Keine Vision, keine Expertise und vor allem zu wenige erfahrene Kollegen.
Arbeitsatmosphäre
Die Kollegen sind durchweg nett. Allerdings sind es sehr wenige Kollegen – definitiv zu wenige für eine Agentur, die für große Konzerne arbeitet.
Kommunikation
Ich hatte nicht das Gefühl zu wissen, wo das Unternehmen hinsteuert. Und Visionen und Pläne für die nächsten Jahre kamen mir fantastisch und wenig realistisch vor. Auch interessant: Das Unternehmen beschäftigt viele Mitarbeiter, die nicht deutsch sprechen – und beginnt gerade erst, darüber nachzudenken, ob man künftig auch auf Englisch mit Mitarbeitern kommunizieren sollte…
Kollegenzusammenhalt
Generell wird viel standortübergreifend gearbeitet – das erschwert den Kollegenzusammenhalt. Besonders in Hamburg ist die Fluktuation enorm. Mitarbeiter kündigen in der Probezeit oder bitten um Verkürzung ihrer Kündigungsfrist.
Work-Life-Balance
Hier ist das Unternehmen im letzten Jahrtausend steckengeblieben. Mitarbeiterwünsche nach Teilzeit oder weniger Reisetätigkeit werden nur widerwillig angenommen und in der Praxis (Projektplanung) oft genug ignoriert. Überstunden sind üblich und werden nicht ausgeglichen. Kollegen (♂) berichten davon, dass sie sich nicht trauen, länger in Elternzeit zu gehen. Da ist viel Luft nach oben.
Vorgesetztenverhalten
Schwieriges Thema. Das Verhalten der Vorgesetzten – speziell in Hamburg – ist bestenfalls professionell und korrekt. Es ist unklar, ob die Vorgesetzten tatsächlich ein Ziel, einen Plan bzw. eine Vision haben – und ob sie das richtige Team für diese Vision haben. Möglicherweise ist der Spielraum der Hamburger Führungskräfte auch durch die Zentrale in Stuttgart eingeschränkt. In jedem Fall wirkt die Führung bei aller Professionalität nicht souverän. Dazu kommt ein unzeitgemäß ruppiger Umgangston in angespannten Situationen – der auch als respektlos gegenüber einigen Mitarbeitern verstanden werden kann.
Interessante Aufgaben
Diconium wurde zu 49% von Volkswagen gekauft. Das ermöglicht viele spannende Projekte in allen Gewerken. Leider gibt es für viele dieser Projekte nicht genügend Experten bei diconium – was dazu führt, dass die erfahrenen Mitarbeiter sehr gut ausgelastet sind und sich aktiv bemühen müssen, Ihre Arbeitszeit zu organisieren. Persönliche Wünsche, in bestimmten Projekten eingesetzt zu werden, werden leider nur halbherzig berücksichtigt.
Gleichberechtigung
Das Unternehmen ist stets bemüht, in diesem Punkt zeitgemäß und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben zu agieren.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Altersdurchschnitt ist relativ niedrig in Hamburg – ältere Kollegen (55+) gibt es leider kaum und wenn, dann vor allem in der Führungsebene.
Arbeitsbedingungen
Daran ist nichts auszusetzen. Es gibt Kaffee und Wasser gratis, Snacks und einen Agenturkühlschrank, an dem sich die Mitarbeiter bedienen können. Die Räumlichkeiten sind modern und die technische Ausstattung ist vorbildlich. Es fehlen jedoch Mitarbeiterparkplätze.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein existiert nicht ausdrücklich – außer die Mitarbeiter selbst agieren umweltbewusst. Es gibt Leitlinien für die Zusammenarbeit und die Werte des Unternehmens – diese sind jedoch so offen formuliert, dass sie im Zweifelsfall nicht bei Vorgesetzten einforderbar sein werden. Jede Art von *-Bewusstsein liegt also in der Verantwortung des einzelnen Mitarbeiters.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt leicht über Agenturstandard. Ansonsten übliche Leistungen (Jobrad, BAV). Kein Ausgleich für Überstunden und Reisetage.
Image
Seit der Umfirmierung kritisch. DMC war einigermaßen bekannt und relevant. Aber niemand kennt diconium. Die hohe Fluktuation und deren Strahlkraft in andere Hamburger Digitalagenturen und Unternehmen tragen nicht zu einem guten Image bei. Bei den Kunden regt sich laut Zufriedenheits-Statistiken zunehmend Zweifel, dass diconium gut aufgestellt ist für die Anforderungen der Kunden.