Let's make work better.

Kein Logo hinterlegt

Europace 
AG
Bewertung

Bedingt zu empfehlen - nichts für Leute, welche sich im New Work Kontext schwer tun.

3,5
Empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich IT gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Wenig Druck (was auch zwei Seiten hat), hohe Familienfreundlichkeit, viele Events zu 'normalen' Zeiten, kollegialer Umgang.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Organisation Common Knowledge:
Auch nach mehr 3 Jahre waren mir bestimmte Dinge nicht bewusst oder ich musste sie auf harte Tour lernen. So bestimmte Benefits, Besonderheiten der Postannahme am Service Desk usw. Dokus über Prozesse sind sehr verstreut und tlw. in mehreren Systemen abgelegt.

Rollen und Fähigkeiten:
Es ist schwierig, jmd 100% auf seine Domäne oder Accountabilities festzunageln. Man muss ggf. 4x fragen bis man rausbekommt, wer denn nun welchen Teil von einem Problem lösen kann. Das führt tlw. zu absurdem Ping-Pong. Auch gibt es das gefühlte Verhältnis von 10% sehr guten Umsetzern und 90% Delegierern, die von 10% Umsetzern profitieren.

Management und Kommunikation
Natürlich muss ein Management nicht lang und breit jede winzige Entscheidung erklären. Was schon erklärungswürdig schien, war die ausgesetzte Gehaltsrunde zur Coronakrise in Kombination mit der bei jedem All-Hands verkündeten Nachricht, wie stark das Unternehmen abhebt. Beide Dinge sind unabhängig voneinander natürlich legitim. Aber wieso kommuniziert man beides so unglücklich nah beieinander?

Verbesserungsvorschläge

Mehr echte Challenge mit dem echten Markt.
Das trifft nicht nur auf Techniker Gehälter zu, sondern auch auf die Konkurrenz aus dem Fintech Bereich. Aktuell zehrt das Unternehmen von Erfolgen aus der Vergangenheit.

Weniger Baustellen aufmachen, mehr Zuverlässigkeit in den Core Komponenten.
Das Unternehmen spielt mit vielen Satelliten rum und will partout in den B2C rein. Das ist ok, aber auch die schönsten UI rettet nichts, wenn die Core-Komponenten dauernd ausfallen.
Hier einfach mal Satelliten Projekte hart evaluieren und auflösen. Mehr Staffing in den Core, ins Reporting, ins Commercial und all die anderen "nicht-so-sexy-Komponenten", die den Daily Cash generieren.

Toollandschaft einschränken:
Es existieren für alle Probleme mittlerweile bis zu 3 Tools, tlw. auch innerhalb eines Teams. Das ist nicht nur für Compliance ein Grauen.

Weniger 'Conference-Driven' aufstellen.

Arbeitsatmosphäre

Innerhalb der Teams so weit gut. Zwischen den Teams wird es schon schwieriger.

Gut geregelt innnerhalb der Techniker ist es durch das InnerSouce Prinzip.

Kommunikation

Auch hier wieder die Unterscheidung: innerhalb der Teams gut, teamübergreifend verbesserungswürdig. Ziemlich intransparent wird es zwischen Management und operativen Teams. Dazu später mehr.

Sehr negativ ist die irgendwie immer unzielgerichtet Strategie. Es gibt zwar abstrakte Ziele, aber sie werden manchmal kommentarlos gestrichen.

Sgn. EPKs (EP-Konferenzen) bilden meist den absoluten Kern der Ausrichtung der Projekte. Durch diese 'conference-driveness' sind langfristige Innovationen schwierig. Die Kosten und der Nutzen dieser Konferenzen werden leider auch nie evaluiert.

Kollegenzusammenhalt

Generell:
Eigentlich gut, doch an einige Stellen wird Politik betrieben. Das ist meines Erachtens aber Geschmackssache. Gut, wenn man es vorher weiß.

Techniker:
Hier wird einem meistens sehr gut geholfen. Das Inner Source Prinzip ist vorbildlich und man wird schnell zur Selbsthilfe gebracht. Ist auf jeden Fall ein Prinzip, welches ich aus dieser Zeit mitnehmen werde.
Bei Incidents ist eigentlich jeder zur Stelle und trägt soviel bei, wie er/sie kann.

Work-Life-Balance

Sehr gut. Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind mehr als gegeben. Auch der Umgang während der Corona Pandemie war vorbildlich und ich habe anderes von Unternehmen von Bekannten gehört.
Hier würde ich mir wünschen, dass die Firma die Vereinbarkeit von Beruf und Familie noch stärker bei der Anwerbung von Fachkräften in den Vordergrund stellt.

Vorgesetztenverhalten

Auch hier: Ambivalent. Mit der Trennung von disziplinarischer Führungskraft und People Lead (Lead Link) bin ich persönlich schwierig zurecht gekommen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ein Lead auch fachlich relativ nah an dem sein muss, was die Leute tun, die geführt werden sollen.
Es herrscht Konfliktscheuigkeit gepaart mit unehrlichem Verhalten.

Interessante Aufgaben

Ebenso ambivalent: Vorgaben von Oben/Außen gibt es selten. Zwar existieren Ziele in abstrakter Form, doch werden die manchmal stillschweigend begraben. Man kann aber, wenn man sich selbst gut organisiert, viel lernen und sich mit den Technologien seiner Wahl beschäftigen, wenn man sie gut verargumentiert. Auch Geschmackssache.

Gleichberechtigung

Soweit ich weiß, keine auffällige Diskriminierung. Es scheinen mir wenig Frauen in Führugnspositionen, jedoch kenne ich mich mit dem Organigram nicht gut aus. zur Diversity generell: Auf jeden Fall ist die Belegschaft stark 'biodeutsch', was wohl an der vergangene Policy liegt, dass man nur die Domänensprache Deutsch unterstützt und daher nur MA mit sehr guten Deutschkenntnissen einstellt.
Source Code ist daher häufig Deutsch, was mir am Anfang seltsam vorkam. Zumindest in letzter Zeit scheint sich hier aber der Wind zu drehen.
Generell waren in den Tech-Teams mehr Frauen vertreten als ich das bisher von anderswo gesehen habe.

Umgang mit älteren Kollegen

Scheint kein Thema zu sein. Der Alterdurchschnitt ist generell eher bei 40 als bei 30. Altersdiskriminierung ist mir so nicht aufgefallen.

Arbeitsbedingungen

Rechner sind meist state of the art und man kann wählen zwischen verschiedenen Systemen.
Große Bildschirme werden auf fürs Homeoffice bereit gestellt.

Generell ist der Tech-Support sehr zu- und umgänglich im Rahmen der Opening Hours.

Was ich verstehen konnte, warum Linux Rechner Möglichkeit angeboten wurden, die arge Problem mit dem Office WLAN und auch MS Teams hatten. Bei diesen Problemen wurden die Betroffen, Stand jetzt, auch nicht weiter vom Tech-Support unterstützt. Wenigstens ein Hinweis in diese Richtung, bevor man sich für ein System entscheidet, wäre hier hilfreich.

New Work ist nicht für jeden. Häufig hatte ich das Gefühl, ich muss wirklich 'ALLES' selbst organisieren und operiere, mangels klarer Vorgaben, im 'luftleeren Raum'.

Selbstorga kann natürlich klappen wenn es genügend Commitment auch für unattraktive Aufgaben gibt. Ich hatte aber selten das Gefühl, dass dies vorhanden war, sondern eine kleine Zahl armer Teufel sich dieser erbarmt hat.
In diesem Kontext bei EP erlebte ich die Selbstorga leider eher als vorhersehbares Chaos - bin aber wie gesagt kein großer Verfechter von New Work.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umwelt: Soweit nicht erkennbar. Parkplätze werden von Firmenseite unterstützt, ein Nahverkehrs-Jobticket nur begrenzt. Job-Rad gab es mal. Der Status ist aktuell unklar.

Sozial: ich habe zumindest keine Projekt oder Engagements in diese Richtung mit bekommen. Was aber auch an meiner Aufmerksamkeit liegen kann.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt geht natürlich immer besser. Leider verweigert das Unternehmen standhaft die Challenge mit Techniker-Gehältern am echten Markt. Das kann langfristig doppelt teuer werden. Es gibt ein ganz gute BU.

Image

Da aktuell sehr B2B lastig kennt fast niemand die Marke außerhalb der Spezialisten. Und da oft als White-Label hinter anderen Anbietern, gibt es selbst dort wenige, die wirklich wissen, was sich hinter Europace verbirgt bzw dass es unter der Haube läuft.

Karriere/Weiterbildung

Großes Plus. Gerade für die Entwicklung in Richtung Cloud hat das Unternehmen kaum Kosten gescheut, die entsprechende Belegschaft weiter zu bilden.

HilfreichHilfreich?ZustimmenZustimmen?MeldenTeilen
Anmelden