Verschwendete Lebenszeit
Gut am Arbeitgeber finde ich
Abhärtung für den Rest des Berufslebens.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Den Sumpf hinter der Außendarstellung.
Verbesserungsvorschläge
Die Fraunhofer-Gesellschaft sollte abgerissen und von Grund auf neu errichtet werden. Eine Rettung durch Reformen erscheint mir unrealistisch.
Arbeitsatmosphäre
Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen werden als Auszubeutende behandelt. Ziel und Zweck der Fraunhofer-Gesellschaft ist in erster Linie, ihren eigenen Apparat zu finanzieren. Dazu hält sie sich ein Heer aus befristet beschäftigten wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen, die in der Regel frisch von der Uni kommen und nicht genügend Erfahrung mitbringen, um sofort mit den Dysfunktionen der Organisation umgehen zu können.
Inhaltliche Ambitionen und strategisches Handeln werden aktiv sabotiert. Der Apparat erwartet von den „Fraunhofer-Forscher:innen“, dass sie sich wie auf einem Straßenstrich prostituieren.
Kommunikation
Eine Mischung aus Geheimniskrämerei, Kommunikationsverweigerung, Unverschämtheiten und Unbeholfenheit. Eine Kultur der offenen, konstruktiven Kommunikation in einem gemeinsam aufrecht erhaltenen Klima psychologischer Sicherheit sucht man besser woanders. Ebenfalls eher woanders findet man Kommunikationsformate, die wissenschaftliche Arbeit unterstützen. Die Fraunhofer-Gesellschaft hintertreibt die Erfolgsaussichten ihrer „Fraunhofer-Forscher:innen“ nicht zuletzt dadurch dass sie wissenschaftlicher Arbeit keine Bedeutung beimisst und diese schlicht nicht fördert.
Kollegenzusammenhalt
Der Führungs- und Verwaltungsapparat der Fraunhofer-Gesellschaft hat sich darauf spezialisiert, Hochschulabgänger:innen befristet auszubeuten und sie dann auszuspucken. Als „Durchlauferhitzer“ verbrämen die Funktionäre dies. Folglich zerfällt die Belegschaft in Profiteure dieses Modells und die darunter Leidenden. Innerhalb der jeweiligen Gruppen kann der Zusammenhalt groß sein. Besonders hoch ist der Zusammenhalt der Führungskräfte und des Apparats im Umgang mit Kritikern und Störern.
Work-Life-Balance
Wenn man nichts erreichen möchte, kann man in der Fraunhofer-Gesellschaft gut chillen.
Wer hingegen Ziele verfolgt, wird sich im Kampf gegen Kultur und Strukturen abstrampeln, ohne seine Ziele je zu erreichen.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt keine realen Standards für das Vorgesetztenverhalten und die gesamte Führungskultur richtet sich am Ziel der Ausbeutung unerfahrener Hochschulabgänger aus. Völlig unkontrolliert agieren die Institutsleitungen. Die Führungsebenen darunter sind häufig mit unerfahrenem Personal besetzt, das seinerseits schlecht geführt wird. Man verfolgt auch nicht den Anspruch, das besser zu machen.
Interessante Aufgaben
Oberflächlich betrachtet streift man als „Fraunhofer-Forscher:in” interessante Themen. Man bekommt jedoch selten Gelegenheit, tatsächlich fundiert wissenschaftlich daran zu arbeiten und wissenschaftliche Ziele zu erreichen. Wahrscheinlicher ist, das man sich bis zum Ende der Vertragsbefristung abstrampelt, ohne etwas zu erreichen. Fraunhofer-Funktionär:innen erklären den „Fraunhofer-Forscher:innen“ offen, sie seien nicht zu wissenschaftlicher Arbeit angestellt, sondern um „Projekte zu machen“, und zwar vorwiegend belang- und anspruchslose Projekte, die ausschließlich dazu dienen, kurzfristig formale Finanzkennzahlen zu erfüllen.
Gleichberechtigung
Alle werde gleich schlecht behandelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Je mehr Erfahrung man sammelt, desto unwohler fühlt man sich und desto öfter trifft man auf unerfahrene Führungskräfte, die darauf bestehen, jeden denkbaren Fehler selbst noch einmal machen zu wollen. Schon ein bloßer Ratschlag wird ihnen zur Bedrohung.
Arbeitsbedingungen
In der IT zurückgeblieben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich kann mich an nichts erinnern.
Gehalt/Sozialleistungen
TVÖD ist für wissenschaftliche Mitabeiter:innen OK.
Image
Die Fraunhofer-Gesellschaft sieht sich selbst als eine Einrichtung, die ihre befristet beschäftigten „Fraunhofer-Forscher:innen“ auf Führungspositionen in Forschung und Wirtschaft vorbereitet. Tatsächlich werden die Ausgespuckten aber wohl nicht wegen, sondern trotz der Station „Fraunhofer“ im Lebenslauf eingestellt und begreifen dann nach und nach, dass sie ihre Karriere auch sechs Jahre früher hätten beginnen können.
Wer eine wissenschaftliche Karriere in der Fraunhofer-Gesellschaft zu beginnen versucht, hat gute Chancen, sie damit auch gleich zu beenden. Das liegt nicht direkt am Ruf – der es aber auch nicht ausgleichen kann – sondern daran, dass man gegenüber anderen aus derselben Alterskohorte hoffnungslos zurückfällt und am Ende seiner befristeten Beschäftigung weniger vorzuweisen hat.
Karriere/Weiterbildung
Nennenswerte Karrierepfade innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft gibt es für wissenschaftliches Personal nicht.
Die Zentralverwaltung organisiert ein Weiterbildungsprogramm und die Teilnahme an Weiterbildugsveranstaltungen ist möglich. Spezifisch gefördert wird sie jedoch nicht und die Anmeldung ist umständlich.