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Bewertung

Angst und Unzufriedenheit stehen bei den Mitarbeitern an der Tagesordnung. Zum Glück war ich schnell weg...

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei Deutsche Post & DHL in Bonn gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Bezahlung für ungelernte: OK

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

s.o.

Verbesserungsvorschläge

- Mitarbeiter nicht als austauschbare Nummern sehen, sondern als Menschen
- Bessere Kommunikation
- Fairere Sozialleistungen
- Darauf achten, dass Mitarbeiter gesetzliche Pausen einhalten
- Arbeitnehmer korrekt vergüten. Es wurde nur ab 08:10 Uhr bezahlt, obwohl Mitarbeiter dazu angehalten wurden mindestens 30 Minuten eher (unbezahlt) da zu sein
- Ständige befristungen abschaffen. Probezeiten reichen aus
- Mitarbeiter über fehlenden Krankengeldschutz in den ersten 4 Wochen offen informieren
- Freundlichere Mitarbeiter in der Personalabrechnung, die einem kollegial helfen, anstatt unfreundlich von oben herab zu informieren
- Die peinliche Werbung unterlassen, die man zu den Lohnabrechnungen erhält.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre war geprägt von Angst: Das erste was ich von meinen Anlernen gesagt bekommen habe war, wie ich mich zu verhalten habe, damit es kein Stress gibt. Dinge wurden gemacht, ohne zu hinterfragen. Zwar gibt es einen Betriebsrat, allerdings steht dieser eher auf Arbeitgeberseite. Selbst Teamleiter sagen, dass sie sich nicht vorstellen können wie junge Leute freiwillig bei der Post anfangen.

Kommunikation

Das Vorstellungsgespräch hat zwei Minuten gedauert. Und genau das hat sich dann auch so auf die nächsten Wochen übertragen: Es wurde nicht viel Kommuniziert, sondern man wurde vor Tatsachen gestellt.
Beworben habe ich mich als Paketzusteller, war dann aber plötzlich Postbote. Auch bekommt man zuerst kein Gehalt, sondern Lohn... Da habe ich nach einer Woche erfahren. Man wollte mich auch als Springer einsetzen: Kommuniziert wurde mir ein Stammgebiet.

Kollegenzusammenhalt

Grundsätzlich gab es einen Kollegenzusammenhalt. Man hat mich schnell und sehr gut aufgenommen. Allerdings wurde auch viel Gelästert und teilweise sogar erniedrigt und gemobbt. Es war somit alles Vertreten.

Work-Life-Balance

Plan ist eine 38,5-Stunden Woche: Das war auch in meiner Zeit (Sommer) schaffbar. Im Winter geht es wohl eher nicht. Flexible Arbeitszeiten gibt es natürlich gar nicht. Springern wird oft am Freitag mitgeteilt wann sie nächste Woche frei haben und welche Touren sie fahren. Es kam auch vor, dass es ihnen einen Tag vorher mitgeteilt wurde. Planbar war hier also wenig.

Vorgesetztenverhalten

Bis zum letzten Tag wusste mein Vorgesetzte nicht meinen Namen. Sehr sozial unfähige Vorgesetzte mit keinen bezug zur Realität. Sehr distanziert und nicht wohlwollend: Traurig. Der Teamleiter stellte sich bei mir erst gar nicht vor. Bis zum vorletzten Tag war ich für ihn "du". Am letzten Tag fing das interesse an, weil er es anscheinend gut fand, dass ich die Post verlasse und etwas aus meinem Leben mache - sagte er mir.

Interessante Aufgaben

Man verteilt Pakete bis zu 32,5 Kg und stellt Post zu. Nach einer Woche kann man sich etwas spannenderes vorstellen.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen hatten nach teilweise 15 Jahren Dienstzeit eine Stammstrecke zu bekommen. Wer nicht mehr Leistungsfähig ist, der wird entsorgt. Teilweise gab es Kollegen, die 10 Jahre befristet worden sind: Dies hat der Gesetzgeber zum Glück irgendwann verboten.

Arbeitsbedingungen

Mir wurde versprochen wenigstens direkt Sicherheitsschuhe zu bekommen. Fakt war: Ich habe nichts bekommen. Die Autos sind ohne Klimaanlage (auch bei 35°C) und ohne Radio.
Beim Tragen der Pakete gab es keine Hilfsmittel. Wer das lange macht, der arbeitet sich kaputt.
Die Scanner waren alt und abgenutzt und funktionierten oft nicht richtig.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umwelt? Naja - im Endeffekt müssen Briefe und Pakete an die Menschen: Da muss sich jeder selbst an die Nase packen, ob er unbedingt Werbung in den Briefkasten haben möchte.
Die Einkauf-Aktuell in seiner tollen Plastik-Verpackung schmeißen die meisten Kunden ja sowieso direkt in den Müll
Und Sozial und Post ist heutzutage nicht mehr vereinbar. Das fängt bei den Vorgesetzten an und hört bei den Verträgen, die stark befristet sind auf.
Was die meisten Mitarbeiter nicht wissen: In den ersten vier Wochen bei der Post hat man nichtmals anspruch auf Krankengeld von der Krankenkasse, da die Personalabteilung nur den ermäßigten Beitrag entrichtet und somit der Krankengeld-Anspruch verfällt. Man wird nicht darüber informiert, dass man diesen aktiv Widersprechen muss. Wer also in der zweiten Woche krank wird, der darf im schlimmsten Fall Sozialhilfe beantragen.

Gehalt/Sozialleistungen

Der Lohn bzw. das Gehalt ist für eine ungelernte Tätigkeit OK.
Man bekommt auch VWL, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld: Allerdings nur, wenn man bestimmte Voraussetzungen erfüllt - diese sind so restriktiv, dass man meistens mindestens 12 Monate bei der Post arbeiten muss um davon zu profitieren: Bei anderen (faireren) Arbeitgebern wird z.B. Weihnachtsgeld grundsätzlich Gezahlt, wenn auch nur anteilig.

Image

Ich muss gestehen, dass die Post bei den Leuten immer sehr beliebt gewesen ist. Die meisten Leute haben sich gefreut mich zu sehen. Für mich persönlich ist DHL auch mein Favorit, wenn es um Versandlösungen geht. Allerdings sickert auch bei den Kunden langsam durch, dass die Postboten durchweseln und somit die Arbeitsbedingungen nicht gut sind. Wer sich dann kurz informiert ist enttäuscht wie die Mitarbeiter ausgenommen werden.

Karriere/Weiterbildung

Die meisten Postboten haben keine Möglichkeit irgendwas anderes bei der Post zu werden. Der größte Wunsch für viele war die Stammstrecke nach 15-25 Jahren.

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Arbeitgeber-Kommentar

Deutsche Post & DHL Team
Deutsche Post & DHL Team

Liebe ehemalige Kollegin,
lieber ehemaliger Kollege,

vielen Dank zunächst einmal für Ihr Feedback und die damit verbundene Zeit – wir wissen das sehr zu schätzen!
Ihre detaillierte Bewertung haben wir aufmerksam gelesen. Sie gibt u.a. Einblick in Ihre positiven Erlebnisse bei Deutsche Post, sie enthält aber auch eine Reihe negativer Eindrücke. Auf diese möchten wir gerne etwas ausführlicher eingehen.
Es stimmt, dass die Paket- und Briefzustellung eine anstrengende und körperlich belastende Arbeit ist, die nach ein paar Jahren zum einen anstrengend und ermüdend sein kann. Das Thema gewinnt nicht zuletzt an Brisanz, weil unsere Mitarbeiter immer älter werden. Gerade im PnP-Bereich beobachten wir die Auswirkungen des demografischen Wandels. Im ständigen Dialog mit den Sozialpartnern arbeiten wir deshalb intensiv daran, unseren Beschäftigten – besonders in der Zustellung – Perspektiven zu geben, wie sie ihre Beschäftigungsfähigkeit erhalten und so lange wie möglich gesund im Unternehmen verbleiben können. So setzen wir auf Verbesserungen der Prozesse und Arbeitsabläufe und greifen verstärkt auf technische Hilfsmittel zurück, um die körperliche Belastung in der Zustellung zu reduzieren. Jahr für Jahr investieren wir hohe Summen in den Betrieb und in die Gesundheitsförderung unserer Mitarbeiter*innen. Für Beschäftigte, deren Leistungsfähigkeit dauerhaft beeinträchtigt ist, kann darüber hinaus ein personengebundener Zeitzuschlag (pgZ) gewährt werden.
Kolleginnen und Kollegen, die sich überlastet fühlen, sollten sich in einem ersten Schritt immer an den jeweiligen Vorgesetzten wenden, um mit ihm individuelle Lösungsmöglichkeiten zu besprechen. Auch die Personalabteilung ist ein geeigneter Ansprechpartner, wenn es um Fragen der genannten Art geht. Sie kann zum Beispiel über den Generationenvertrag informieren, der unseren älteren Beschäftigten die Möglichkeit bietet, die gesetzliche Rente zu erreichen und bis zum Schluss aktiv, aber mit weniger Belastung im Berufsleben zu stehen.
Mitarbeiter*innen, die gesundheitliche Probleme haben oder eine Beratung wünschen, können sich außerdem jederzeit vertrauensvoll an ihren Betriebsarzt oder Sozialberater vor Ort wenden. Beide unterliegen selbstverständlich der Schweigepflicht.
Es wäre empfehlenswert gewesen, die von Ihnen benannten Beobachtungen im engen Austausch mit Ihren Vorgesetzten und mit Ihrer Personalabteilung zu diskutieren. Das gilt selbstverständlich auch für das Thema berufliche Qualifikation und Weiterentwicklung, das Sie in Ihrer Bewertung ebenfalls ansprechen. Der aktuelle Personalbedarf und die Eignung von Bewerbern*innen lassen sich ebenfalls nur vor Ort angemessen einschätzen. Die lokalen Ansprechpartner*innen informieren in der Regel gerne, welche Perspektiven im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten ausgeschöpft werden können.

Für Ihre Zukunft wünschen wir Ihnen an dieser Stelle natürlich alles Gute und viel Erfolg, Ihr Employer Branding Team

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