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FitnessKing 
GmbH
Bewertung

Ehemaliger Saturn-Werbelogan wird praktiziert

2,5
Bewerber/inHat sich 2011 bei FitnessKing GmbH in Koblenz als Mediendesigner / Marketingspezialist beworben und sich schließlich selbst anders entschieden.

Verbesserungsvorschläge

Die Bewerbung hatte ich 3 Monate zuvor geschrieben. Postwendend wurde per E-Mail nach meinem Gehaltswunsch gefragt, den ich dann auch postwendend beantwortet habe. Dann hörte ich 3 Monate nichts mehr. Vor vier Tagen wurde ich telefonisch zum Vorstellungsgespräch eingeladen und ich habe auch gerne zugesagt. Ich hatte lediglich die Bitte, mir den Termin schriftlich zu bestätigen, weil ich mehr als 100 km Anfahrtsweg (eine Strecke) zum Vorstellungsort habe. Die Bestätigung wurde mir zugesagt, aber leider nicht zugesandt. Deshalb habe ich einen Tag vor dem Termin noch einmal per E-Mail nachgefragt und bekam dann auch die Terminbestätigung mit dem Hinweis, dass die Fahrkosten aufgrund der "vielen Bewerbungen" nicht übernommen werden könnten. Ich habe das zähneknirschend zur Kenntnis genommen und bin trotzdem die mehr als einhundert Kilometer mit meinem PKW zum Vorstellungsort gefahren.

Laut § 670 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) sind Unternehmen verpflichtet, Vorstellungskosten bei verlangten Vorstellungsterminen zu übernehmen; wer sich davor - schriftlich formuliert - drückt, wälzt die Kosten auf die Steuerzahler und somit auf den Staat um - diese Lücke sollte schnellstens vom Gesetzgeber geschlossen werden.

Nun, ich war pünktlich zum Termin da, wurde eingelassen und erst einmal in einem kargen Warteraum geparkt. In diesem Warteraum gab es kein Fenster, kein Bild hing an der Wand und keine Lektüre über das Unternehmen oder wenigstens ein einziger Werbeflyer lag auf dem Bestelltischchen - es gab einfach nur vier Stühle, drei weiße Wände und eine Tür, immerhin aus Glas. Mir wurde auch keine Erfrischung angeboten.

Nach einer akademischen Viertelstunde Wartezeit wurde ich von meinem Interview-Partner begrüßt und in ein weiteres Besprechungszimmer gebeten. Auch hier wurde weder ein Kaffee, noch ein Glas Wasser angeboten.

Mein Interview Partner bat mich dann auch sogleich sehr freundlich, doch erst einmal von mir zu erzählen, was ich denn alles kann und was ich denn im Unternehmen so tun möchte. Und war sehr angetan, dass ich gleich zwei Stellen im Hause besetzen könne und dem Profil der Stelle doch sehr entspräche, weil man ja händeringend eine qualifizierte Fachkraft benötige, da diese Stelle doch seit 3 Monaten schon unbesetzt sei. Der Stellenvorgänger habe die Stelle nicht mit dem nötigen Interesse und Arbeitseinsatz ausgefüllt, so hieß es und man suche jemanden mit sehr hoher Qualifikation und Erfahrung.

Hier könne ich gerne helfen, bejahte ich und fragte, wie denn das weitere Vorgehen sei. Darauf bekam ich zur Antwort, nach Abschluss des Vorstellungsprozesses folge das Probearbeiten. Ich entgegnete, ich arbeite gerne Probe, dafür sei ja die 6 monatige Probezeit auch gedacht, die per Gesetz festgelegt wurde. Da bekam ich zu hören, so sei das nicht im Sinne des Unternehmens; ich sollte darüber hinaus eine weitere Woche Probearbeiten. Ich erwiderte, dazu auch bereit zu sein - wenn die Probearbeit bezahlt werde.

Wie hier die Antwort ausfiel, können Sie sich jetzt sicher denken. Probe wird dort immer umsonst gearbeitet. Das heißt, jeder Bewerber, der dort probearbeitet, ist im Grunde Schwarzarbeiter, nicht versichert und wenn er auf dem Weg zur Arbeit einen Unfall hat, greift noch nicht einmal die Berufsunfallversicherung, denn der Bewerber ist ja nicht dort angestellt. Eigentlich.

Welcher Politiker schiebt so einem Gebaren endlich den Riegel vor?

Man stelle sich nur einmal vor: 30 Bewerber arbeiten je eine Woche umsonst und man hat schon das erste Halbjahr Gehalt gespart. Bei 50 Bewerbern ist das Jahr rum, bei 100 Bewerbern hat das Unternehmen zwei Jahresgehälter gespart. Das ist doch toll, oder? Davon finanziert sich der Chef dann den nächsten Porsche.

Andere Frage, ein Angestellter bewirbt sich auf eine neue Stelle. Hier soll er eine Woche Probearbeiten. Wie macht das der Angestellte, der sich bewirbt? Meldet er sich bei seinem aktuellen Arbeitgeber krank? Reicht er Jahresurlaub bei seinem aktuellen Arbeitgeber ein? Beides kann die sofortige fristlose Kündigung von Seiten seines aktuellen Arbeitgebers nach sich ziehen, wenn es heraus kommt. Und das auch mit Recht. Nächste Frage, falls es nicht heraus kommt, wie oft kann ein Angestellter im Jahr bei Bewerbungen eine Woche auf Urlaub Probearbeiten? Viele Arbeitnehmer beziehen nur noch Mindesturlaub. Und das sind magere 24 Tage. Wie oft kann man sich demzufolge bewerben?

Marginal, ich habe übrigens studiert und 30 Jahre Berufserfahrung. Von mir gibt es also reichlich Arbeitsproben, reichlich Referenzen. Dies zum Ruf "Fachkräfte seien Mangelware" und dem Schrei nach Fachkräften aus dem Ausland. Stimmt so nicht. Arbeitgeber mit Sozialempfinden sind in Deutschland Mangelware. Ob Politiker oder Wirtschaftsbosse, alle denken nur an ihren ureigenen Profit. Koste es, was es wolle.

Bewerbungsfragen

  • Die Standardfrage aus dem Handbuch zu den Stärken und Schwächen wurde natürlich gestellt und auch von meiner Seite aus beantwortet. Ist ja nichts wirklich Neues ...
  • Der Grund für eine neue Herausforderung wurde bereits im Bewerbungsschreiben eingehend erläutert; darauf wurde dann nicht mehr eingegangen
  • Hatten sich dann mit der Aufforderung, kostenlos Probe zu arbeiten, erledigt.

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