Selbstbeweihräucherung des gelebten Taylorismus und Mikromanagement dämpfen Innovation, Arbeitskultur & Freude
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeit ist insgesamt vielfältig und räumt, wenn von dem/der Koordinator*in gewollt, viele Freiheitsgerade ein.
Die Teilnehmer geben einem bei erfolgreicher Maßnahme sehr viel zurück (ideell).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Seitens der RBLs und GLs fehlt es häufig an einer klaren Strategie. Die Digitalisierung wird mit einzelnen Beispielen einzelner Akademien gelobt, jedoch nicht strategisch und flächendeckend umgesetzt. Die Beispielkultur bei AL-Treffen (jede/r AL stellt tolle Projekte vor) führt dazu, dass es mehr einer Selbstdarstellung gleicht, als einem klaren strategischen Fahrplan mit harter und sachlicher Diskussionskultur. Keiner möchte etwas "Falsches" sagen. Dies führt natürlich dazu, das Veränderung verwässert. Das Potenzial der FAW schlummert in den Mitarbeitern, welches in der Fläche von den Führungskräften und teilweise den zentralen Fachbereichen im Keim erstickt wird. Selbst die Antworten bei KUNUNU durch die zentrale Unternehmenskommunikation weisen immer wieder darauf hin, dass Gespräche mit den Führungskräften in den Akademien zu suchen sind. Wie wäre es zukünftig mal zu hinterfragen, warum sich so viele Personen so negativ zur Kommunikation zwischen Koordinator und Mitarbeiter äußern. Sachliche Gespräche sind mit Koordinatoren nicht möglich, da ihnen die Sozialkompetenz fehlt. GBPsych und Mitarbeiterbefragungen zur Zufriedenheit (flächendeckend) können sinnvolle Instrumente sein.
Verbesserungsvorschläge
Unternehmenskultur der grundlegende Pfeiler für eine sinnbehaftete Arbeit. Anstelle der permanenten Restrukturierung sollte zunächst eine moderne, zeitgemäße und agile Unternehmenskultur erarbeitet und gelebt werden. Auch wenn auf dem Papier und der Agenda nachweislich etwas dafür getan wird, so hat sich die Einstellung dazu in den Köpfen nicht wirklich verändert. Der Prozess wird nicht verinnerlicht, vielleicht aber auch kognitiv nicht verstanden. Damit scheitern zahlreiche Unterfangen der Veränderung. Die FAW hat mit Sicherheit das Potenzial eines modernen Arbeitgebers, nur nicht mit dieser Haltung. Ein Teufelskreislauf, wenn Führungspositionen (AL, RBL und GL-Ebenen) permanent von Innen besetzt werden. Das fördert vielleicht Fachkompetenz, erstickt zugleich Methoden- und Sozialkompetenz (Peter's Principle). Mehr Vertrauen in die Mitarbeiter legen, eine positive Fehlerkultur und die permanent unnötigen Nebenkriegsschauplätze mit sinnbefreiten Betriebsratsbelangen minimieren. Welches Unternehmen braucht denn heutzutage noch einen Betriebsrat - die mit fehlender Organisationskultur und Wertschätzung.
Arbeitsatmosphäre
Bitte mal beobachten, wer mit einem Lächeln zur Arbeit kommt und wirklich Spaß bei der Arbeit mit Führungskräften hat.
Kommunikation
Intranet, eMail, Newsletter und Telefon flankiert von Flurgesprächen sind in Ordnung. Wenig innovativ, dafür tradiert.
Kollegenzusammenhalt
Der ist sicherlich auf horizontaler Mitarbeiterebene als gut zu bewerten. Auf Koordinatoren-Ebene geht es jedoch schon los mit Rissen in der Kollegialität.
Work-Life-Balance
Wer keine komplexen Fälle und Teilnehmer hat, dem geht es gut, allen anderen eben nicht. Diese Problematik beginnt schon bei der Preisabgabe.
Vorgesetztenverhalten
Absolutes Steinzeitalter. Eine führende Tätigkeit offenbart bei vielen den wahren Charakter. Spielwiese für Narzissten ganz nach Peter's Principle.
Interessante Aufgaben
Durchaus. Von kurzen bis langen Maßnahmen, ob digital oder in Präsenz. Da gibt es ein breites Spektrum auf dem sich ein Mitarbeiter bewegen kann.
Gleichberechtigung
Mit Bezug zum Geschlecht und horizontal ist sie sicherlich gegeben, jedoch nicht vertikal. Taylorismus wird durchweg gelebt, d.h. Führungskräfte sind stets wichtiger und gleicher als andere Mitarbeiter.
Umgang mit älteren Kollegen
Leistung und das entsprechende Mikromanagement ist Hauptbestandteil der Kultur. Ein älterer Mitarbeiter muss bei analoger Tätigkeit genauso viel leisten wie ein jüngerer. Solche eine Einstellung ist natürlich tödlich für eine "gesunde" Unternehmenskultur.
Arbeitsbedingungen
Hinsichtlich der Ausstattung hängt es von den Akademien ab. Die kleineren Standorte sind jedoch in vielen Regionen seit Jahren nicht aktualisiert / renoviert worden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Schwer zu bewerten, daher mal eine neutrale Bewertung.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterirdisch, da gibt es keine Argumente. Der Begriff "Tarif" ist hier eher ein Ablenkungsmanöver, als ein Bonus. Der Vergleich mit anderen Unternehmen lässt das absolut ausgezahlte auch nicht schöner werden. Akademieleiter fallen nicht in die Tarifregelung.
Image
Sicherlich besser als andere Unternehmen der Branche, hinsichtlich der internen Arbeitskultur ein absolutes No-Go.
Karriere/Weiterbildung
Sehr gutes PE-Programm, wenn denn die Zeit dafür übrig bleibt.