Auf dem Wege der Besserung von sehr schlechtem Niveau aus. Aber noch lange nicht gut.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Relativ große Freiheit im Alltag. Ich mach, was ich für richtig halte und die damit verbundene Verantwortung kann ich gut tragen. Solange ich keinen Quatsch mache, redet mit mein Management wenig rein.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
s.o.
Verbesserungsvorschläge
Vergleich mit innovativen Branchen und modernen Arbeitgebern suchen und daraus lernen, wie gute Arbeitskräfte gewonnen und gehalten werden können in der heutigen Zeit. Es reicht nicht, eine Werbekapagne zu machen und viele Möglichkeiten ("Opportunities") zu versprechen, ohne sie zu verwirlklichen. Es muss in der Sache eine Entwicklung von den 70ern in Richtung 20er erfolgen.
Arbeitsatmosphäre
Überwiegend kollegial und hiflsbereit, aber relativ viele Kollegen und Kolleginnen schützen ihr "Herrschaftswissen" und verstecken sich ohne nachzudenken hinter den "Prozessen".
Kommunikation
Kommunikation vom Management in die Belegschaft offen und sachlich. Kommunikation per Telefon auf Stand 1980 dank umfangreicher Sparmaßnahmen (z.B. Festnetztelefone statt Schnurlose - kein Mensch ist mehr erreichbar, Poolfahrzeuge ohne funktionierende Freisprechanlagen)
Kollegenzusammenhalt
Sehr ambivalent. Die Mehrheit arbeitet freundlich und unterstützend zusammen, sehr gut, aber viele "Alteingesessene" machen Dienst nach Vorschrift und wehe, du brauchst was von so jemanden.
Work-Life-Balance
Im Prinzip gut. Kritikpunkte: Übertrieben unflexible Regelung zur Urlaubsplanung, nicht mehr zeitgemäß. Übertrieben viele Betriebsschließungstage machen die Urlaubsplanung zusätzlich unflexibel. Alle müssen zur gleichen Zeit Urlaub nehmen aber es soll immer jemand da sein. Hä??
Dazu kommt: Keinerlei Home-Office erlaubt. Das ist alles sooo 70er.
Vorgesetztenverhalten
Hat sich mit neuem Management dramatisch verbessert. Sachlich, freundlicher Umgangston, kooperativ. Aufatmen im Vergleich zu vor ein paar Jahren.
Die spannende Frage ist, ob das nachhaltig Wirkung entfaltet. Werden Versprechungen z.B. nach Perspektiven oder Mitarbeiterentwicklung auch irgendwann umgesetzt oder bleibt es beim freundlichen Nichtstun? Bisher ist von der Erfüllung vollmundiger Versprechen noch nichts zu sehen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind anspruchsvoll und interessant. Wer es versteht, sich seine Chefs vom Leib zu halten, kann schalten und walten, wie er will und dabei die Firma nach eigenem Gusto voran bringen. Trotz aller Prozessverliebtheit gibt es eine große Freiheit im Alltag.
Gleichberechtigung
Da kein Mensch Aufstiegschacen hat (s.u.), sind die der Frauen tatsächlich genauso "gut" wie die der Männer. Aber im Ernst: Im kaufmännischen Bereich gibt es weibliche Führungskräfte, in der Technik kaum. Die Ingeieurinnen sind anerkannt und werden aus meiner (männlichen) Sicht korrekt behandelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren werden nicht anders behandelt als die jüngeren. Aber auch nicht besser. Wer z.B. einen höhenverstellbaren Schreibtisch wegen seiner Kreuzschmerzen möchte, ist ohne jede Hilfe der Firma der deutschen Sozialbürokratie ausgeliefert. Neulich hat ein Kollege mit seiner Kündigung seinen eigenen privaten, höhenverstellbaren Schreibtisch mitgenommen. Schade, mehrere Kollegen hatten sich den erhofft....
Arbeitsbedingungen
Laute Großraumbüros, steinzeitliche Telefonanlage ohne Schnurlostelefone. Uralte Poolfahrzeuge, die nicht mehr repariert werden, wenn z.B.die Klimaanlage nicht mehr geht. IT-Umgebung instabil und IT-Support mit hilflosem Schulternzucken bei alltäglichen Problemen. Diensthandys dürfen nicht ins firmeneigene WLAN einbuchen aber die Telefonkosten sind ein Problem. Jaja, das Internet ist Neuland für uns alle.... Ausgeprägter Sparwang: Farbig drucken genehmigt die GF und Flugzeuge sind Teufelszeug...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltschutz wird stark betrieben, Solaranlage auf dem Fabrikdach. LED-Beleuchtung überall, lobenswert!
Sozialbewußtsein? Es wird gemacht, was Gewerkschaft und Betriebsrat durchsetzen. Ansonsten durch Vorgaben der Konzernleitung eher steinzeitlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Bezahlung geht von der Meinung aus, dass in der Provinz eh keine Alternativen seien und die Leute zufrieden sein müssen, von der Straße weg zu sein und beim Liebherr arbeiten zu dürfen. Es gibt keine Prämien oder Sonderzahlungen, wenn die Firma ein gutes Ergebnis hatte (was sie regelmäßig erreicht). Enge Vorgaben der Konzernleitung - oder: die Geschäftsführung der lokalen Gesellschaft versteckt sich hinter solchen.
Sozialleistungen: Die Firmenrente ist ein Witz. Keine Kinderbetreuung. Dienstwägen Fehlanzeige außer für Geschäftsführer.
Image
Liebherr wird als Premium Hersteller von Investitionsgütern und Kühlschränken wahrgenommen. Das Image und der Wiedererkennungswert der Marke sind hervoragend.
Karriere/Weiterbildung
Findet nicht statt. Führungskräfte werden überwiegend von extern rekrutiert. Eigene Mitarbeiter sind offenbar zu blöd, sich zu entwickeln. Wer Karriere machen will, ist nach spätestens ein oaar (durchaus lehrreichen) Jahren wieder weg.