Tolle Story aber unzeitgemäße Strukturen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man war äußerst fair bei meinem Ausscheiden und hat sich an alle Vereinbarungen gehalten.
Schade; Dussmann hätte viel zu bieten, wenn sich der Wandel tatsächlich einstellen sollte. Bis dahin schwankt man zwischen "weiter wie immer" und großangekündigtem Wandel.
Die verbrachte Zeit war nicht verschwendet. Ich habe viel gelernt über zentralistische Strukturen zur Führung (nicht der Unterstützung) abgesetzter Niederlassungen und habe die Resultate daraus live erleben dürfen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Bereits oben beschrieben.
Verbesserungsvorschläge
Verzichtet auf Masse und Großaufträge um jeden Preis. Löst die alten Seilschaften auf und schmeißt alles was nicht Kernbereich ist und Verluste beschert raus. Verkauft was man tatsächlich auf dem Markt absetzen kann und lasst sein, was man technisch nicht versteht. Löst die Fachbereiche mit den innovationsunfähigen Fachbereichsleitern auf und bringt Kompetenz in die Niederlassungen. Setzt auf die Kombination aus neuem Personal, andere Sichtweisen, Technikdienstleistungen und Prozesse.
Arbeitsatmosphäre
Nur im direkten Team gut. Ansonsten herrscht viel Protektionismus und wenig Loyalität dem Unternehmen gegenüber. Irgendwie wollen viele weg, natürlich sind nur ein Teil davon tatsächlich selbst aktiv auf der Suche. Das prägt auch die Atmosphäre.
Kommunikation
Kaum Entscheidungen und Kommunikation über das Management. Dafür viel durch Neid und Missgunst aus angrenzenden Abteilungen. Auch Geschäftsführung und Vorstände wechseln im quartalsweisen Rhythmus.
Kollegenzusammenhalt
Nur bei Kollegen, die noch nicht so lange dabei sind und auch noch etwas bewegen möchten. Protektionismus und die Wahrung der eigenen Interessen sind vor allem in den Sicherheitsdiensten überdurchschnittlich ausgeprägt.
Work-Life-Balance
Sofern die Zahlen stimmen hat man guten Bewegungsspielraum. Die Arbeitszeiten sind hoch, jedoch nicht angewiesen sondern Ergebnisse werden erwartet.
Vorgesetztenverhalten
Die Erwartungshaltung wurde ausgetauscht und die Zusammenarbeit lief arbeitstechnisch und menschlich gut. Dies ist ja auch in jedem Unternehmen eine Frage der Zielerreichung, daher gab es keinen Grund der Kritik mir gegenüber.
Interessante Aufgaben
Die Aufgabe war natürlich interessant, sonst hätte man ja nicht dort angefangen. Die tatsächliche Aufgabe und deren Umsetzung entsprach nicht dem vereinbarten Inhalt.
Arbeitsbedingungen
Grausig. Mehr Schreibtische und Personen auf kleinstem Raum gibt es höchstens in Japan. Selbst der Arbeitsschutzbeauftragte bemängelt das seit Jahren.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nach außen wird damit stark geworben und auch einige pressewirksame Aktionen mit Frau Dussmann durchgeführt. Der Umgang mit Mitarbeitern zeigte mir hinsichtlich Sozialbewusstsein ein anderes Bild.
Gehalt/Sozialleistungen
Angemessen.
Image
Überleben durch das "weglassen von Leistung" ist ja der Klassiker bei Reinigungs- und Sicherheitsdiensten. Bei den geringen Margen, die der Markt zulässt natürlich kein reines Dussmann-Problem. Das Image der gesamten Branche ist leider nicht so toll.
Karriere/Weiterbildung
Keine erkennbaren Bestrebungen, wenn auch in Hochglanzbroschüren oder Präsentationen toll ausgeführt. Um gesetzliche Notwendigkeiten kümmert sich das Schulungscenter in Zeuthen. Altgediente und innovationsunfähige Fachbereichsleiter sind leider die größten Verhinderer und bewahren den eigenen Status.