Hinterwäldlerisches Führungsverhalten & Kommunikation
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider nicht viel.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles oben Beschriebene.
Verbesserungsvorschläge
Auch wenn Geld gespart werden muss, sollte man es sinnvoll tun und dadurch nicht seine komplette Belegschaft demotivieren.
Frischen Wind muss in die Vorgesetztenstruktur gebracht werden, indem externe Personen eingestellt werden.
Offene Kommunikation und den Dialog mit den Mitarbeitern suchen, anstatt zu befehlen.
IT Struktur muss komplett überarbeitet werden. Tools müssen modernisiert, zusammengeführt, neueingeführt und abgeschafft werden.
Automatisierte Reports müssen möglich sein und ein Shopfloor Management bei dem nicht die Zahlen aus dem System gezogen werden müssen, um diese dann mit roten oder grünen Stiften auf eine Tafel zu schreiben.
Arbeitsatmosphäre
Es herrscht eine bedrückende Atmosphäre, auch schon vor Corona. Größtenteils ist das durch das schlechte Vorgesetzenverhalten und mangelndes Vertrauen in die MA bedingt.
Kommunikation
Die Kommunikation ist klar hierarisch geprägt und ist selten offen. Entweder wird Stillepost gespielt, dass unten nur noch ein Bruchteil der Informationen ankommt oder die E-Mails von ganz oben werden 1:1 mit allen Stammtischparolen weitergeleitet.
Wird nach Gründen für eine gewisse Entscheidung gefragt, kommt häufig nur ein "das wird jetzt so gemacht".
Es exisitiert eine Eskalationsmatrix, die bei Problemen in der Fertigung zur Anwendung kommt. Diese wird jedoch seltenst eingehalten und von Führungskräften ignoriert, wobei es der einzig sinnvolle Fall ist, die Hierarchie zu befolgen.
Kollegenzusammenhalt
Zusammenhalt innerhalb der Abteilung ist gut, abteilungsübergreifend deutlich verbesserungsfähig. Viele Leute sind frustriert und machen nur Dienst nach Vorschrift.
Work-Life-Balance
Aufgrund des Tarifvertrags besteht eine 35h Woche, die Arbeitsbelastung ist jedoch recht hoch. Auch da teilweise Aufgaben anderer, fachfremder Abteilungen übernommen werden müssen. Es besteht Vertrauensarbeitszeit, bei der die Überstunden, abhängig vom Vorgesetzten, gut oder schlecht wieder abgefeiert werden können.
Homeoffice wird in den seltensten Fällen gewährt. Das sogar, obwohl Homeoffice aus der Lippstädter Zentrale während Corona angeordnet ist.
Vorgesetztenverhalten
Die untereste Führungsebene hat teilweise einen modernen Führungsstil, wobei alles darüber sehr konservativ ist, was sich wiederum auf die Unteren auswirkt. Es wird viel befohlen anstatt den Sinn zu vermitteln und bei fragwürdigen Entscheidungen eine Diskussion einzugehen.
Einige Führungskräfte suchen den Weg des geringsten Widerstands und akzeptieren auf ihrem Level alle Entscheidungen und drücken diese bei deren Untergebenen durch. So werden einige Abteilungen mit fachfremden Aufgaben überlastet.
Leider sind die meisten Führungskräfte ihr gesamtes Berufsleben schon in dem einen Werk oder zumindest im Konzern. Frischer Wind fehlt hier eindeutig.
Interessante Aufgaben
Die meisten Aufgaben sind interessant, aber fachfremde Aufgaben und Reporting nehmen überhand. Immer mehr Führungskräfte, auch außerhalb des Werks, wünschen Reports. Da Hella aber keine automatisches Reporting hat, muss das "eben schnell nebenbei" gemacht werden, wobei dabei die Qualität keine Abtriche erfahren darf. Häufig handelt es sich um die gleichen Zahlen in einer anderen Form. Ein einheitliches und automatisiertes Reporting würde auf allen Seiten viel Ärger und Zeit sparen. Die meisten Reportings sind auf Englisch einzureichen, wobei es auf der Empfängerseite häufig zu Nachfragen und Beschwerden kommt, da die Sprachkompetenz nicht überall, vor allem in der älteren Generation, gegeben ist.
Arbeitsbedingungen
Es herrschen miserable Arbeitsbedingungen. So löst sich z. B. der Teppichboden in einigen Büros auf, sodass der Estrich sichtbar ist. Auch sind die Ausstattungen der Besprechungsräume schlecht. Beamer sind unscharf und können auch nicht besser eingestellt werden und bringen keine richtigen Farben mehr raus. Die Stühle in den BZ sind teilweise älter als das Werk und entsprechend durgesessen. Da ist es peinlich, wenn man da einen Kunden hineinbitten muss. Diese Probleme sind seit Jahren bekannt und werden ignoriert.
Das Unternehmen wird mit Excel gesteuert und veraltete IT-Strukturen werden nur langsam überarbeitete, wobei z.B. alte Software, die ersetzt wurde, nicht abgeschaltet wird und so zwei Tools parallel laufen. Immerhin wurde MS Teams aufgrund von Corona eingeführt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt jedes Jahr Umweltziele, welche aber teilweise nur so heißen. Eine Umweltbeauftragte ist sehr engagiert und Müll & Schrott werden sehr stark sortiert und entsprechend entsorgt bzw. recyclet.
Das Sozialbewusstsein des Werks ist allerdings sehr gering und besteht aus dem gesetzlichen Minimum.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gilt ein Tarifvertrag, daher sind die Leistungen OK. Es gibt die Möglichkeit von Sonderzahlungen für besondere Leistungen. Teilweise muss man jedoch die Vorgesetzten auf hervorragende Leistugen eines Kollegen hinweisen, da diese es sonst als gegeben hinnehmen.
Während Corona hat Hella nicht die Möglichkeit genutzt das Kurzarbeitergeld auf 80% aufzustocken und auch nicht die Möglichkeit das Urlaubs- und Weihnachtsgeld auf 12 Monate zu verteilen, damit das Kurzarbeitergeld absolut steigt.
Image
Viele Kollegen sind unzufrieden und halten nicht viel vom Werk Recklinghausen, wobei externe Personen von Hella häufig ein gutes Bild haben. Das liegt aber vermutlich eher an der Zentrale in Lippstadt (größter Arbeitgeber der Region) und den guten Produkten und nicht an den Arbeitsbedingungen der anderen Standorte.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt die Möglichkeit zu Schulungen und Onlinekursen. Schulungen wurden jedoch seit über einem Jahr nicht gewährt, da diese meistens in Lippstadt stattfinden und so Reisekosten entstehen würden. Hier stehen eindeutig die Kosten und nicht der Mitarbeiter im Fokus.