innerhalb aller Kasernen.

Verbesserungsvorschläge

Die Bundeswehr sollte die Gehälter deutlich den Anforderungen anpassen. Fernab sollte die Bundeswehr jede*r Soldat*in (!), egal ob Kinder, verheiratet oder nicht, bei einer Versetzung entweder den kompletten Umzug sowie Aufwandszuschlag zahlen oder jede Heimfahrt vom Dienst- zum Wohnort finanzieren. Eine kostenlose Nutzung der Deutschen Bahn in Uniform (wie bei Polizist*innen) wäre ein Kompromiss und sicherlich sogar gute Außenwerbung. Hier wird fahrlässig die Moral der Truppe verheizt.

Arbeitsatmosphäre

Sehr abhängig vom Dienstort und meist sehr beeinträchtigt von Umstrukturierungsmaßnahmen und Personalmangel, sodass oftmals schlechtes Klima, gerade in "dienstleistenden" Einheiten wie Sanität oder Versorgung, unnötiger Weise an den weitergetragen wird, der diese beansprucht bzw. beanspruchen muss.

Kommunikation

Ist vorhanden aber leidet unter hohen Streuverlust. Wichtige Informationen, gerade Termine oder dergleichen, werden oftmals "verschleppt" und erreichen dann den einzelnen Soldaten entweder zu spät, weshalb der Soldat oftmals unter unnötigen Druck seinen Pflichten nachkommen muss und im Nachhinein selbst Nachteile erfährt.

Kollegenzusammenhalt

Intern herrscht häufig eine eher freundliche Atmosphäre, meistens bedingt durch den gekonnten Einsatz von Zynismus und Herrenwitzen. Dass dies jedoch auch weibliche Soldatinnen ohne aktive Partner*innensuche für einen angemessenen Stil des Zusammenhaltes halten, darüber lässt sich natürlich streiten.

Work-Life-Balance

Durch gesetzlich festgelegte Arbeitszeiten herrscht hier eindeutig ein spürbarer Komfort. Überstunden müssen dienstlich begründet sein und können nicht willkürlich angeordnet werden. Allerdings unterliegt dies der Bedingung, keine unattraktive Versetzung zu bekommen. Denn mehrere hunderte Kilometer vom Wohnort ist ein Leben ist der Kaserne sehr weit von einem "Life" entfernt.

Vorgesetztenverhalten

Bedingt durch Umstrukturierungen, Personalmangel und der realitätsfernen Anforderungen seitens der Politik gibt es viele Vorgesetzte, die ihren "Druck von oben" unreflektiert weitergeben und eine egoistische Arbeitsweise, in der jeder für sich seinen Dienst so angenehm und belastungsfrei wie möglich gestaltet, herrscht hier ein Ungleichgewicht zwischen Vorgesetzten und Untergebenen und zwischen vielen "Pflichten", müssen hier einige Vorgesetzte manchmal mit Nachdruck an die eigenen "Rechte" ihrer Untergebenen erinnert werden. Vorschriften werden vielmals dann angewandt, wenn es im Interesse des jeweiligen Vorgesetzten ist. Der "längere Hebel" ist deutlich spürbar.

Interessante Aufgaben

Ist nur subjektiv zu bewerten und hängt von Dienststelle und Verwendung ab. Generell kann man jedoch sagen, dass der Personalmangel auch nicht jederorts spürbar ist, sodass es, gerade für untere Dienstgrade, en vogue ist, Hilfsarbeit zu erfinden, die keinen reellen Nutzen für den Dienstbetrieb hat bzw. gegen alle Vorschriften geht, was niemanden juckt. Schleifarbeiten, Unkraut zupfen, Würstchen für Offiziere kochen oder Müllcontainer durchsortieren (ohne Anlass) sind hierbei Beispiele aus meiner eigenen Erfahrung.

Gleichberechtigung

Gleichberechtigung innerhalb verschiedener Dienstgrade vermisst man hier gänzlich. Während Offiziere im Dienst Privatgespräche am Handy tätigen oder ihren Hund durch die Kaserne führen, wird bei Mannschaftsdienstgraden auf die Uhr geguckt, wann und wie lange sie rauchen oder das WC aufsuchen oder für die Qualität des gekochten Kaffees bemängelt. Natürlich handelt es sich hier auch um eine private Maschine ohne Zulassung.

Umgang mit älteren Kollegen

Die meisten Kollegen, die älter sind, haben auch einen entsprechende Dienstgrad, weshalb der Umgang hier bereits grob durch die Befehlsgewalt reguliert wird. Generell ist es leider außer Mode gekommen, bei der Arbeitsaufteilung unter Mannschaftsdienstgraden etwas zu differenzieren, ob ein Soldat 3 Monate oder 6 Jahre dabei ist.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen sind allesamt gesetzlich geregelt und jeder Soldat hat jederzeit die Möglichkeit im Zweifelsfall seine Rechte mit Nachdruck einzufordern. Dafür stehen ihm jede Menge unabhängige Stellen zur Seite, die ihre Arbeit auch machen und "für den Soldaten" arbeiten. Auch finanzielle Dienstleistungen werden nahezu akribisch bearbeitet und hinterließen bei mir allesamt einen tadellosen Zustand. Aber Vorsicht: Niemand wird dir etwas aufs Butterbrot schmieren! Kenntnis der Rechte und Pflichten sind hier jedem zu empfehlen. Vieles erfährt ein Soldat nicht ohne Eigeninitiative! Dafür ein Stern Abzug.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt wird leider oft nur mit den Standards der Lohnarbeit der freien Wirtschaft verglichen. Da hier ausschließlich auf maximalen Wachstum gewirtschaftet wird und kaum irgendein Lohn noch der Leistung eines Arbeiters angeglichen ist, halte ich diesen Vergleich für absolut irrelevant.

Bei der Bundeswehr vertraust Du im Zweifelsfall (evtl. fremden) Vorgesetzten dein Leben an, musst bereit dafür sein jederzeit an einem beliebigen Ort in Deutschland deinen Tagesdienst zu tun (Du investierst also auch eine ordentliche Stange), musst im Zweifel 2 Haushalte führen (finanzieren), kannst weltweit zu Einsätzen befohlen werden, darfst nicht zu einem zivilen Arzt, musst auch mal nur für eine ärztliche Überweisung 500 km (und zurück) fahren, gibts ein Teil deiner Grundrechte ab(!) und hast kein Selbstbestimmungsrecht über deinen eigenen Körper, auch weil Frisur, Tattoos oder Gewicht genormt und vorgeschrieben ist. Dafür bekommst du, je nach Dienstgrad, Steuerklasse etc. im Durchschnitt 2000 - 2500 €. Also soviel wie jede Fachkraft in der Industrie. Abgezogen Fahrt- und Verpflegungskosten, die nur die wenigsten nur anteilig finanziert bekommen. Auch eine Unterkunft musst du bezahlen.

Image

Das Image der Bundeswehr ist desaströs und die Marketingkampagnen setzen weiterhin auch alles darauf, dass es auch weiterhin miserabel bleibt. Beispiel? Es wird immer mit "Arbeitgeber" und Gehalt offen geworben, steckst du erstmal in der Grundausbildung wird dir ein netter Zugoffizier gerne erklären, dass Du "Dienst" leistest und keine Arbeit und Geld keine Motivation ist. Soviel Werbung an der Realität vorbei muss man auch erstmal können.

Karriere/Weiterbildung

Eine Weiterbildung nach dem Dienst ist durch den BFD gesichert. Dies funktioniert und ist attraktiv. Es bedingt allerdings auch einer ordentlichen Dienstzeit (3 Jahre Ausbildung erst ab 8 Jahre Verpflichtungszeit) und ist mit ca. 7.000€ bei diesem Beispiel auch absolut mager ausgelegt. Für eine wirkliche Ausbildung zahlst Du hier garantiert drauf.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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