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SE
Bewertung

Auslieferungsfahrer am Standort Bremen

3,4
Nicht empfohlen
Ex-Werkstudent/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Logistik / Materialwirtschaft bei flaschenpost SE in Bremen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- ziemlich unkompliziertes Einstellungsverfahren
- Möglichkeit zu flexiblen Schichten
- Wasserflaschen für die Fahrer, die mit auf die Touren genommen werden können

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Es muss heißen "Besonders schlecht fand ich:", da einiges im Detail angesprochen wird...
- Abwälzen von Schäden am Fahrzeug/Equipment (per Haftungsgrenze) auf den Mitarbeiter // ab einer gewissen Schadenshöhe oder auch bei wirklich sehr grober Fahrlässigkeit noch einigermaßen verständlich, aber nicht bei kleinen Schäden
- intransparentes Bonussystem

Verbesserungsvorschläge

- verbesserte Fahrzeugausstattung
- Tourenplanung und -taktung überarbeiten; theoretisch verbleibende Stunden des Fahrers mit einbeziehen
- diverse Verbesserungsmöglichkeiten im Handheldsystem (direktes Pausestempeln, Übersicht über Arbeits- und Pausenzeit, Bestellzeitpunkt des Kunden, etc.)
- Einweisung durch Schichtleiter inkl. best practices in den verschiedenen Prozessen; Einweisung bei Hospitationstermin evtl. nicht vollständig und/oder Zeitraum zwischen jenem und dem tatsächlichen Beginn zu lange her
- allgemein bessere und transparentere Informationsabläufe
- Mitarbeiterrabatt auf den flaschenpost-Shop ausweiten

Arbeitsatmosphäre

Generell ist die Arbeitsatmosphäre ok.

Kommunikation

Vom HQ in Münster aus gibt es in regelmäßgen Abständen Infomails zu aktuellen allgemeinen Themen - standortspezifische Informationen werden dann vor Ort verteilt. Dies geschieht dann in den allermeisten Fällen über Aushänge, z.B. im Pausenraum.
Zumindest in Bremen sieht das ziemlich "hingekleistert" aus. Hier muss definitv eine bessere thematische Ordnung hergestellt werden, z.B. Trennung nach Lagerpersonal und Fahrern, sowie überholte Informationen auszutauschen. Ich denke, hier wäre ein standortspezifischer Mailverteiler von Vorteil, womit geupdatete Pausenregelungen, etc. an alle Fahrer/Lageristen (vom Lagerleiter) verteilt werden - somit kann jeder das dann auch zu Hause nachlesen. Vor allem auch für Teilzeitkräfte, wie Werkstudis, Minijobber usw. von Vorteil, da diese meist nur 1 bis 3 Tage die Woche arbeiten.

Es gibt auch WhatsApp- und Facebook-Gruppen, in denen Schichten getauscht werden können; von deren Existenz ich aber auch nur beiläufig erfahren habe...warum wird sowas nicht bei Einstellung/Vertragsunterzeichnung gleich miterwähnt?

Die Kommunikation mit der Mitarbeiterhotline dagegen empfand ich als sehr gut, da hier auch gut weitergeholfen wurde bei Problemen.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt unter den Auslieferungsfahrern fand ich durchweg gut, obwohl man dazu sagen muss, dass man mit anderen Fahrern entweder beim Beladen, beim Pfandbereich oder in der Pause meist nur kurz zu tun hat. Ein gewisser Austausch findet also schon statt - man sitzt ja im selben Boot.
Mit dem Lagerpersonal hat man - außer mit den Schichtleitern - eher wenig bis gar nichts zu tun. Die (meisten) Schichtleiter empfand ich aber als sympathisch.

Work-Life-Balance

Grundsätzlich in Ordnung, da die Schichten flexibel online über das Mitarbeiterportal buchbar sind...wenn einen das Mitarbeiterportal denn reinlässt, da es gerne ein paar mehr Login-Versuche benötigt.

Einziges wirkliches Manko hieran ist die Tourenplanung. Wenn man von seiner 5h-Schicht noch 2h auf der Uhr hat, dann ist es leider nicht so, dass die Tour so eingekürzt wird, dass man diese dann auch innerhalb von 2h abschließen kann. Somit kommt es gut und gerne vor, dass man eine normal lange Tour bekommt und mittendrin in der 30-minütigen Zwangspause landet und sich der Feierabend weit nach hinten verschiebt - bitte bitte überarbeitet euer System!

Vorgesetztenverhalten

Das Vorgesetztenverhalten empfand ich als gut; die allermeisten Schichtleiter sind sympathisch und meist gut drauf und auch hilfsbereit. Mit manchen muss man erst "warm" werden, aber das ist ja bei den allermeisten Leuten so.
Der Lagerleiter ist sympathisch und sehr höflich.

Einziges erwähnenswertes Manko: Zu manchen Stoßzeiten war auf einmal niemand von den Schichtleitern im Ausgabebüro oder in dessen Nähe, sodass ich mir manchmal eine Art "Hotelier-Glocke" gewünscht hätte, da dies immer von der Zeit der Fahrer abging, wenn z.B. während des Beladens etwas fehlte. Es sollte zumindest immer 1 Schichtleiter im Ausgabebüro sein.

Interessante Aufgaben

Hand aufs Herz - richtig interessant ist die Aufgabe eines Flaschenpostboten nun nicht unbedingt. Aber dafür macht man den Job auch nicht.
Dagegen kann man aber relativ entspannt mit dem Transporter fahren und sieht mal andere Ecken der Stadt und der Umgebung. Zumindest ist es entspannt, bis man Kunden im Innenstadtbereich beliefert, wo man dann durch enge und zugeparkte Nebenstraßen fahren muss.

Gleichberechtigung

Gleichberechtigung gibt es auf jeden Fall, soweit ich das beurteilen kann. Ich hatte Kollegen jeglicher Couleur und ich habe kein diskriminierendes Verhalten o.Ä. wahrgenommen.

Umgang mit älteren Kollegen

Ich weiß nur von wenigen älteren Kollegen unter den Fahrern, aber soweit ich das beurteilen kann, habe ich auch hier nichts auszusetzen.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen sind größtenteils in Ordnung. Was mich aber allerdings gestört hat, ist, dass bei einigen Transportern das PDC nicht einwandfrei funktioniert hat - die Zeile "Neueste Bullis mit moderner Technik erleichtern dir den Arbeitsalltag" (eBay-Kleinanzeigen Stellenanzeige) kann ich also so nicht unterschreiben...zumal "Bullis" eigentlich VW Transporter sind und flaschenpost größtenteils Ford Transit Customs verwendet.
Generell wären bei den Transportern Rückfahrkameras oder zumindest funktionierendes PDC mit Abstandsdisplay angebracht.
Außerdem sind die Transporter teils sehr schmutzig - ich glaube, der Fuhrparkverwalter kommt da gar nicht hinterher.
Achja, die Sanitäreinrichtungen sind auch nur so lala. Bessere Hygiene und Versorgung mit Papierhandtürchern wünschenswert.

Wunschvorstellung: Automatikgetriebe - viele abwechselnde Fahrer verderben den Transporter...oder so ähnlich ;)
(Kennzeichnung als Wunschvorstellung, da mir die höheren Kosten je Fahrzeug bewusst sind)

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Die Idee, Getränke zu liefern ist an sich nicht verkehrt, da bestimmt Ressourcenverwendung und Emissionen (von Einzelhaushalten) gesenkt wird. Der nächste Schritt wäre dann eigentlich die E-Mobilität, aber bis dahin ist eine mit Dieselmotoren betriebene Flotte die sauberste Möglichkeit.
Die in anderen Kommentaren angesprochene Mülltrennung findet ebenso statt.

Zum Thema Sozialbewusstsein: Mit die schönsten Momente, auch gerade jetzt während der Corona-Pandemie, waren die dankbaren Menschen, die man beliefert hat. Gerade bei älteren oder körperlich beeinträchtigten Menschen bekam man oft die Wertschätzung zu spüren.
Dann gibt es aber natürlich immer wieder welche, die nicht verstehen können, warum die Lieferung mal außerhalb der 120 Minuten geschieht...

Gehalt/Sozialleistungen

Der Lohn fängt bei 10,- €/h an. Nach der Probezeit (6 Monate) erhöht dieser sich auf 10,50 €/h und nach weiteren 1,5 Jahren - also insgesamt 2 Jahren - um nochmals 0,50 €/h. Soweit ist es in Ordnung, obwohl es echt besser entlohnt sein könnte, da der Job ordentlich anstrengend sein kann, wenn mal wieder jemand 10 Kisten Wasser in den 4. Stock ohne Aufzug bestellt. Wirklich nett sind die Kunden, die bei solch einem Volumen mittragen.
Mit Bonus soll man sogar auf 13,- €/h Stunde kommen - nur leider ist dieses Bonussystem ziemlich intransparent. Es wird zwar im Lagereingangsbereich darüber informiert, welche Prozesse in die Bewertung einfließen, aber wie sich das genau zusammensetzt, wird einem nicht erklärt. Ich hätte zumindest erwartet, dass dies mit der monatlichen Abrechnung irgendwo als Zusatz steht, auch wenn man nicht in die variable Leistungsvergütung fällt.

Hier grenzt es aber schon an Etikettenschwindel:
Der Grundlohn von 10,- € wird nicht in der Stellenanzeige genannt, sondern nur der mit Bonus erreichbare Lohn von bis zu 13,- € nach 2 Jahren. (eBay Kleinanzeigen, Anzeigennr.: 1063046720, aufgerufen am 07.12.2020)

Image

Die Außendarstellung ist gut und muss ja anscheinend auch sehr gut funktionieren - zumindest haben die meisten Leute ein gutes Bild von flaschenpost.
In der Mitarbeiterrealität sieht dies aber etwas anders aus - ich habe mehrere Fahrer kennengelernt, die froh waren, wieder was anderes zu finden.

Fairerweise muss man dazu sagen, dass es aber auch welche gibt, die das Ganze gut finden. Dazu zähle ich mich aber definitv nicht.

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