Licht und Schatten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kollegialität und Flexibilität.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe Kommunikation/Gehalt.
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeiter mehr schätzen und fördern, auch flexible Angebote machen und ihnen entgegenkommen um diese zu halten. Nicht jeder kann einfach durch den nächstbesten ersetzt werden, viel zu oft schlägt hier der Brain Drain zu und wertvolle Kompetenzen und Erfahrungen gehen verloren.
Die Gruppenleiter auch mal neue Ansätze ausprobieren lassen auch wenn man dafür mal etwas Geld in die Hand nehmen muss. Wir haben in den letzten Jahren zu viele gute Leute verloren weil diese etwas verändern, verbessern oder ausprobieren wollten und gegen Wände gerannt sind. Das führt zu Resignation oder eben Kündigung. Was ist den mit Kaizen das wir uns so groß auf die Fahne geschrieben haben? Nur ein leeres Wort oder wurde das eigentlich gute Konzept dahinter nicht verstanden?
Immer wieder fällt auf das man endlich mal mit veralteten starren Strukturen/Prozessen aufräumen, über den Tellerrand schauen und endlich in der Gegenwart ankommen muss. Wenn man nicht mal das schafft sieht es für die Mitgestaltung der Zukunft düster aus.
Wiedereinführung des Inflationsausgleiches, das sollte nun wirklich das mindeste sein und nicht verhandelt werden müssen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist, zumindest in meinem Bereich, gut. Man kann jederzeit zu seinen Vorgesetzten gehen um Sorgen und Nöte anzusprechen. Gefühlt wird man ernstgenommen und es wird, solange es in der Macht der Vorgesetzten steht, gemeinsam nach Lösungen für diese gesucht.
Kommunikation
Wie wohl in den meisten Unternehmen ist die Kommunikation auch hier ein Sorgenkind. Vor einiger Zeit wurde angekündigt daran arbeiten zu wollen, für mich als einziges spürbar ist dabei eine Art Newsletter der alle paar Wochen per E-Mail verteilt wird herausgekommen. Dieser enthält meist leider nur ein paar spärliche Informationen und die übliche "Wir sind toll und schaffen das gemeinsam" Propaganda. Durch fehlende Informationen/Einbeziehung ergibt sich hierdurch leider oft das Gefühl getroffene Entscheidungen nicht nachzuvollziehen zu können und kein Teil des Ganzen zu sein. Fragwürdige Entscheidungen werden wenn diese hinterfragt werden teilweise durch die Verantworlichen kleingeredet und abgetan, Fragen hierzu mehr oder weniger ignoriert anstatt den offenen Diskurs zu suchen und Unmut darüber weitestmöglich zu vermeiden. Auch auf Projektebene ist die Kommunikation verbesserungswürdig. Immer wieder werden Entscheidungen getroffen und in Richtung des Kunden kommuniziert aber die Entwickler nicht ins Boot geholt, diese sollen aber damit umgehen und dies vertreten. Dadurch entsteht meiner Meinung nach beim Kunden ein Bild der Uneinheitlichkeit was vermieden werden könnte/sollte.
Kollegenzusammenhalt
Meine Erfahrungen hier sind durchweg positiv. Man versucht sich gegenseitig und auch projektübergreifend zu helfen selbst wenn die Kollegen zeitlich stark eingebunden und im Stress sind. Im Gegensatz zum Punkt Kommunikation hat man hier das Gefühl an einem Strang zu ziehen.
Work-Life-Balance
Es gibt die heutzutage übliche Gleitzeit die auch relativ großzügig und wenig restriktiv genutzt werden kann. In Absprache mit dem jeweiligen Projektleiter wird versucht den Mitarbeitern entgegenzukommen wo es möglich ist. Je nach Projekt und Lage sind auch längere Überstundenintensive Phasen nicht unüblich, dies ist aber wohl ziemlich branchentypisch. Hoffentlich wird der freiwillige Homeoffice Ansatz weiterverfolgt und ausgebaut, die zusätzliche Flexibilität könnte hier sicher einiges verbessern.
Vorgesetztenverhalten
Über meine direkten Vorgesetzten kann ich nichts schlechtes sagen. Hier herrscht stets ein respektvolles Miteinander auf Augenhöhe und man findet bei Problemen auch kurzfristig eine Möglichkeit um sich auszusprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Das Gefühl alleine dazustehen hatte ich bisher eher selten. Ab einer gewissen Hierarchieebene habe ich allerdings den Eindruck dass die Verantwortlichen durchaus Probleme haben Sachverhalte realistisch einzuschätzen. Oft werden hier Anforderungen nicht richtig gewertet bzw. unterschätzt oder Projekte für die man kein erfahrenes Personal hat angenommen und dann auf Wunder gehofft. Die engagierten Mitarbeiter vollbringen diese dann auch überdurchschnittlich oft, fragwürdig ist dieser Ansatz für mich aber trotzdem. Und das war auch schon vor Corona so und ist nicht nur durch die aktuell angespannte Auftragslage, nach dem Motto "Man muss halt nehmen was man gerade bekommt", erklärbar.
Interessante Aufgaben
Dies hängt natürlich von den Aufträgen ab und die kann man sich leider nicht immer aussuchen. Hatte ich leider auch schon lange nicht mehr. Sie sollen aber hin und wieder wohl durchaus vorhanden sein.
Gleichberechtigung
Wir haben leider nur wenige Frauen im Bereich, diese werden aber meiner Meinung nach nicht anders als männliche Kollegen behandelt. Wie es hier finanziell aussieht kann ich leider nicht sagen hoffe aber dass dies auch in diesem Bereich gleichbehandelt wird. Auch sonstige Diskriminierungen z.B. gegenüber ausländischen Kollegen oder sonstigen Gruppen sind mir bei uns bisher nicht aufgefallen, ich denke prinzipiell erhält hier jeder die gleiche faire Chance.
Umgang mit älteren Kollegen
Ihre Expertise wird geschätzt und sie werden auch gerne nach dem Ruhestand noch zu Rate gezogen.
Arbeitsbedingungen
Tische und Stühle sind ergonomisch und weitestgehend auf die Nutzerbedürfnisse anpassbar. Die Technik (Notebooks, Monitore etc.) ist ausreichend bis gut, leider habe ich in letzter Zeit den Eindruck das hier auch versucht wird Kosten einzusparen. Meiner Meinung nach am falschen Ende denn die dadurch entstehenden Mehrkosten (Mannstunden, zusätzlicher Monitor wegen des zu kleinen/schlechten Displays des Notebooks welches deshalb nicht als Zweitmonitor zu gebrauchen ist), gerade bei den Entwicklern, fallen sicher am Ende oft höher aus als die 200 Euro die am Notebook gespart wurden. Der Legebatterie Charakter der Großraumbüros ist eher belastend, gerade wenn viel parallel telefoniert wird oder Gepräche zwischen Kollegen geführt werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gibt es durchaus. Vieles aber wohl eher auf dem Papier mit gefühltem "Alle machen mit also müssen wir auch" Charakter.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehaltsmäßig befinden wir uns hier eher im unteren Mittelfeld der Branche. Für die Region wohl immer noch ganz OK allerdings steigen die Lebenshaltungskosten auch hier stetig unverhälnismäßig an. Es gibt keine automatischen Anpassungen nach oben und jeder muss für sich selbst alles persönlich mit dem Vorgesetzten verhandeln. Dazu hat man ein bis zwei Mal im Jahr die Gelegenheit bei den Mitarbeitergesprächen. Seit diesem Jahr gibt es auch keine Inflationsanpassungen mehr womit jedes Jahr die Kaufkraft sinkt wenn man nicht nachverhandelt. Es wird versucht dies der Belegschaft als Vorteil zu verkaufen, wohl eher ein weiterer Sargnagel im maroden Gehaltskonzept. Hier sollte man sich eher mal an zeitgemäßen Modellen orientieren statt die Arbeit der größtenteils engagierten Mitarbeiter weiter abzuwerten/abzustrafen.
Image
Das interne Image ist durch einige fragwürdige Entscheidungen in letzter Zeit sicher deutlich gesunken (siehe Gehalt/Kommunikation). Extern habe ich oft den Eindruck das uns eher wenige der Kunden kennen und uns entsprechend schlecht einordnen können. Meiner Erfahrung nach wird EDAG eher mit Karosseriebau und Test verbunden.
Karriere/Weiterbildung
Hier gab es in den letzten Jahren durchaus Bestrebungen die Lage zu verbessern. Es gibt in der Zwischenzeit z.B. Angebote um die Einarbeitung von neuen Mitarbeitern zu erleichtern, Grundlagenschulungen usw. Es gibt aber noch viel Luft nach oben. Prinzipiell hat jeder die Möglichkeit zumindest Projektleiter zu werden wenn er dies will und dafür geeignet ist.