Let's make work better.

Deutsche Telekom AG Logo

Deutsche 
Telekom 
AG
Bewertung

Die Deutsche Telekom AG (DTAG) - oder, was passiert, wenn Heuschrecken sich ein Unternehmen zur Beute machen...

3,1
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Administration / Verwaltung bei Deutsche Telekom gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Zahlt mir immer pünktlich mein Gehalt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Mehr Schein als Sein. Wer in die verschiedenen Bereiche des Unternehmens blickt, der stellt fest, dass vieles nach außen hoch modern ist, aber nach innen nicht gelebt wird (ISO 9000, Prozesse, Reporting, Entstörung, ...). Alles ist nur auf eines hin ausgerichtet: Profit. Man sagt den Kunden, was sie hören wollen, tut aber in der Praxis nichts, um das zu erreichen.

Verbesserungsvorschläge

Ehrlichkeit! Mitarbeiter informieren sich nicht nur über die telekominternen Intranetseiten, sondern auch über die einschlägigen Medien. Das Wesen einer AG ist die Profitmaximierung der Shareholder und nicht die Kundenzufriedenheit. Letzteres ist Mittel zum Zweck. So zu tun, als stünde nicht der Investor, sondern der Kunde im Fokus allen Tuns, ist unredlich und beleidigt die Intelligenz der Mitarbeiter.

Arbeitsatmosphäre

Pseudooffene Arbeitsatmosphäre, bei der gelebte Offenheit (Kritik) sich gegen den Mitarbeiter wendet, wenn dessen Haltung der Zielerreichung nicht dienlich ist.

Kommunikation

Erfolge werden ebenso kommuniziert wie Misserfolge. Erfolge werden als temporär dargestellt und als Ansporn betrachtet, noch mehr zu tun - Misserfolge sowieso.

Kollegenzusammenhalt

Die Deutsche Telekom besteht aus vielen Einzelunternehmen. Innerhalb eines Unternehmens halten die Kollegen zusammen. Andere Unternehmen der Telekom Holding hingegen werden als Fremdunternehmen betrachtet und gezielt gegeneinander ausgespielt. So werden nichtprofitable Unternehmen unter Druck gesetzt - mit Unterstützung der profitablen. Der Slogan "One Company" ist, wie so viele Schlagwörter, eine Farce.

Work-Life-Balance

Positiv ist die "Gleitende Arbeitszeit", die das "Einzahlen" von bis zu 2 Überstunden pro Tag auf ein Gleitzeitkonto und das "Abheben" bei Bedarf ermöglicht.
Negativ ist der stetige Abbau von Arbeitsplätzen, der sich nicht an betrieblichen Notwendigkeiten, sondern alleine an Kostenreduzierungsvorgaben - Euphemismus für: Profitmaximierungsvorgaben - orientiert. Dies führt zu eklatanten Verstößen gegen ISO 9000 - nach der die Telekom zertifiziert ist - weil es in vielen Bereichen keinen Vertreter für die Aufgaben gibt. Folge: Alles landet auf einem Schreibtisch und wird im Urlaubs- oder Krankheitsfall nicht von den Vertretern weiter bearbeitet.

Vorgesetztenverhalten

Die DTAG ist eine AG, in der Investoren maßgeblichen Einfluss auf die Besetzung des Vorstandes haben. Alles ist daher ausgerichtet auf deren Profitstreben. Da man dies nicht offen kommunizieren kann, gibt es Sprachregelungen, an die sich Vorgesetzte auf allen Ebenen zu halten haben - ob sie dies nun persönlich gut heißen oder nicht. Ich bin seit Gründung der DTAG als eines der Postnachfolgeunternehmen in diesem Unternehmen tätig. Eines hat sich in dieser Zeit nicht geändert: Streng hierarchische Strukturen, in denen sich die Vorgesetzten nur für die Meinung der Untergebenen interessieren, um herauszufinden, wer mitzieht und wer noch "bekehrt" werden muss, nicht aber, um nach oben zu melden, welche Vorgaben ggf. kontraproduktiv sind. Man sollte sich nicht täuschen lassen, wenn Top-Manager der Telekom Interviews geben und berichten, wie offen für Kritik sie sind. Solche Interviews sind für mich immer wieder amüsant und ärgerlich zur selben Zeit.

Interessante Aufgaben

Ganz klar ein absolutes Plus. In dem Bereich, in dem ich tätig bin, ist selbständiges Arbeiten gefragt. Man erhält eine Aufgabe und kann dann vollkommen selbständig die Lösung erarbeiten. Für Akademiker ideale Arbeitsbedingungen.

Gleichberechtigung

Tariflich geregelt. Frauenquote und Gleichstellungsbeauftragte in jedem Unternehmensteil.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen ab 55 Jahre werden teils massiv unter Druck gesetzt, in den Vorruhestand zu gehen - sie sind Kostenfaktoren, da sie gehaltsmäßig in der Regel in der höchsten Stufe angekommen sind. Sie werden nach dem Ausscheiden dann ersetzt durch Berufsanfänger, die ungleich weniger Kosten verursachen. Das Know-How eines Mitarbeiters ist bei der DTAG immer nachrangig gegenüber den Kosten, die er verursacht.

Arbeitsbedingungen

Wider besseres Wissen der Arbeitspsychologen, stellt die Telekom konsequent alle Büros auf Großraumbüros um. Auch hier steht wieder die Profitmaximierung im Vordergrund. Man sucht sich jeden Tag wieder einen freien Schreibtisch, an dem man einen Monitor, eine Tastatur und eine Maus vorfindet, schließt sein Notebook an und versucht sich an diesem Miniarbeitsplatz zu organisieren. Laut, unpersönlich, eine Zumutung. Aber: deutlich weniger Kosten. Konzentriertes Arbeiten ist kaum möglich, da man trotz Schallschutzwände mehr von all den anderen Mitarbeitern mitbekommt, als es der eigenen Arbeit zuträglich ist. Interessant: Alle leitenden Angestellten haben ein Einzelbüro!

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Im Bereich Umweltbewusstsein geht die Telekom mit gutem Beispiel voran, was diverse Preise und Auszeichnungen belegen.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Gehälter der DTAG liegen im Mittelfeld der Branche. Mitarbeiterrabatte von 30% bei Produkten, die die DTAG anbietet - außer Apple (natürlich!). Weihnachtsgeld: 0,- EUR. Urlaubsgeld: 0,- EUR. VL: Ja - den Mindestbetrag.

Image

Das Image der DTAG ist bekanntermaßen schlecht. Wer, wie ich, in vollkommen verschiedenen Bereichen des Unternehmens tätig war, der weiß, was das ständige Umstrukturieren und das Hinausdrängen (teurere) älterer Mitarbeiter mit sich bringt: Know-How-Vernichtung im großen Stil. Dass die Arbeitsqualität darunter massiv leidet, ist bekannt, aber uninteressant für ein Unternehmen, dem nicht der Kunde, sondern der Investor wichtig ist, denn - der Wettbewerb hält es ebenso und ist noch schlechter.

Karriere/Weiterbildung

Die DTAG war einmal ein Weiterbildungsparadies mit eigenen Bildungszentren und der Vorgabe, dass die Mitarbeiter pro Jahr an mindestens 3 Fortbildungsseminaren teilgenommen haben mussten. Seit sich Investoren dieses Unternehmen zur Beute gemacht haben, wurden alle Bildungszentren verkauft. Die Fortbildung ist ein Luxus und die Situation eher die, dass man alle 3 Jahre ein Seminar genehmigt bekommt.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden