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Bewertung

Mit Höhen und Tiefen

3,5
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Forschung / Entwicklung bei Elektronische Fahrwerksysteme Gmbh, Gaimersheim in Gaimersheim gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Unbefristeter Vertrag selbst für Studienabgänger; Vertrauensarbeitszeit; anständige Kernarbeitszeit;

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

40-Stundenvertrag; fehlende Karriereoptionen für Entwickler; fehlende Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten

Verbesserungsvorschläge

Mehr interessante Themen an Land ziehen; Sich mehr um die "Bestandskunden" kümmern und den Mitarbeitern Perspektiven aufzeigen; Emanzipation von der VW AG, d.h. weniger Dienstleistungen und mehr eigene Projekte starten und vermarkten

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre hängt natürlich unmittelbar mit der jeweiligen Beauftragung und dem jeweiligen Product Owner zusammen. Ich hatte Glück, aber manche Kollegen machten da durchaus negative Erfahrungen.

Kommunikation

Natürlich gab es die Standardmeetings und -bekanntmachungen. Aber wenn solche Veranstaltungen nur alle paar Monate stattfinden oder die "Neuigkeiten" bei Bekanntmachung bereits mehrere Monate alt sind, ist man leider nicht immer topaktuell informiert.

Kollegenzusammenhalt

Das Entwicklungsteam war tatsächlich ein Herz und eine Seele, es ergaben sich sogar Freundschaften, die auch nach meinem Arbeitgeberwechsel bestehen blieben.

Work-Life-Balance

Naja. Gerade in Hinblick auf den vielzitierten Fachkräftemangel erscheint eine 40-Stundenwoche nicht mehr zeitgemäß. Da lockt man niemand mehr hinter dem Ofen hervor.

Darüber hinaus besteht auch die Erwartung, dass die Arbeit zu dem zuvor definierten Stichtag getan ist. Das bedeutet, dass bei einer anfänglichen Unterschätzung des Arbeitsaufwands Überstunden obligatorisch sind, oder um es mal konkret zu sagen: 45-Stundenwochen kommen schon mal vor.

Vorgesetztenverhalten

Eine schwierige Frage, deren Beantwortung auch immer vom Vorgesetzten abhängt. Zuerst sollte erwähnt sein, dass Beförderungen zu einer Leiterposition nach Gutdünken verteilt werden, was natürlich zu einer massiven Streuung bei der Qualität führt. Mein Leiter war glücklicherweise ganz in Ordnung, da hatte es andere Kollegen schlimmer erwischt. Grundsätzlich fiel aber auf, dass die Vorgesetzten sich eher verstecken und die fachliche Drecksarbeit an einen "Projektkoordinator" delegieren.

Ich will damit gar nicht sagen, dass die Leiter nicht arbeiten, der Normalsterbliche wird wohl einfach nicht (bzw. nicht annähernd rechtzeitig) in die supergeheimen Vorgänge eingeweiht (siehe Kommunikation).

Gerade wenn sich aber ein Unternehmen das Wort "Transparenz" groß auf die Fahnen schreibt, finde ich dieses Vorgehen zumindest fragwürdig.

Interessante Aufgaben

Das Unternehmen bearbeitet Themen, die aus der VW AG angefragt werden. Da kann was spannendes dabei sein oder halt auch was ziemlich langweiliges.
Was aber grundsätzlich auffiel, dass sehr viele Aufgaben mit veralteten Tools und Programmierstandards gelöst werden mussten. Da kann natürlich die EFS nichts dafür, bringt mir als Arbeitnehmer aber leider auch nichts. ;)

Gleichberechtigung

Ich konnte in meiner ganzen Zeit keinerlei Benachteiligung von egal welcher Minderheit beobachten.
(Mir wurde nur einmal zugetragen, dass in einer Nachbarabteilung die weiblichen Mitarbeiter sehr intensiv bezüglich der jeweiligen Familienplanung befragt wurden. Da ich nicht dabei war, lasse ich dies jedoch nicht in meine Bewertung einfließen.)

Umgang mit älteren Kollegen

Kann man nicht beantworten, da ich schlicht mit keinem älteren Kollegen näher zusammengearbeitet habe. Das Unternehmen und die Mannschaft sind grundsätzlich eher jung.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen waren eigentlich ganz gut, ich würde mal sagen Branchendurchschnitt. Etwas gewurmt hat mich, dass das Arbeiten im Home Office aus vorgeschobenen Gründen lange Zeit blockiert wurde. Erst als Corona und der erste Lockdown kam, waren die "Probleme" plötzlich mehr oder weniger über Nacht verschwunden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gab jedes Jahr eine Spendenaktion für eine lokale Initiative. Beim Umweltbewusstsein fällt mir höchstens ein Projekt mit einer Bienensauna (nach dem Konzept, dass Hitze die Varroamilben abtötet) ein.

Gehalt/Sozialleistungen

Wenn wir den oben bereits zitierten Fachkräftemangel betrachten, erreichen das Gehalt und die Sozialleistungen für die Entwickler wahrscheinlich nicht mal den örtlichen Branchendurchschnitt. Wie es bei den anderen Jobs im Unternehmen aussah, kann ich mangels Einsicht nicht sagen.

Image

Der Umstand, dass Audi zu meiner Zeit zu 49% an der EFS beteiligt war (mittlerweile sind diese Anteile an den Mutterkonzern VW AG übergegangen), hat der EFS meiner Meinung schon zu einem insgesamt guten Image verholfen.
Darüber hinaus gab es immer wieder wichtige Projekte, die die Audi an die EFS abgegeben hat und zur Zufriedenheit des Mutterkonzerns erfüllt werden konnten.

Karriere/Weiterbildung

Insgesamt war das Weiterbildungsangebot trotz aller Lippenbekenntnisse eher mau. Alles was über eine interne Schulung hinausgeht (und folglich wohl zu viel Geld gekostet hätte), war sehr rar.
Die EFS wollte sich zu meiner Zeit zu einem Pfeiler in der technologischen Entwicklung im Gesamtkonzern VW mausern - wie das in den anvisierten Feldern Machine Learning, Blockchain (und weitere Buzzwords) ohne enstprechende Weiterbildung der Mannschaft funktionieren soll, ist mir bis heute ein absolutes Rätsel geblieben.

Der einzige Karriereweg war tatsächlich die willkürliche Berufung auf eine Leiterposition. Ich schreibe deshalb "war", weil sich mittlerweile sehr viel mehr Leiter in der EFS tummeln, als es eigentlich dazu passende Stellen gibt.
Die Anregung, sich bei der Ausgestaltung der Karrieremöglichkeiten einfach an den Prinzipien der führenden Softwareunternehmen zu orientieren - denn zu sowas will sich die EFS ja entwickeln - wurde dankend angenommen und ebenso dankend ignoriert.

Die Folge war so logisch und einfach, dass es fast schmerzt: In den letzten zwei Jahren sind viele der fähigsten Kollegen aufgrund der Perspektivlosigkeit mehr oder weniger "geflohen".

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Arbeitgeber-Kommentar

Jessica Kripp, Personalmarketing
Jessica KrippPersonalmarketing

Liebe/r ehemalige/r EFSler/in,

danke, dass du dir die Zeit genommen hast, so ausführlich von deinen Erfahrungen aus deiner EFS-Zeit zu berichten. Es ist schön zu hören, dass du besonders das Team und die Atmosphäre lobst und die EFS als Arbeitgeber grundsätzlich empfiehlst.

Als deine Hauptkritikpunkte lese ich die Kommunikation bzw. Transparenz sowie die als fehlend empfundene Weiterentwicklung raus.
Die Maßnahmen, die in den letzten Monaten eingeführt wurden (u.a. regelmäßige Video-Blogs des Geschäftsführers, Fragerunde an den Führungskreis,... ), stoßen auf großen Anklang. Wenn du Ideen hast, wie dies noch weiter verbessert werden könnte, kannst du gerne auf mich zukommen. Über einen Austausch würde ich mich freuen!
Bei Anliegen bzgl. der persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung, die nicht mit dem eigenen Vorgesetzten geklärt werden können, steht unsere Personalentwicklung jederzeit zur Verfügung. Die Beförderungen finden durch das neue Bewerbungsverfahren samt messbaren Kriterien und Fachgremium nicht willkürlich statt. Außerhalb der Management-Laufbahn gibt es weitere Entwicklungsangebote (u.a. Doktorandenprogramm, Modulstudium,...), die man in Anspruch nehmen kann, sodass eine Perspektivlosigkeit nicht ganz nachvollziehbar ist.

Alles in allem hoffe ich, dass die Höhen letztendlich doch überwogen haben und du die EFS in guter Erinnerung behältst.

Ich wünsche dir alles Gute,
viele Grüße

Jessica Kripp

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