Man lockt die Bewerber mit "Hanseatic Bank" doch diese landen anschließend beim Tochteruntern. ohne Bankentarif.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Verhältnis der Mitarbeiter untereinander ist gut. Die meisten Kollegen sind hilfsbereit.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Höhe der Bezahlung ist der Tätigkeit nicht angemessen. Im Vergleich zum Bankentarif wird hier mind. 30 Prozent weniger gezahlt.
Verbesserungsvorschläge
Der Arbeitgeber sollte sich wirklich einmal fragen ob die Bezahlung der Mitarbeiter im Tochterunternehmen moralisch vertretbar ist. Ein Kreditsachbearbeiter im Tochterunternehmen bekommt weniger als eine Küchenhilfe oder Reinigungskraft die nach Banktarif bezahlt wird und dann zusätzlich auch noch 4 Urlaubstage weniger.
Die Schulung einiger Teamleiter ist angebracht.
Update nach Arbeitgeberantwort:
Zitat: "Wenn wir für unsere Tochtergesellschaft, die Hanseatic Service Center GmbH, neue Kollegen*innen suchen, ist dies von Beginn an in unseren Stellenausschreibungen ersichtlich. "
Auch heute - 30.07.19 - in StepStone zu finden: Sachbearbeiter/-in Backoffice für die Bearbeitung unserer Kreditkarten, Firma Hanseatic Bank, Kontakt: Hanseatic Bank. Für den Eingeweihten gibt lediglich die Anzeigenkennziffer Aufschluss darüber, dass das Stellenangebot NICHT direkt von der Hanseatic Bank kommt und nicht nach Banktarif bezahlt wird: Anzeigen-Kennziffer HSCE_BO-KK. Wo ist hier die Transparenz?
Zitat Kommentar AG: "Der gesetzliche Mindestlohn liegt bei 9,15 EUR je Stunde. Der durchschnittliche Stundenlohn in unserem Service Center liegt deutlich über dem Mindestlohn, je nach Tätigkeit 60 % und mehr."
Der gesetzliche Mindeststundenlohn liegt bei 9,19 Euro. 60 % MINDESTENS mehr würde bedeuten er liegt bei 14,70 Euro die Stunde. Kaum ein neu eingestellter Sachbearbeiter erhält diesen Lohn. Ein Blick in die Tarifstruktur sieht auch deutlich niedrigere Löhne vor. Die meisten Sachbearbeiter erhalten Stundenlöhne von 13,XX Euro.
Das man Banktätigkeiten aus der Bank ausgliedert um Lohnkosten zu drücken und entsprechende Mitarbeiter deutlich schlechter bezahlt ist jetzt nicht unbedingt als sozial einzustufen.
Arbeitsatmosphäre
Unter den Kollegen herrscht eine angenehme Atmosphäre. Einige Teamleiter sind ihrer Aufgabe nicht gewachsen, es fehlt an Sozialkompetenz, Mitarbeiterführung. Das Beurteilungssystem ist eine Phrase. Hier wird nach Wohlwollen des jeweiligen Teamleiters entschieden. Es herrscht ein immenser Arbeitsdruck. Aufgrund der hohen Mitarbeiterfluktation und des hohen Krankenstandes werden die restlichen Mitarbeiter immer weiter zu Höchstleistungen angetrieben - deshalb offensichtlich auch so viele Langzeitkranke.
Kommunikation
Die Kommunikation kann man als gut bezeichnen. Durch die täglichen morgendlichen Standups ist man immer auf den neuesten Stand.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance leidet spürbar durch das große Arbeitsvolumen und den massiven Leistungsdruck.
Vorgesetztenverhalten
Ich kann jetzt nicht für alle Abteilungen sprechen, sondern nur für die, die ich kennengelernt habe. Meiner Vorgesetzten fehlte es jedoch an Sozialkompetenz und Mitarbeiterführung. Man sollte bei der der Auswahl in der heutigen Zeit darauf achten das der Umgang mit Mitarbeitern auch der heutigen Zeit gerecht wird.
Interessante Aufgaben
Es wiederholt sich natürlich. Aber das weiß man, wenn man sich um diese Aufgabe bewirbt. Es ist jedoch teilweise ein Arbeiten wie aus einer anderen Zeit. Man druckt noch E-Mails aus, druckt elektronisch eingereichte Unterlagen auf Papier aus, erstellt Tabellen für Posteingänge, zählt per Hand die eingehende Post ... Kurz gesagt: Das Internet und die elektronische Datenverarbeitung sind in diesem Unternehmen noch ganz am Anfang. Die Digitalisierung ist hier noch nicht wirklich zu erkennen.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüro mit allen Vor- und Nachteilen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Positiv: Es gibt Bio-Obst und fair gehandelten Kaffee. Leider wird noch viel bedrucktes Papier produziert.
Gehalt/Sozialleistungen
Wer beim Tochterunternehmen arbeitet verdient in der Regel weniger als eine Kassiererin bei Aldi oder Lidl. Etwas mehr als der Mindestlohn und beim Jahresurlaub liegt man auch gerade 2 Tage über das gesetzliche Mindestmaß. 26 Tage - Banktarif 30 Tage. Durch das Tochterunternehmen spart die Hanseatic Bank richtig Lohnkosten zu lasten der Mitarbeiter. Es gibt eine Beteiligung beim Jobticket, kostenloses Bio-Obst und Kaffee, Tee und Wasser.