Die Retro-Agentur
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man wird gezwungen, seine Komfort-Zone zu verlassen und lernt dadurch viel über sich selbst.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Selbstverständlichkeit, mit der Mitarbeiter verbrannt werden.
Verbesserungsvorschläge
Es ist 2020.
Wer junge Talente sucht, der kann sich nicht mehr auf sein Image aus goldenen Tagen verlassen.
Arbeitsatmosphäre
Die Kreation ist eine Achterbahn. Hier wird mit werden teils Praktikanten in ihren ersten Wochen auf Senior Jobs gesetzt, da aufgrund der hohen Fluktuation keine anderen Kapazitäten bleiben. Purer Stress, der häufig auf einzelnen Personen lastet.
Kommunikation
Die Kommunikation ist geprägt von falschen Versprechungen, wannabe-empathischen Motivationsreden und/oder zynischen Anmerkungen.
Briefings werden wie eine heiße Kartoffel an die Kreativen weitergegeben, Hintergrundinfos oft einbehalten.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen auf dem gleichen Level und drunter sind super freundlich und haben Talent. Leider ist Teamwork unmöglich, da Art Direktoren meist in Mock-Ups schwimmen, während Texter ein Konzept allein ausarbeiten.
Work-Life-Balance
No way. Es gibt einen "Überstundenausgleich", dieser kommt aufgrund von dubiosen Regelungen und schwacher Teamplanung allerdings selten zu Stande.
Dass Überstunden normal sind, sollte allerdings jedem klar sein.
Keine Überraschung.
Ein ehrlich gemeintes "Dankeschön" seitens der Bosse wäre erfrischend.
Vorgesetztenverhalten
Stark Team-abhängig.
Manche Teams werden von Personen geführt, die ihre besten Zeiten wohl in den 80ern hatten. Entsprechend keine Empathie, teils lächerliche Kritik und Diktatur-Verhalten.
Häufig werden 20 Stunden Arbeit in einem Nebensatz zerstört, da Vorgesetzte eigene (teils schwache) Ideen als Leitplan festlegen.
Interessante Aufgaben
Die gibt es nach wir vor.
Interessante Aufgaben sind theoretisch möglich, leider wurden diese oft durch Vorgesetzte meist soweit vorbearbeitet, dass am Ende nur klassische Schrubbarbeit entsteht.
Umgang mit älteren Kollegen
So alt wird man hier nicht.
Arbeitsbedingungen
Großraum.
Kaum Rückzugsorte.
Alte Hardware.
Hygiene-Faktoren erfüllt – mehr aber auch nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehaltserhöhungen sind selten, werden häufig versprochen und vertagt.
Titel werden mit Glück vergeben.
Image
Es bröckelt.
Karriere/Weiterbildung
Wer täglich so viel Druck ausgelastet ist, der wird sich persönlich von selbst weiter entwickeln. Die Agentur trägt dazu selten etwas bei.
Im Vergleich zu anderen Agenturen, die regelmäßige Workshops und interne Schulungen anbieten eher schwach.