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gematik 
GmbH
Bewertung

Eine Behörde im Kleid einer GmbH

3,2
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich IT bei gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gutes Rahmenbedingungen: Gehalt, Urlaub, Interessante Themen, kaum Druck seitens der Führungskräfte, tolle Lage im Zentrum von Berlin am Verkehrsknotenpunkt Bahnhof Friedrichstraße, ...

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Belastung der Mitarbeiter durch massive Über-Regulierung und Behördliche Strukturen im Kleinen und Unter-Regulierung / keine Strategie / keine Führung im Großen, permanenter Druck aus den Fachbereichen, zu viele zeitgleich zu erledigende Aufgaben.

Verbesserungsvorschläge

Die Führungskräfte müssen dringend aufhören, quartalsweise alle zusammen auf Führungskräfte-Seminare zu fahren und endlich anfangen Ihre Arbeit zu machen, eine Strategie festzulegen und umzusetzen, Entscheidungen zu treffen, sich vor die Mitarbeiter zu stellen, die Arbeit zu priorisieren, ...
Die Informationspolitik, insbesondere in Hinsicht auf die vielen (Info-)Meetings sollte überdacht werden. Überregulierungen in Detailfragen und behördliche Strukturen sollten abgebaut werden.
Dann, und nur dann, besteht für diesen eigentlich tollen Arbeitgeber noch Hoffnung.

Arbeitsatmosphäre

Man arbeitet mit netten Kollegen in einem modernen Arbeitsumfeld an interessanten Themen. Leider hat sich bei vielen Mitarbeitern unglaublich viel Frustration über die immer gleichen Probleme und Hemmnisse aufgebaut. Daher ist die alltägliche Zusammenarbeit vor allem von dieser Frustration geprägt, die eigentlich guten Rahmenbedingungen werden oft kaum noch wahrgenommen.

Kommunikation

Die gematik hat eine ausgeprägte Meeting-Kultur. Bis zu einem bis zu ein Dutzend Meetings rauben jedoch einen wesentlichen Teil der Arbeitszeit. Zudem werden Meetings häufig unvorbereitet und mit viel zu großem Teilnehmer-Kreis einberufen, wodurch die Termine zeitlich ausufern und die einzelnen Teilnehmer oft eigentlich nur wenige Minuten gebraucht werden. Meetings, zu denen man nichts beitragen kann, vorzeitig zu verlassen wird nicht gern gesehen. Mitarbeiter-Informationen erfolgt nach der Devise viel hilft viel. Alle zwei-monatlich findet eine Art Rede zur Lage des Unternehmens statt in der auch die Fachbereiche Themen vorstellen können, innerhalb der Bereiche gibt es monatliche Bereichs-Jour-Fixe, Team-übergreifend treffen sich wöchentlich Vertreter aller Teams um sich über aktuelle Aufgaben auszutauschen und Team-intern gibt wöchentlich einen Termin in dem die Führungskraft über aktuelles Themen berichtet. Es wird jedoch nicht zielgerichtet sondern vor allem viel kommuniziert, die wichtigen Infos gehen in der Fülle an Infos unter. Und am Ende fehlen einem doch die notwendigen Informationen für die tägliche Arbeit.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb der Teams und der Abteilungen ist der Zusammenhalt meist gut. Abteilungsübergreifend gibt es mitunter allerdings über Jahre emsig gepflegte Aversionen bis hin zu tiefer Feindschaft. Teils behindert man dort einfach nur gezielt die Arbeit der anderen, teils geht es soweit, dass einzelne Akteure, wenn überhaupt, nur noch über Vorgesetzte mit einander kommunizieren. Vorurteile über andere Abteilungen werden kultiviert und hinter dem Rücken der anderen wird nur allzu gerne gelästert.

Work-Life-Balance

Wer zu früh/zu lange/zu spät abends da ist wird vom Vorgesetzten gebeten dies künftig zu lassen; Mehrarbeit unerwünscht. Schafft man seine Arbeit nicht hat dies eigentlich nie Konsequenzen, auch hier kein Zwang zur Produktivität. Als regulärer Angestellter arbeitet man 40 Stunden pro Woche mit der Möglichkeit zur Teilzeit bei Kernarbeitszeiten von 09:00-15:30 Uhr, freitags nur bis 13 Uhr; die Büros sind von 06:00 bis 20:00 Uhr geöffnet.
Normal sind 30 Tage Urlaub, Überstunden (aber auch Minus-Stunden) können bei Bedarf aufgebaut und als Freizeitausgleich genommen werden. Wenn man ein Notebook hat besteht grundsätzlich auch die Möglichkeit mobil von Zuhause aus zu arbeiten. Leider haben sehr viele Techniker diese Möglichkeit nicht --> -1 Stern

Vorgesetztenverhalten

Eine Strategie gibt es, außer dem Worte nach, weder im Kleinen noch unternehmensweit. Insgesamt sind die Vorgesetzten erstaunlich abwesend, was sich immer dann am deutlichsten zeigt, wenn sie es auch tatsächlich sind. Das größte Problem dabei ist, dass die filternde und ordnende Funktion nicht wahrgenommen wird. Arbeit wird nicht priorisiert. Entscheidungen werden seitens der Führung nicht getroffen sondern lieber zurück an die Mitarbeiter übergeben; die wissen schließlich am besten Bescheid. Doch damit wird nicht nur die Entscheidung sondern eben auch die Verantwortung und der daraus folgende Ärger mit übergeben. Darüber hinaus wird der Druck aus den Fachabteilungen ungefiltert zum Mitarbeiter durchgereicht. Egal wie die aktuelle Auslastung auch ist, neue Aufgaben werden quasi nie abgelehnt. Bestehende Aufgaben werden jedoch auch nicht zurückgestellt, sodass die Zahl der gleichzeitig zu bearbeitenden Aufgaben pro Mitarbeiter stetig wächst. Da jedoch keine Konsequenzen bei nicht fristgerechter Fertigstellung drohen ist dies jedoch nur eine psychische Belastung für die Mitarbeiter.
Kurz um der Chef ist keine Hilfe, er ist halt da.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben sind grundsätzlich interessant, die Arbeit ist auf Dauer imho etwas eintönig. das eigentliche Problem ist hier, dass die Arbeitslast auf zu wenigen Schultern lastet. Es gibt zu viele Aufgaben für zu wenige Köpfe und diese ist dann in aller Regel auch nicht priorisiert. Da seitens des Führung keine Priorisierung der Arbeit vorgenommen wird, liegt diese Aufgabe früher oder später beim einfachen Mitarbeiter, der dann natürlich auch die volle Verantwortung für die Priorisierung trägt. Da zudem alles immer am wichtigsten ist führt dies bei vielen im Endeffekt dazu, dass viel zu viele Aufgaben zeitgleich bearbeitet werden, was wiederum Einbußen bei der Qualität nach sich zieht. Zudem kommen Aufgaben in der Regel nicht kanalisiert an sondern kreuz und quer (Telefon, Mail, Ticketsysteme, Kollegen im Türrahmen, etc.). Und mit dem Aufgaben kommt der Druck aus den Fachbereichen der sich ungefiltert bei den Mitarbeitern entlädt. Da die Kunden in der anderen Bereich zudem mit der Zeit gelernt haben, dass laut schreien dazu führt, dass die eigenen Anliegen schneller bearbeitet werden, hat sich ein reger Wettkampf im "Am lautesten Schreien" etabliert.

Arbeitsbedingungen

Die Technik ist im Grunde auf dem neusten Stand, der Wechsel zu Windows 10 derzeit im Gange. Gearbeitet wird, mit einigen Ausnahmen, in 3-6 Personen Büros an ausreichend großen Schreibtischen mit grundsätzlich zwei Monitoren. Da das Gebäude ringförmig ist und der Innenbereich überdacht sind diese Büros gerade in den unteren Etagen eher dunkel. Hier werden jedoch Tageslichtlampen bereitgestellt. Das Gebäude ist zwar belüftet, eine gebäudeweite Klimaanlage gibt es jedoch nicht, was in den Außenbüros mit Südlage im Sommer zu großer Hitze führt. Wasser, Tee, Kaffee und Obst (2x/Woche) werden kostenlos bereitgestellt.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist immer pünktlich da und im Berliner Vergleich definitiv überdurchschnittlich. Es gibt ein sogenanntes Personal-Entwicklungs- und Vergütungs-Model, Kampfname PEM. dabei werden alle Stellen in drei Auspägungen eingeteilt (A/Junior, B und C/Senior). Das Gehalt bemisst sich (mit +/- 15 Prozent Spielraum) an diesen Stellen. Ein 13. Monatsgehalt, Urlaubs oder Weihnachtsgeld gibt es nicht. Dafür besteht die Möglichkeit vermögenswirksame Leistungen sowie vergünstigte BVG-Karten in Anspruch zu nehmen. In Zusammenarbeit mit dem Urban Sports Club gibt es eine vergünstigte Mitgliedschaft als Mitarbeiter außerdem werden Mitarbeiter-Angebote bei Partnern angeboten.

Karriere/Weiterbildung

Eine Entwicklung ist vor allem anhand der Auspägungen des PEM (siehe Abschnitt Gehalt/Sozialleistungen) innerhalb der Stelle vorgesehen. Darüber hinaus ist noch der Aufstieg in Leitende Funktionen oder der Wechsel in andere Stellen über interne Bewerbungen möglich. Wer das nicht will und in der C-Ausprägung angelangt ist, ist mit der Karriere in der gematik am Ende. Die Aufgaben werden zwar zunehmen, aber Gehalt und Verantwortung stagnieren hier.
Für Weiterbildungen gibt es bereichsweite Budgets sind diese erschöpft, muss man triftige Argumente für die Weiterbildung vorlegen können. Und auch sonst muss man Bedarfe schon sehr gut begründen können um eine Chance auf Weiterbildungen zu haben. Selbst dann liegt der Schwerpunkt sehr stark auf Inhouse-Schulungen; Zertifizierungen der Mitarbeiter werden eigentlich nicht gefördert.

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