Chaos, Druck, Micromanagement, Machtspiele und Mindestlohn
Gut am Arbeitgeber finde ich
Schwierig. Gehalt kommt pünktlich, sonst...
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zeitverschwendung. Man fängt an mit der Hoffnung, dass das Image der Firma stimmt. Ein paar Jahre danach (vielleicht reichen schon paar Monate) wird klar, dass es nicht stimmt.
Ergebnis - man hat ein Jahr seines Lebens mit etwas verbracht, das keine Perspektive hat.
Offenheit, Klarheit und Ehrlichkeit von Anfang an wäre viel besser.
Verbesserungsvorschläge
Gute und qualifizierte Mitarbeiter an die Firma binden, zumindest es zu versuchen. Man hat so tolle Teams gehabt, mit Potential - leider fast alle weg.
Und - SEHR wichtig! - eigene Versprechen halten. Bewirkt manchmals Wunder.
Arbeitsatmosphäre
Schlecht. Machtspiele, persönliche Interessen und defensive Haltung prägen den Alltag. Da weiß man ganz genau, wie unwichtig und austauschbar man tatsächlich ist.
Verbesserungen, Vorschläge, usw. müssen von RICHTIGEN Personen kommen, sonst sind die wertlos.
Kommunikation
Wird gefiltert, und zwar STÄNDIG. Wissen ist Macht, nach dem Prinzip "teile und herrsche".
Meinungen von Führungskräften ändern sich auch ständig, es wird umorganisiert, optimiert, verbessert... und das mindestens 1x pro Woche.
Manchmal gibt´s jeden Tag was neues, ganz nach Lust und Laune.
Kollegenzusammenhalt
Gut. Es wird allerdings versucht, die Kommunikation mit Kollegen zu dosieren. Am besten würden die überhaupt nicht miteinander sprechen, zumindest nicht alleine, ohne Vorgesetzten. Sonst entstehen immer wieder unangenehme Fragen...
Work-Life-Balance
Hervorragend, solange man eigene Grenzen setzt (nach Feierabend oder am Wochenende keine Anrufe, Mails, Whatsapp oder sonstiges).
Vorgesetztenverhalten
Prinzipiell ist alles einfach und verständlich:
Das, was gesagt wird, ist meistens in ca. 10 Minuten vergessen und da gilt schon was anderes. Zeig Initiative und finde es heraus.
Das, was Mitarbeiter A gesagt wurde, gilt nicht unbedingt für Mitarbeiter B. Und das wiederum gilt nicht für Mitarbeiter C, da Mitarbeiter C einer der "guten" ist. Und das ganze muss überhaupt nicht dem Mitarbeiter D gesagt werden, er soll es nicht wissen, da er "unmotiviert" (=einer der "bösen") ist.
Das, was während des Bewerbungsgesprächs gesagt wird, insbesondere über Verdienst und Karrieremöglichkeiten, muss nicht unbedingt stimmen. Oder KANN nicht stimmen - das findet man schon selbst heraus, allerdings später, so in 6-12 Monaten.
Was noch... Ach ja - was der Führungskraft A sagt, gilt nicht unbedingt ohne Zustimmung von Führungskraft B. Und Führungskraft B muss dazu eine Absprache halten, mit C und D. D wird dann A fragen, und danach gilt die Entscheidung von B. Falls der Mitarbeiter Anweisungen von A erhalten, muss er zuerst B nachfragen, und dann genau das machen, was C sagt. Allgemein gilt aber die Entscheidung von B.
So ungefähr.
Interessante Aufgaben
Wenn man wirklich motiviert ist, 8 Stunden täglich Straße fegen ist auch eine interessante Aufgabe.
Umgang mit älteren Kollegen
Alter spielt keine Rolle. Trotzdem sind viele jung/sehr jung.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüro, Geräuschpegel entsprechend. Technik mittelmäßig bis billig, es wird gespart was das Zeug hält.
Seit Corona sind alle sowieso im Homeoffice, zumindest teilweise.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Macht keiner sich Gedanken darüber, zumindest habe nie was davon gehört
Gehalt/Sozialleistungen
Bei der Frage könnte man schon ausrasten, aber gut...
Kaum über Mindestlohn als Basis plus Provision.
Provision ist minimal, insgesamt schafft man beim besten Willen kaum was dazu. Man muss es aber nachweisen, das mit der Provision. Alles überprüfen, hinterher laufen. Dann prüfen 2-3 andere Personen, ob man es richtig gemacht hat und der Anspruch auf Provision besteht (vielleicht missbraucht man die Regel und will die Firma betrügen?). Sagt da einer nein - gibt´s keine Provision, Punkt. Und da die Regel nicht eindeutig sind, bzw. werden ständig geändert...alles einfach. Diskussionen bringen nichts.
Apropos, im Bewerbungsgespräch wird über etwa das DOPPELTE Gehalt geredet, zumindest nach Probezeit.
Image
Nach Außen wird eine schöne, innovative und dynamische Seite gezeigt. Alles toll, unbegrenzte Möglichkeiten, Gehalt 5 bis 6-stellig, Startup-Mentalität mit flachen Hierarchien, usw.
Realität ist... leider etwas anders.
Karriere/Weiterbildung
Habe nie davon gehört, dass jemand da Karriere gemacht hat.
Was unter "Weiterbildung" fällt musste man denen zuerst erklären.