Wenig Transparenz und Führungskultur
Gut am Arbeitgeber finde ich
Großes Unternehmen mit ausgepägten Prozess. Interessante Projekte im Konzern.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nach der Übernahme der ESG durch die Armira gibt es einen spührbaren Kostendruck, welcher an unvorbereitete Führungskräfte weitergeben wird. Leidtragende sind die Mitarbeiter.
Verbesserungsvorschläge
Bitte überprüft die Führungsqualifikation und Sozialkompetenzen eurer Manager am Standort und schult nach oder zieht Konsequenzen.
Arbeitsatmosphäre
Je nach Einsatzgebiet sitzt man beim Kunden vor Ort oder in Großraumbüros (ca. 16 MA). Die Atmosphäre ist sehr stark abhängig von der Führungskraft. Von klar strukturiert und zufrieden, bis chaotisch und demotivierend. Neue Mitarbeiter werden überwiegend mit falschen Versprechen (tolle Projekte, Weiterbildungsmöglichkeiten) angeworben. In der Realität sitzen die meisten die ersten 3-4 Monate ohne Arbeit herum. Danach steht man vor der Wahl in Minus Stunden zu gehen oder Projekte weiter entfernt (typischerweise in München bei BMW) anzunehmen. Die Probezeit von 6 Monaten überstehen trotzdem alle. Wer es schafft am Standort in ein Projekt zu kommen ( als Ersatz für einen MA der gekündigt hat), steht vor der Frage, ob das Projekt im nächsten Monat/ Quartal weiterhin besteht. Aussuchen kann man sich seine Aufgaben nicht. Qualifikation spielt auch keine Rolle. So wird ein technischer Spezialist schon mal als Consultant oder Teilprojektleiter eingesetzt und verkauft. Gewürdigt oder honoriert wird dieser Einsatz nicht.
Kommunikation
Auf Arbeitsebene hervorragend. Sobald es jedoch um die Vermittlung einer Strategie oder um die Transparenz von Entscheidungen geht wird durch die Vorgesetzten geschwiegen. Großartig angekündigte und motivationssteigendernde Maßnahmen (z.B. Teamevents, Pausenraum mit Kicker u.a.) werden nicht weiter verfolgt. Vage Ausschreibungen des Kunden werden als gewonnene Projekte verkauft um die Motivation hoch zu halten.
Kollegenzusammenhalt
Im jeweiligen Aufgabengebiet top. Fachlich und in den einzelnen Teams macht es wirklich Spaß. Das Kollegium setzt sich aus langjährige (5 Jahre) und frisch eingestellt Mitarbeiter (1,5 Jahre) zusammen. Wer es länger als 1,5 Jahre aushält scheint zufriedener oder hat resigniert.
Work-Life-Balance
Es gibt Gleitzeit. Home-Office wurde neu eingeführt mit bis zu 2 Tagen pro Woche. Auf angespannte Umstände im privaten Bereich wird Rücksicht genommen. Urlaub kann jederzeit genommen werden und wird verstärkt gefördert, wenn es keine Projekte gibt.
Vorgesetztenverhalten
Hier scheint es keine Schulungen oder Trainings für den Umgang mit Mitarbeitern gegeben zu haben. Langfristig versprochene Maßnahmen werden nicht umgesetzt, keine Vorbereitung auf Mitarbeitergespräche, keine Planungssicherheit der eigenen Aufgaben, Vorgesetzte lästern über Kollegen und andere Mitarbeiter, ständiges Wiederholen von Durchhalteparolen (hier wird wenigstens keiner entlassen, es gibt keine Kurzarbeit, irgendwann wird es besser, wir brauchen nur noch ein großes Projekt).
Hier trifft auch der Spruch: Mitarbeiter verlassen keine Unternehmen, sie verlassen Vorgesetzte.
Die Kündigungsrate ist sehr hoch.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben hängen stark von dem Projekt ab, in dem man tatsächlich eingesetzt wird.
Gleichberechtigung
Frauen sind auf Arbeitsebene und in den Projektleiterrollen sehr gut vertreten. Im Management gibt es am Standort jedoch keine Frauen und innerhalb der ESG sind sie eher die Ausnahme.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gib einige Kollegen 50+, welche miteinbezogen werden und deren Seniorität geschätzt wird.
Arbeitsbedingungen
Man bekommt alle nötigen Arbeitsmittel zeitnah gestellt. Dazu gehört ein Arbeitsplatz mit zwei Monitoren, ein Laptop, ein Diensthandy und jede Art von projektbezogenem Equipment. Die Räumlichkeiten sind brandneu (Einzug erst Anfang 2017). Alles ist klimatisiert, es gibt Teeküchen und Kochmöglichkeiten.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt Essensgeldzuschüsse in der Niederlassung und eine Kantine in München. Die ESG ist mit dem Einstiegsgehalt ein sehr fairer Arbeitgeber und liegt leicht über dem Markt. Leider ist die Gehaltsentwicklung schlechter und entspricht nicht der Verantwortung. Wer sich Richtung Senior, Teilprojektleitung oder Projektleitung orientiert oder zugewiesen bekommt, hat mehr Aufgaben/ Verantwortung, aber es findet auf absehbare Zeit keine Gehaltssteigerung statt. Empfehlung: Am Anfang mehr aushandeln, damit auf mittelfristiger Sicht keine Unzufriendeheit entsteht.
Image
Hier in WOB ist die ESG ein unbekannter Arbeitgeber. Beim Stammsitz in Fürstenfeldbruck (München) sieht das anders aus. Hier hat die ESG einen guten Ruf.
Karriere/Weiterbildung
Bedarfsgerechte Schulungen (Tools, Arbeitsprozesse) sind schwer zu bekommen. Wer mehrere Jahre dabei ist, kann für ein internes Führungskräfte Programm kommen.