Willkommen in der Realität...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Mit dem IGM Tarif sind die Rahmenbedingungen auf jeden Fall geschaffen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Atmosphäre! Viele nehmen sich selbst etwas zu ernst und zu wichtig.
Verbesserungsvorschläge
Es ist ein schlechtes Zeichen wenn Außenwahrnehmung und Innenwahrnehmung so weit auseinander reichen. Es ist unverständlich, dass wir an alten und verkrusteten Strukturen festhalten, Hierarchie groß schreiben und Silodenken teilweise sogar fördern. Wenn wir neu denken wollen, müssen wir auch anders mit Mitarbeitern umgehen. Das bedeutet:
- den Mitarbeitern vertrauen und Empfehlungen annehmen
- Kreativität fördern und entsprechende Räume schaffen
- Werte wirklich auch (vor-)leben und nicht nur auf hübsche Plakate schreiben
Arbeitsatmosphäre
GROHE ist sehr leistungsorientiert. Der Ton ist rau und meist wird die Leistung durch Druck, Politik oder "Eskalation" erreicht. Das drückt einerseits die Stimmung und verschließt leider auch das wahre Leistungspotential. Von Vertrauen oder Offenheit oder Lob kann man leider nicht sprechen...
Kommunikation
Das hängt stark von der jeweiligen Führungskraft ab und ist nur schwer zu pauschalisieren.
Trotzdem ist meine Auffassung, dass GROHE ein sehr hierarchisches Unternehmen ist. Informationen werden oft durch die Führungskraft gefiltert (vermutlich auch nicht durch bösen Willen). Transparenz sieht anders aus...
Kollegenzusammenhalt
Generell gibt es schon einen guten Zusammenhalt, das hängt natürlich vom jeweiligen Team ab. Intrigen oder ähnliches findet man innerhalb der Teams eher nicht. Stattdessen sind die Kollegen nett und helfen eigentlich immer.
Abzug bei den Sternen gibt es jedoch, weil der Zusammenhalt abteilungsübergreifend dann doch zu wünschen übrig lässt. Das Silodenken ist stark ausgeprägt, teilweise auch durch fehlende Möglichkeiten andere Abteilungen wirklich kennenzulernen. Gegensätzliche Ziele sind dabei auch nicht förderlich.
Work-Life-Balance
Im IGM Tarif gibt es die angenehme 35 h Woche. Wen es nicht interessiert, was andere denken, kann eine tolle Work-Life-Balance genießen. Überstunden können zudem durch "gleiten" abgeleistet werden. Das ist schon sehr komfortabel.
Trotzdem gilt teilweise die Auffassung "Wer lange und viel arbeitet, scheint mehr zu leisten". Ob diese Auffassung im digitalen Zeitalter noch zeitgemäß ist und ob nach >8h wirklich noch etwas produktives/sinnvolles auf der Arbeit passiert, sei mal dahin gestellt.
Vorgesetztenverhalten
Das hängt ganz stark von der jeweiligen Führungsperson ab.
Einerseits gibt es viele tolle Vorgesetzte, die sich um ihre Mitarbeiter kümmern und nur das Beste sowohl für die Firma als auch für die Mitarbeiter wollen und diese Ziele auch verfolgen. Gefühlt gibt es von diesen Vorgesetzen mehr, je weiter man vom "Elfenbeinturm" in Düsseldorf weg kommt (Hemer, Lahr etc.).
Auf der anderen Seite ist es aber auch kein seltener Anblick, dass Mitarbeiter vor versammelter Mannschaft ausgeschimpft werden bis die Tränen rollen oder dass Meetings im politischen Diskussionen enden, weil jeder "Häuptling" auch mal etwas sagen möchte. Das ist anstrengend, weil es dann leider nicht mehr um ein Projekt/Produkt/Idee geht, sondern nur noch darum, wie eine Abteilung sich am besten darstellt. Lösungsorientiertes Handeln und Entscheiden geht dann leider sehr schnell unter.
Interessante Aufgaben
GROHE hat den Mut auch innovativ zu denken. Wer ein gutes Konzept hat und dieses gut begründet, kann auch schnell Rückenwind spüren. Damit wird es nicht langweilig und man kann viele neue Wege gehen.
Gleichberechtigung
Das hängt natürlich von der Auslegung ab.
Bei den Mitarbeitern ist die Gleichberechtigung schon ausgeglichen. Frauen werden beispielsweise nicht schlechter gestellt als Männer. Von dem eigentlichen "Diversity"-Sinn (unterschiedliche Rassen, sexuelle Orientierungen und Religionen) sind wir aber weit, weit, weit entfernt. Hier finden sich nur wenige Ausnahmen.
Bei den Führungskräften sieht das Bild noch deutlich schlimmer aus. Es gibt kaum Frauen in Führungspositionen. Schon gar nicht im oberen Management. Wer hier von "Gleichberechtigung" oder "gleichen Chancen" spricht, der läuft tatsächlich mit Scheuklappen durchs Unternehmen, denn das ist wirklich keine gelebte Praxis.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich glaube schon, dass hier auch mit Kollegen des älteren Semesters respektvoll in der täglichen Arbeit umgegangen wird. Allerdings hat sich doch auch der Eindruck verfestigt, dass diese teilweise auf das "Abstellgleis" gestellt werden. Aktive Förderung, neue spannende Aufgaben oder Projekte sind nicht umbedingt an der Tagesordnung.
Arbeitsbedingungen
Also vom "neusten Stand der Technik" kann man sicherlich nicht sprechen. Aber das Arbeitsmaterial ist hochwertig und gut und hier darf man sich nicht beschweren.
Im Sommer kann es in Düsseldorf dank vielen, großen Glasflächen und Kühldecke manchmal sehr heiß werden. Es gibt Großraumbüros und daher ist der Lärm jeweils vom Flur abhängig. Es gibt Flure, da ist es sehr still und es gibt Flure da wird telefoniert, gequascht und laut gesprochen.
Gehalt/Sozialleistungen
Dank des IGM Tarifs kann man sich hier wirklich nicht beschweren.
Image
PR und Marketing machen einen tollen Job, daher ist die Außenwahrnehmung super. Allerdings stimmt diese kaum mit der Innenwahrnehmung überein. Meines Erachtens liegen diese beiden sehr weit auseinander... Es ist nicht alles Gold was glänzt....
Karriere/Weiterbildung
Die Weiterbildungssparte wird zwar ausgebaut, allerdings werden dem Mitarbeiter einige Hürden für wirkungsvolle Bildungsmaßnahmen in den Weg gelegt.
Ich habe nicht das Gefühl, dass hier viel befördert wird.