Für Leih-/Zeitarbeitskräfte die gerne von oben herab behandelt werden die perfekte Gelegenheit.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Bezahlung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Behandlung der Mitarbeiter was die Arbeitszeit angeht. Es muss mitgezogen werden. Alles andere ist keine Option.
Die Behandlung der Leihkräfte. Wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kommt ist das einzige Argument "Du bist nur Leihkraft." und das zehrt auf dauer an der Substanz. Ganz zu schweigen davon, dass viele der Leihkräfte mehr auf dem Kasten haben als diejenigen, die dieses Argument bringen.
Verbesserungsvorschläge
Besser planen, das heißt die Arbeitnehmer bestenfalls kaum noch von einem Arbeitsextrem ins nächste zu stürzen. Arbeitsplätze ergonomischer gestalten. Viele Mitarbeiter leiden an den selben Problemen. Unterer Rücken- und Nackenschmerzen aufgrund der nahezu acht Stunden aufrecht erhaltenen Anspannung dieser speziellen Muskelpartien.
Die Attitüde gegenüber Leih- und Zeitarbeitskräften generalüberholen. Dafür dass man auf die Leute angewiesen ist weil man nicht gut genug planen kann um befristete Verträge zu geben erlaubt man sich zu vieles gegenüber diesen.
Den Mitarbeitern als übergeordnete Instanz zu sagen, dass Sie über den Leihkräften stehen ist extrem kontraproduktiv. Das habe ich so in noch keinem anderen Betrieb erlebt und dementsprechend gab es dieses Platzhirsch verhalten und die daraus resultierenden Reibereien wenn man nicht bei jedem Wort kuscht nicht.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war in meinen zwei Aufenthalten dort recht schlecht. Den Mitarbeitern wurde gesagt man arbeitet nicht im Akkord, dennoch wird alles auf Effizienz getrimmt und Stückzahl steht im Vordergrund. Es wird aktuell tägliche überdurchschnittliche Arbeitszeit angeordnet und Samstags arbeiten ist auch ein muss für einige Positionen.
Das Problem liegt darin, dass bei der Planung davon ausgegangen wird dass alles perfekt läuft und eine relativ knappe Deadline zur Erfüllung der Liefertermine angesetzt wird was sehr zu lasten der Mitarbeiter fällt wenn doch etwas nicht funktioniert worüber diese keinen Einfluss haben.
Es wird zwar gelobt aber das wird schon fast als gehässig aufgefasst auch wenn es ehrlich gemeint war, denn den Mitarbeitern wäre es lieber ihre regulären Arbeitszeiten und weniger Druck zu haben. Anstatt die Mitarbeiter von einem Extrem ins andere zu forcieren (überarbeitet/unterfordert) wäre es besser so zu planen, dass man einen stetigen Arbeitsfluss hat und das kommt hier leider zu kurz bzw. nicht vor.
Kommunikation
Die von der Führungsebene ausgehende Kommunikation empfand ich als gut. Man wusste nach den Team-Meetings immer genau wie der Kurs im Unternehmen steht, was für Themen im Fokus stehen usw..
Kollegenzusammenhalt
Auch wenn der bei weitem überwiegende Großteil der Kollegen super freundlich und sympathisch ist kann ich hier nur einen Stern geben weil es wenige Platzhirsche gibt die sich in ihrer Person so unsicher sind, dass diese sich daran ergötzen müssen höher gestellt als ein Leih-/Zeitarbeiter zu sein und sobald man besagten Kollegen als solcher Widerwort gibt bekommen sie einen Nervenzusammenbruch. Wie solche mental unglaublich instabilen Individuen dort Kultiviert wurden ist mir ein Rätsel.
Meines Erachtens nach sind die Umgangsarten des Unternehmens mit Leih- und Zeitarbeitskräften dafür dass man auf die Leute angewiesen ist inakzeptabel.
Man ist dort nur um den Mund zu halten und seine Arbeit zu machen.
Wenn man es schafft eines der fragilen Individuen zu verstimmen wird überdramatisiert und unter Einbeziehung des Produktionsmanagements, der Produktions- und Teamleitung und des Betriebsrates konsequent freigestellt.
Fazit: Wenn man in der Rolle des Arbeiters und gefühlt auch Menschen zweiter Klasse zu sein ist dieser Arbeitgeber für Leih- und Zeitarbeit nur zu empfehlen.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance kommt leider viel zu kurz. Die Arbeit in dieser speziellen Produktionseinheit ist schon körperlich anstrengend genug, sodass man nach einem regulären Arbeitstag total verkrampft im unteren Rücken- und dem Nackenbereich nachhause kommt. Die Arbeitszeiten zu steigern verschlimmert das ganze nur noch exponentiell. Das Durchschnittsalter der Belegschaft liegt bei 47 und mir als jungen Kerl Menschen geht es stellenweise schon so schlecht. Kaum auszumalen wie es der älteren Belegschaft geht.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten war an sich ganz okay. Auch wenn der Ton ab und an etwas direkter war wurde sich immer die Zeit genommen um Probleme/Vorfälle auszudiskutieren wobei jedem die Möglichkeit geboten wurde seinen Standpunkt zu vertreten.
Warum ich dennoch nur einen Stern geben kann ist weil ich aufgrund der Entscheidung der Vorgesetzten freigestellt wurde und ich das nicht nachvollziehen kann. Das Thema wurde nicht rational behandelt, Tatsachen wurden verdreht und auf die eigentliche Problemursache wurde nicht einmal eingegangen. Es war einfach nur eine Farce.
Interessante Aufgaben
Fairer geht es fast nicht. Von jedem Mitarbeiter wird erwartet, dass 100% gegeben werden und in 99% der Fälle passiert das auch. So hat jeder die Möglichkeit mit seinen eigenen Methoden und nach eigenen Arbeitsabfolgen zu arbeiten.
Einfluss auf die Ausgestaltung des Aufgabengebietes ist auch Vorhanden. Man kann visuell ganz gut Identifizieren was gerade benötigt wird, so kann man sich flexibel in seinem Aufgabenbereich einsetzen.
Gleichberechtigung
Ich denke das wird bei Hoerbiger Flow Control gut gemanagt. Es gibt Wiedereinsteiger die nach der Rückkehr aus Elternzeit wieder nahtlos in den Betrieb integriert werden. Es gibt auch viele Frauen in bestimmenden/mitbestimmenden Positionen und mein subjektives Empfinden ist, dass dort Qualifikation und nicht Geschlecht von Bedeutung sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Wenig bis keine Rücksichtsnahme in der Produktion. Wenn gesagt wird "Springt!", will man nur hören "Wie hoch!?" und nicht "Ich schaffe das körperlich nicht mehr so gut.". Kein Betrieb in welchem ich alt werden wollen würde.
Arbeitsbedingungen
Neuester Stand sieht zwar anders aus aber die Dinge sind generell funktionell.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist für die Arbeit die dort Geleistet wird meines Empfindens nach sehr gut.
So gut sogar, dass man dafür schon fast besagte mental fragile Kollegen ignorieren würde.
Image
Mittelmäßig. Nicht überwiegend schlecht, nicht wirklich gut.
Karriere/Weiterbildung
Von dem was ich gesehen habe werden Leute für eine Position eingestellt und nicht ausgebildet. Aber die Zeit die ich dort verbracht habe ist nur eine Momentaufnahme also muss man das mit in die Evaluation der Aussage einbeziehen.