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FAKTOR 
3 
AG
Bewertung

Tolle Kolleg*innen aber unter der Oberfläche liegt vieles im Argen

2,4
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich PR / Kommunikation bei Faktor 3 AG in Hamburg gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Es gibt viele unglaublich nette, talentierte, kreative Menschen. Man kann, wenn man möchte und mit den richtigen, motivierten Leuten zusammenarbeitet, jede Menge lernen. Das Kundenportfolio ist riesig und vielseitig, jeder kann seine Nische finden. Gleichzeitig habe ich in vielen meiner ehemaligen Kolleg*innen auch enge Freund*innen gefunden.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Man gibt sich transparent, ist es aber eigentlich nicht.
Die interne Kommunikation ist, trotz Verbesserungen, stark ausbaufähig, ebenso wie die Wertschätzung, sowohl was einfaches Lob, Aufstiegsmöglichkeiten als auch Gehälter betreffen. Leistungen und Verantwortung stehen in keinem Verhältnis zum ausbezahlten Gehalt. So lässt man im Endeffekt nur enttäuschte Mitarbeitende zurück und die Agentur sollte sich ernsthaft die Frage stellen, wie wichtig ihnen die Zufriedenheit der Belegschaft ist - ganz besonders in Zeiten, in denen durch viel Home Office und Kontaktbeschränkungen sämtliche Benefits des Arbeitsmodells „Agentur“, das viel beschworene "Agency Life", wegfallen. Insgesamt betrachtet ist in den letzten Monaten der Eindruck entstanden, dass falsche Prioritäten gesetzt werden. Zum Beispiel wird im Agenturmeeting nicht thematisiert, dass jede Woche jede Menge Menschen die Agentur verlassen (darunter langjährige, erfahrene Senior*innen, Berater*innen und Team Leads – also auch echter Brain Drain), obwohl der Flurfunk glüht und Verunsicherung herrscht. Unverständlich und nur noch eine Frage der Zeit, bis sich das auch auf den Kundenstamm auswirkt.

Verbesserungsvorschläge

Gerade in Bezug auf Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten muss mehr Transparenz herrschen und Absprachen eingehalten werden. Wirklich dringender Verbesserungsbedarf besteht in der Personalabteilung. Gegenwärtig ist diese mit Familienmitgliedern bzw. engsten Freunden der GF besetzt. Aus meiner Sicht ein echtes Problem, da durch diese Konstellation für die Mitarbeitenden keine Instanz vorhanden ist, der man sich anvertrauen könnte. Das bedeutet: Man muss wirklich aufpassen was man sagt, denn leider wird hier Verschwiegenheit auch nicht immer groß geschrieben und Kritik oft persönlich genommen. Die Agentur wäre gut beraten, in eine stärker unabhängige Personalabteilung zu investieren. So könnten wichtige Stellen (u.a. Teamleads, Seniorberater*innen) kompetent und schnell nachbesetzt werden, statt die Aufgaben einfach intern weiter zu verteilen. Wohin das führt zeigt die aktuelle Kündigungswelle eindrücklich. Auch sollte es nicht verboten sein, über die Einführung eines (Achtung ganz böses Wort im Agenturbusiness) Betriebsrats nachzudenken und auch von Seiten der GF dessen Vorteile zu erkennen.

Arbeitsatmosphäre

Die Agentur ist Dienstleister, dessen muss man sich bewusst machen. Die Arbeit ist geprägt von Druck und hoher Geschwindigkeit, sowohl intern als auch extern von Kundenseite. Es gibt viele coole Leute, mit denen man gerne zusammenarbeitet und mit denen man auch bei der Arbeit (und noch mehr nach der Arbeit) viel Spaß haben kann. Vor Corona und der Verschiebung ins Digitale hätte es einen Stern mehr gegeben. So überwiegen die negativen Seiten.

Kommunikation

Verbessert durch das digitale Format alle 3-4 Wochen. Zuvor gab es den sog. „First Friday“ der gefühlt öfter abgesagt oder verschoben wurde, als dass er stattgefunden hat. Ungenügend ist die Kommunikation in Bezug auf Abgänge. Man wird, wenn überhaupt, erst kurzfristig informiert, bzw. darf erst kurzfristig die Kolleg*innen einweihen. Auch Kunden werden teilweise erst nach dem Abgang in Kenntnis gesetzt. Das hinterlässt einen faden Beigeschmack.

Kollegenzusammenhalt

Bezogen auf mein ehemaliges Team: Sehr guter
Kolleg*innenzusammenhalt.
Man konnte jeden um Unterstützung oder Rat/Einschätzung bitten. Vor der Pandemie war der Zusammenhalt natürlich noch viel besser, da die Agentur mit dem großen Garten und vielen kleinen oder größeren Events viele Möglichkeiten bot und wirklich Pluspunkte hatte. Das können digitale Events leider nicht ersetzen.

Work-Life-Balance

„Ist halt Agentur“ hört und liest man auch hier in diesem Zusammenhang leider viel zu oft. Und viel zu oft wird es nahezu klaglos hingenommen. Nochmal: Ja, eine Agentur ist Dienstleister. Das bedeutet aber nicht, dass man sich einerseits von Kunden alles gefallen lassen, sofort und immer erreichbar sein muss und andererseits der eigene Arbeitgeber genauso den Druck auf einen erhöht. Wenn die viel beschworene „Extrameile“ gegangen werden soll, dann muss auch das Gehalt stimmen und Überstunden bezahlt werden. Es ist nur ein Job. Es ist nicht das ganze Leben. Das sollte man sich immer bewusst machen.

Vorgesetztenverhalten

Sehr unterschiedlich. Auf teaminterner Ebene (Team Lead) sehr gut und vertrauensvoll, eine echte Bezugsperson, die sich für das Team einsetzt. Auf der Ebene darüber (Unit) wird es schon schwieriger. Hier macht man leider schnell die Erfahrung, nur mit Vorwürfen konfrontiert zu werden, die einzig das Ziel haben, dich als Mitarbeitenden in die Defensive und schlechtere Ausgangslage zu bringen. Leadership Skills ausbaufähig.

Interessante Aufgaben

Spannende Kunden, spannende Projekte, große und vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten – wer die Motivation mitbringt kann hier wirklich sehr viel lernen und seinen Bereich finden.

Gleichberechtigung

Einiges hat sich in den letzten Jahren entwickelt. Zuletzt beispielsweise vermehrt eingesetzte gendergerechte Sprache – auch in der Kommunikation mit und für die Kunden.

Umgang mit älteren Kollegen

Keine negativen Erfahrungen.

Arbeitsbedingungen

Es hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel getan. Durch den Teilumzug in ein modernes Bürogebäude wurden im Haupthaus Kapazitäten und Entwicklungsmöglichkeiten frei. Das wurde genutzt, um Gemeinschaftsflächen neu, offen, hell und modern zu gestalten. Die Technik insgesamt okay, wenn auch nicht State of the Art. Was allerdings gar nicht geht und es daher nur zwei Sterne gibt: insbesondere während der Pandemie, aber auch schon zuvor z.B. auf Events/Kundenterminen etc. wurde erwartet, dass die Telefone auf die privaten Handys umgestellt und diese damit auch geschäftlich genutzt werden – ohne wenigstens das Angebot einer Zuzahlung (z.B. bei Nutzung mobiler Daten) zu machen. Ganz davon abgesehen, dass das ein Sicherheitsrisiko und ein Datenschutzthema ist.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Bewusstsein ist absolut vorhanden und wird durch engagierte Mitarbeitende vorangetrieben. Auch in der Beratung findet sich das Thema neuerdings verstärkt, was sich auch in der Einstellung eines Head of Sustainabilty widerspiegelt.

Gehalt/Sozialleistungen

Branchenüblich ist wohl das richtige Attribut. Das heißt im Agenturbusiness leider: große Sprünge machst du hier nicht. Natürlich weiß man irgendwo, worauf man sich bei einer Agentur einlässt. Aber das ist stillschweigendes Akzeptieren des Status Quo. Es kann nicht sein, dass sich teilweise noch immer Formulierungen wie „Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten“ in den Arbeitsverträgen finden. Insbesondere für den Arbeitsaufwand in Verbindung mit der Verantwortung ist es aber viel zu wenig. Gerade auch auf unteren Hierarchiestufen, bei den Volos und Praktis stehen die Gehälter in keinem Verhältnis zu den Lebensbedingungen in Hamburg. Hier sollte dringend nachgebessert werden.
Nichts gegen harte Gehaltsverhandlungen, aber es kann nicht sein, dass einem sofort (angeblich) fixe Gehaltsgrenzen für die jeweilige Stufe als Deckel vorgegeben werden, ganz egal, wie viele Kunden man betreut, wie viel Verantwortung man trägt, wie viel Erfahrung man hat oder was für Erfolge man erzielt hat. Auch hier wäre mehr Transparenz angebracht.

Image

Von außen betrachtet sehr gut. Die Agentur ist in namhaften Rankings gut positioniert, Awards werden gewonnen, die Kundenliste liest sich wie ein Who is who. Das führt aber gleichzeitig dazu, dass man sich vielleicht größer fühlt als man ist. Denn die Abgangswelle seit Beginn 2021 hat Auswirkungen auf Kundenteams. Nur mit internen Verschiebungen wird das nicht aufzufangen sein. Das drückt nicht nur auf die Stimmung, wenn immer mehr Arbeit auf immer weniger Mitarbeitende verteilt wird. Sondern das merken auch Kunden, wenn ihre langjährigen Ansprechpartner*innen gehen und die Informationen darüber erst spät kommuniziert werden. Das hinterlässt keinen guten Eindruck und ist einfach schlechter Stil. Wäre ich Kunde, hätte ich dringende Fragen an die GF.

Karriere/Weiterbildung

Die Karriereleiter beginnt üblicherweise mit dem Volontariat und kann unter bestimmten Voraussetzungen (entweder genug Ellenbogen oder niemandem auf die Füße treten) hoch gehen bis zur Seniorberatung. Es gibt die „F3 Academy“ als internes Weiterbildungsprogramm. Mit unterschiedlichen Schwerpunkten, allerdings ist aus meiner Wahrnehmung nach vor allem das Thema Social Media im Fokus. Die Academies werden intern aus dem Kollegium gehalten, externe Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es, soweit mir bekannt, nicht.

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