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Deutschland
Bewertung

Viel stressiger, als es von außen aussieht

2,6
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Vertrieb / Verkauf bei dm-Drogeriemarkt in Karlsruhe gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Quereinsteiger bekommen eine Chance

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Siehe oben

Verbesserungsvorschläge

Die Anliegen der Filialmitarbeiter haben keinen Platz im Unternehmen. Es müsste eine wirklich unabhängige Instanz geben, die bei Problemen zwischen der Filialleitung und dem Team vermitteln kann. De facto gibt es die nicht, das die Filialleitungen meistens mit den Gebietsverantwortlichen und dem Betriebsrat sehr gut können und dann eher nach unten treten.

Arbeitsatmosphäre

Der Arbeitstag ist stressig, man muss echt belastbar sein. Es wird ein hoher Zeitdruck produziert, Turnschuhe und schneller Gang sind Standard.

Kommunikation

Es werden von der Zentrale und den Gebietsverantwortlichen zig Kommunikationskanäle genutzt, davon kommt aber nur ein Bruchteil in der Filiale an. Die Filialleitung (FL) leitet chaotisch Infos weiter, man muss genau aufpassen und ständig sein Firmenhandy checken, um alles mitzubekommen.
Wir hatten in 9 Monaten nicht eine einzige Teamsitzung, es wird nur mit jedem einzelnen Mitarbeiter geredet. Dadurch entsteht ein Riesenchaos und viel Getuschel im Team. Absolut nicht nachvollziehbar.

Kollegenzusammenhalt

Das Team hält im Großen und Ganzen zusammen, bei den Umständen bleibt uns auch nichts anderes übrig.

Work-Life-Balance

Man ist privat ständig auf Abruf. Die Schichten werden häufig verlängert oder man soll früher kommen. An freien Tagen wird man angerufen, ob man arbeiten kann. Wenn man absagt, wird nachgehakt. Die Filialleitung geht davon aus, dass die Mitarbeiter für dm leben und alles andere zweitrangig ist.

Vorgesetztenverhalten

Unsere Filialleitung ist eine Katastrophe. Der Umsatz stimmt aber, daher wird von höherer Ebene offenbar nicht nachgehakt, ob in der Filiale alles läuft. Das Team ist gestresst und genervt. Lob gibt es nie, dafür umso mehr Kritik, die aber nicht als solche verstanden werden soll. Dialogischer Unternehmensführung, wie sie sich dm auf die Fahnen schreibt, wird hier gar nicht praktiziert. Offenbar wurde die FL auf ihre Aufgabe nicht vorbereitet, anders kann ich mir nicht erklären, warum man seine Filiale so führt. FL achtet übrigens penibel auf ihre freien Tage (FL arbeitet 80%) und möchte dann auch nicht angerufen werden.

Interessante Aufgaben

Durch die vielen Services, die dm anbietet, gibt es auch mal andere Aufgaben als nur Verräumen der Ware oder Kassieren. Als normale Mitarbeiterin macht man Passbilder, erstellt in großen Filialen Fotoprodukte (Leinwände, Paneelen, Tassen, etc.), berät Kunden, gestaltet Aktionstische, packt Expressaufträge zum Abholen in der Filiale, etc.
80% der Tätigkeit bleibt aber Ware verräumen und kassieren, was auf Dauer echt langweilig ist und auf den Rücken geht.

Gleichberechtigung

Da kann ich nicht viel zu sagen. Bei dm arbeiten sehr viele Frauen, was sehr wahrscheinlich daran liegt, dass die meisten Teilzeit beschäftigt sind. Vollzeit ist die Ausnahme, also arbeiten viele Muttis bei dm, die für ihre Familie zurückstecken.

Umgang mit älteren Kollegen

Die älteren Kollegen müssen exakt das Gleiche leisten wie die jüngeren Mitarbeiter. Kann nicht einschätzen, was passiert, wenn man altersbedingt nicht mehr 200% geben kann.

Arbeitsbedingungen

In einer 6h-Schicht kommt man nicht dazu, in einen Müsliriegel zu beißen oder mehr als ein paar Schlucke Wasser zu trinken. Bei 8h-Schichten muss man sich beeilen, in die Pause zu rennen, um was zu essen und mal zu sitzen. Meist wird man auf dem Weg von Kunden aufgehalten. Filialleitung und Kunden machen permanent Zeitdruck, als ginge es um Leben und Tod. Aus Zeitmangel wird dann auch nicht ergonomisch gearbeitet. Der Kunde geht immer vor, egal was für einen Aufwand man dafür betreiben muss.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

dm versucht, nachhaltig zu wirtschaften. Bei einem Konzern, der in zig Ländern und Filialen Produkte in Plastikverpackungen und mit teils problematischen Rohstoffen wie Palmöl vertreibt, sind die Grenzen da aber schnell erreicht.
Was recyclebar ist, wird recyclet.

Beim Sozialbewusstsein gibt es die üblichen Projekte z.B. werden Vereine vor Ort unterstützt oder bei Reparaturarbeiten der Handwerker aus der Nähe beauftragt.

Nach innen stimmen die Sozialleistungen durchaus, man bekommt Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und 1x jährlich eine Umsatzbeteiligung in Form eines Gutscheins. Arbeitsrechtlich wird insgesamt alles eingehalten, informelle seitens der Filialleitung aber regelmäßig ausgehebelt.

Gehalt/Sozialleistungen

Als Quereinsteiger dauert es lang, bis man für die Knochenarbeit ausreichend Lohn bekommt. Die meisten Mitarbeiter werden in Teilzeit gezwungen, da bleibt kein großes Gehalt übrig. Dadurch werden prekäre Verhältnisse, die zu Altersarmut bei Frauen führen, gefördert. Wie gesagt : größtenteils arbeiten Frauen in den Filialen, sehr viele Quereinsteiger.

Image

dm scheint maßgeblich davon zu profitieren, dass das Unternehmen ein derart gutes Image hat. Von außen könnte man wirklich glauben, dass dm der beste Arbeitgeber überhaupt ist und die Welt täglich ein Stück besser macht. Greenwashing auf ganz hohem Niveau.

Karriere/Weiterbildung

Lernt man bei dm, kann man durchaus aufsteigen. Dafür müssen aber immer 200% gegeben werden und das Privatleben fällt flach.

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