Großer Abstand zwischen Selbstwahrnehmung und der Realität.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
z.B. Laptops die ohne VPN nicht einmal Google aufrufen können => vollkommen veraltete IT Infrastrukturen. Beim Corona Start immer wieder anhaltende Störungen im (VPN) Netzwerk, Rollout von Windows Versionen die nicht fehlerfrei nutzbar sind. Durch Umstellung auf neue Technologien nicht selten Zeitverluste von Stunden bis Tagen bis ein Mitarbeiter wieder voll arbeitsfähig ist. "VIP Support" damit im Management niemand merkt wie es in der Masse der Mitarbeiter zugeht.
Arbeitsatmosphäre
Entspannter Umgang untereinander. Solange alle Zahnräder ineinander greifen und jeder macht was erwartet wird wuppt alles, aber sobald es Team oder bereichsübergreifende Aufgaben gibt fängt alles an zu wackeln. Wer glaubt er kann hier unternehmensweit mitwirken etwas zu verändern hat sich schwer getäuscht.
Sobald man ausserhalb seines Teams oder Bereichs etwas bewerkstelligen will greift das typisch deutsche "Silodenken" ("mein Fürstentum ist mein Heiligtum") und man rennt überall nur noch in Sackgassen. Dank der "dialogischen Unternehmenskultur" wird darüber allerdings nicht offen diskutiert sondern oftmals einfach totgeschwiegen oder argumentiert dass das ja alles schon immer so war und bisher gut lief.
Kommunikation
"E-Mail ist das einzige offizielle Kommunikationsmittel" mit dem Ergebnis dass man mit für einen selbst irrelevanten Nachrichten zugeschüttet wird die man oftmals nicht einmal versteht, auch kann man sich aus solchen Verteilern nicht entfernen lassen. Das führt dann dazu dass man tausende E-Mails mit Gigabytes an Anlagen erhält die völlig überflüssig sind und man sie trotzdem erst einmal sichten muss um sicherzustellen dass man doch nicht betroffen ist was umgerechnet auf die Mitarbeiterzahl viele tausend Euro an Geld und Lebenszeit der Mitarbeiter verschwendet.
Kollegenzusammenhalt
Tolle Kollegen von denen immerhin die meisten fröhlich und freundlich sind. Allerdings gibt es einen auffällig grossen Anteil der nach dem Motta "einfach aussitzen" vorgeht und sich ohne gross nachzudenken den Gegebenheiten anpasst um nicht aufzufallen. Dies scheinen überwiegend Mitarbeiter zu sein die über 10-20 Jahre im Unternehmen sind oder von Tag 1 des Studiums / der Ausbildung dabei sind und daher auch keine Blick mehr "über den Tellerrand" in die IT Welt ausserhalb ihres dm Universums haben.
Work-Life-Balance
Auch vor Corona flexible Arbeitszeiten und HomeOffice Wahl.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte sind hier "Verantwortliche" die für sich in Anspruch nehmen nicht zu leiten wie ein Teamleiter oder Abteilungsleiter jedoch umgehend in dieses Verhalten übergehen sobald ihre vermeintliche Verantwortungshaltung ihnen nicht den gewünschten Karriereerfolg beschert.
Interessante Aufgaben
Die Behauptung auf der Homepage entspricht nicht den Tatsachen:
"Mit Kreativität und Neugier schaffen wir innovative Lösungen" und "Bei dmTECH geht es uns niemals um die Technik der Technik willen. Wir machen Technik für den Menschen. Was uns antreibt sind Lösungen, die Kunden und Kollegen bestmöglich unterstützen."
dmTECH (und dm) ist letztendlich nichts besonders. Nur der Abstand zwischen seiner Selbstwahrnehmung und der Realität ist größer.
Im Kern ist es ein typisch deutsches Mittelstandsunternehmen bei dem der Mensch in der IT an letzter Stelle kommt. Der Fachbereich mit seinem Prozess und die IT sind immer wichtiger wie die armen Kollegen:innen die das nachher ausbaden müssen was andere sich ausgedacht haben.
Dies führt zu viel Frustration die jedoch dank der "dialogischen Unternehmenskultur" totgeschwiegen wird.
Arbeitsbedingungen
Die Atmosphäre in der erst vor kurzen bezogenen deutschen Firmenzentrale ist wie Bahnhofshalle mit Massentierhaltung, da helfen auch höhenverstellbare Tische nicht. Schreibtische in klassischer Reihenanordnung (immerhin in "Kleingruppenhaltung") und hallenartige Grossraumbüros, nichts zu sehen von innovativer Arbeitsplatzgestaltung. Sogenannte "Think Tanks" sollen hier helfen mehr Ruhe und Privatsphäre zu schaffen, im Sommer sind sie allerdings wegen suboptimaler Belüftung nur selten genutzt.
Die zur Verfügung gestellten Geräte behindern nicht selten die produktive Arbeit weil restriktive Konfigurationen blockieren. Selbst so simple Dinge wie einen Computer in Deutscher und Englischer Sprache zu nutzen wird abgelehnt weil es dafür keinen Prozess gibt und es nicht "im Standard" ist.
Externe können mit eigenen Geräten arbeiten und haben dadurch bessere Arbeitsbedingungen wie interne Mitarbeiter.
Die einzige Rettung hier ist sich ins HomeOffice zurückzuziehen um in Ruhe arbeiten zu können.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
In dm Märkten sieht man das Nachhaltigkeit und Klimaschutz nur als Wirtschaftsfaktor genutzt wird. Der Verkauf von pfandfreien Lebensmitteln in umweltschädlichen Plastikverpackungen in der heutigen Zeit ist grundsätzlich abzulehnen.
Das Getränke in Plastik- und Glasflaschen ohne Pfand oder mit Einwegpfand angeboten werden ist für umweltbewusste Menschen ein no-go.
Die Krönung sind Lebensmittel für Kinder in "Quetschbeuteln" bei denen sogar auf der Verpackung davor gewarnt wird sie Kindern in die Hand zu drücken, so kann man sich natürlich auch aus der Verantwortung stehlen.
Selbst das Recycling in der Zentrale ist mangelhaft gelöst (keine Trennung von Glas und Plastik mit einem Hinweisschild dass der Mitarbeiter auch dm Produkte in Glas gefälligst selbst entsorgen soll).
Gehalt/Sozialleistungen
Der Einzelhandel zahlt geschätzt 10-20 Prozent unterhalb des freien IT Marktes, bei gleichen Aufgaben.
Eine einmalige Jahreszahlung gibt es in Form eines Einkaufsgutscheins der für Mitarbeiter die keinen / kaum Bedarf für dm-eigene Produkte haben nutzlos ist (keine Barauszahlung möglich) und der noch nicht einmal online als Gutscheincode genutzt werden kann sondern nur als Plastikkarte (Einwegplastik!!) im Laden.
Selbes gilt für die 10% Mitarbeiterrabatkarte, ebenfalls Einwegplastik die per Deutsche Post nach hause verschickt wird an alle ca. 60000 Mitarbeiter.
Image
Am Image in de Öffentlichkeit wird viel gearbeitet, unter der Haube sieht es dann schon ganz anders aus. Mehr Schein als Sein und unter dem Deckmäntelchen der "dialogischen Unternehmenskultur" wird oftmals Durcheinander produziert was viel Zeit und Geld verschwendet und es praktisch unmöglich macht unternehmensweite Projekte voran zu treiben. Dies fördert ganz der deutschen Kultur entsprechend das kleinteilige Denken (jeder ist sich selbst am nächsten und nach mir die Sintflut).
Karriere/Weiterbildung
Dank flacher Hierarchien gibt es keinerlei Aufstiegschancen, erst wenn ein Vorgesetzter in Rente geht tauchen Möglichkeiten auf, nur wenige die bereits 10, 20 oder mehr Jahre dabei sind verlassen das Unternehmen noch (wohl auch weil ihnen klar ist dass sie am freien Markt keine Chancen mehr haben).
Weiterbildungen werden angeboten, die Inhouse Angebote sind zu einem großen Teil auf die Unternehmenskultur zugeschnitten und sollen helfen dem Mitarbeiter das dialogische Verhalten einzuimpfen.