Gut für Patienten - schlecht für Mitarbeiter, obwohl es besser ginge.
Arbeitsatmosphäre
Sehr familiär, man arbeitet miteinander anstatt nebeneinander her. Aufgrund der Gesamtheit der Bewertung ist eine Fluktuation von ca. 20-30% der Mitarbeiter pro Jahr der Schnitt - kennt man die Leute beim Namen, gehen sie auch schon wieder. Von ca 70 Mitarbeitern sind lediglich 5-6 seit Anfang an dabei (6 Jahre Betriebsbestehen). Einige Mitarbeiter waren auch von heute auf morgen weg und somit aus dem Alltag getilgt, es gab auch nur selten Mitteilungen über das Ausscheiden, man wurde aber regelmäßig (gefühlt 2-wöchentlich) über neue Mitarbeiter per Email informiert. Gehäuft kam es vor, dass die Kündigungsfrist "im Krank" zugebracht wurde, sodass man auch diese Kollegen nicht mehr zu Gesicht bekam.
Kommunikation
Von oben kommt nur das Nötigste und zusätzliche Infos nur, wenn das, was einem vorher nicht mitgeteilt wurde, nicht erreicht wurde / falsch gemacht wurde.
Kollegenzusammenhalt
Der kollegiale Zusammenhalt ist gegeben, leidet aber meist unter den Arbeitsbedingungen, dem hohen Krankheitsstand und der schlechten Personalpolitik - irgendwann ist der Ofen aus, bei allen.
Work-Life-Balance
Aufgrund von fehlendem Personal gibt es Überstunden en masse, wenn man welche abfeiern will wird man dann gern noch gefragt "wie haben Sie denn so viele Überstunden angehäuft?" oder auch gerne "haben Sie denn Überstunden zum Abfeiern?". Zwischen den beiden Fragen können dann auch mal nur 2 Wochen liegen.
Vorgesetztenverhalten
Fehlendes Geschick in Mitarbeiterführung. Gepredigt wird "Wertschätzung" - gelebt wird "seien Sie froh, dass Sie hier arbeiten dürfen". In Einzelfällen menschlicher Umgang, aber im Allgemeinen geht die Firma vor allem.
Interessante Aufgaben
Patientenumgang ist gerade in der Psychosomatik sehr abwechslungsreich, vorallem da immer mehr psychiatrische Krankheitsbilder Einzug in die Psychosomatik halten, da diese aufgrund genereller Häufung psychischer Erkrankungen in jeder Fachrichtung immer mehr vorhanden sind. Ansonsten ist man meist administrativ tätig, viel Papierkram, Medikamentenausgabe und einige Krisengespräche. Einblicke in die psychologische Arbeit im Rahmen von Visiten sind sehr interessant, wenn einen die Psyche bzw. das Arbeitsfeld generell interessiert.
Gleichberechtigung
Gehaltsunterschiede bei gleicher Tätigkeit, teilweise sind Mitarbeiter, die länger im Haus beschäftigt waren schlechter bezahlt worden, als "Neulinge". Es findet aber kein Tarifvertrag Anwendung.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier wird größtenteils und nach Möglichkeit auf die Wünsche der älteren Mitarbeiter eingegangen, sodass eine geringere Belastung auf diese einwirkt.
Arbeitsbedingungen
Die Räume sind für die Tätigkeiten ausreichend. Es wird sehr auf's Geld geachtet, daher gilt hier die Devise, nichts kaufen/reparieren, was noch nicht auseinander fällt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die MITARBEITER spenden regulär das Geld, was sonst für z.B. Weihnachts-Süßigkeiten von der Firma für die Mitarbeiter ausgegeben würde, sozialen Einrichtungen in und um Wuppertal.
Gehalt/Sozialleistungen
Man wird entsprechend der Tätigkeit bezahlt - mehr Administration als körperliche Arbeit. Dennoch wird man als Anfänger bezahlt, egal wie erfahren man ist. Die Schichtzulagen sind nicht nennenswert (exempl.: ca. 1,12€ / Stunde im Nachtdienst extra). Es gibt ein betriebliches Gesundheitsmanagement, was es bisher erlaubte sich Prämien im Wert von bis zu 150€ auszusuchen, wenn man entsprechende Ziele erreichte. Die Möglichkeit einer betrieblichen Altersvorsorge besteht und wird auch bezuschusst. Gehaltserhöhungen habe ich keine erlebt.
Image
Aufgrund der vorgenannten Aspekte muss man der Klinik zugutehalten, dass sie gutes Personal hat, was den Patienten in ca. 95% der Fälle gut helfen kann. Als Mitarbeiter ist es jedoch meist nur ein kurzes "Vergnügen", da aufgrund der Rahmenbedingungen die Konkurrenz mit besseren Konditionen aufwarten kann. Für Patienten/Kunden ist die Klinik gut, für Mitarbeiter bietet sie jedoch nur wenig Zukunftsperspektive. Der Umgang mit den Mitarbeitern entspricht nicht der Ethik, die man von einer psychosomatischen Klinik erwartet.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ein konzerninternes Online-Schulungsprogramm, das im Rahmen von Brandschutz, Hygiene, etc. für jeden Mitarbeiter Pflicht ist. Sonst immer nur das Nötigste.