Sehr lehrreiche Zeit - aber nie wieder!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass ich nicht mehr dort bin und die hohe Fluktuation.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben
Verbesserungsvorschläge
Viel wird sich dort nicht mehr verändern lassen, dafür müsste man zu viele Personen austauschen.
Der Mitarbeiter sollte als Mensch im Vordergrund stehen und nicht der persönliche Profit.
Es fehlt eine offene Fehlerkultur, Fehler passieren immer, aber man sollte sie als Chance sehen, daraus zu lernen.
Ebenso würde es sehr weiterhelfen, wenn man seine Meinung offen äussern dürfte und nicht dafür Einzelgespräche bekommt...
Nicht zuletzt sollten allein schon aus Eigeninteresse auf die Arbeitszeiten geachtet werden. Ich würde mich über einen Besuch der Gewerbeaufsicht freuen.
Die Produkte sind gut, aber nicht die Firma, die sie herstellt.
Arbeitsatmosphäre
Die Armosphäre innerhalb des Teams war zum Großteil gut, außerhalb war es sehr schlecht. Mehrmals die Woche wurden Schreibtische unter dem Deckmantel der Datenintegrität durchsucht und sämtliche Unterlagen gesichtet. In der Produktion wurden zudem sämtliche Mülleimer durchsucht.
Kommunikation
Es kamen im Schnitt 90 Emails am Tag. Informationen die Firma betreffend gab es so gut wie keine, außer den üblichen KPI-Bullshit (zu teuer, Marktanteile sinken, alle müssen besser werden, ...)
Besprechungen führten selten zu einem Ergebnis, meist wurde in der Runde ein Opfer gesucht und gefunden
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt in unserem Gebäude war sehr gut, mit allen anderen Funktionen war dies leider ein Fremdwort. Es ging stets darum, sich auf Kosten anderer zu profilieren
Work-Life-Balance
250 Überstunden pro Jahr sind keine Seltenheit, ebenso Arbeitstage deutlich über 12 Stunden. Anrufe während Krankheit, Urlaub, Freizeit und auch nachts waren absolut üblich
Vorgesetztenverhalten
Sämtliche Vorgesetzten waren vor allem mit ihrer eigenen Karriere und damit, wie man den Kollegen in die Pfanne hauen kann, beschäftigt.
Probleme wurden am besten im kleinen Kreis gelöst, mit Vorgesetzten wurde es zur Katastrophe.
Offenes, ehrliches Feedback wurde nicht gegeben und durfte noch weniger geäußert werden. Lob gab es nicht, Kritik (eher nörgeln) umso mehr. Gearbeitet hat fast keine Führungskraft, alles wurde delegiert.
Interessante Aufgaben
Es werden interessante Produkte mit interessanten Produktionsanlagen hergestellt
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen wurden teils geschätzt, teils abgesägt
Arbeitsbedingungen
Büros waren sehr alt, aufgerundet wurde die gesetzliche Mindestgeöße erreicht. Brandschutzauflagen wurden nicht eingehalten und erst nach Jahren umgesetzt. Die Produktionsräume waren sehr alt und einfach durch.
Die Besprechungsräume waren ohne Fenster, die Technik funktionierte nur teilweise
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war absolut gesehen in Ordnung, im Vergleich zu den Aufgaben und zu Mittbewerbern ca. 20-30% zu niedrig. Gehaltserhöhungen außer der Reihe sind so gut wie unmöglich. Die jährlichen Gehaltssteigerungen sind dagegen mit ca. 2% gut.
Im Bewerbungsgespräch wurden viele Versprechungen gemacht, aber keine davon wurde eingehalten.
Image
Nach außen top, innerhalb der Kollegen bemitleidet man sich gegenseitig
Karriere/Weiterbildung
Fortbildungen werden nur selten gezahlt.
Karriere kann man machen, wenn man nie widerspricht und allen Vorgesetzten sagt, wie toll sie sind. Der persönliche Preis ist dafür nicht zu unterschätzen