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IKEA 
Deutschland
Bewertung

Leider eine schwedische riesengroße Enttäuschung

1,9
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei IKEA gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Sozialleistungen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die ständige übertriebene Sparkurs, der nicht wertschätzende Umgang und die Heuchelei, die von oben vorgelebt wird.

Verbesserungsvorschläge

Werte aufstellen, an die man sich auch halten kann und MÖCHTE. Ansonsten bitte nicht so viel versprechen - dann lieber keine Werte mehr und man weiß woran man ist.

Arbeitsatmosphäre

Fairness und Vertrauen sind Fremdwörter, die zwar in den IKEA-Werten ganz groß geschrieben werden, aber leider gerade vom höheren Management und den Mitgliedern der Hausleitungsgruppe absolut nicht verfolgt werden. Ganz im Gegenteil es wird sogar eher entgegengesetzt gearbeitet. Grüßen? Das tun bei weitem nicht alle. Es mangelt hier schon an Verhaltensweisen, die man einer guten Kinderstube zuschreibt. Die Arbeitsatmosphäre leidet zunehmend mehr durch eine immer größer werdende Kluft zwischen den Oberen und den Unteren - was hier wörtlich zu nehmen ist.
Sparen - Sparen - Sparen das ist das neueste Motto. Egal um was es sich dreht, es gibt kein Geld für irgendetwas, wodurch unter den Mitarbeitern öfter die Frage aufkommt, ob das Unternehmen wohl demnächst Pleite geht. Wenn der Kunde bald noch nicht mehr die beliebten Bleistifte in den Auslagen vorfindet, um sich Notizen zu machen, dann sind wir wohl am Ende angekommen.
Mit Ingvar Kamprad ist nicht nur der Unternehmensgründer gestorben, sondern man hat gleich eine ganze Unternehmenskultur zu Grabe getragen.

Kommunikation

Von Kommunikation könnte man sprechen, wenn man über Dinge informiert werden würde. Es gibt zwar regelmäßige Meetings, in denen das Management Informationen an die Teamleiter weitergibt, die wiederum ihre Mitarbeiter auf dem Laufenden halten... aber was ist das Ganze schon wert, wenn sich Informationen je nach Überbringer ändern, denn jeder ist sich selbst der Nächste und dreht sich die Infos so hin, wie sie am besten passen. Den Teamleitern vergeht die Lust ihre Mitarbeiter zu informieren, denn was am morgen gesagt wird, kann unter Umständen am nachmittag schon wieder anders sein.
Spannend ist vor allem das Verhalten der Oberen zu beobachten, die sich oft versuchen gegenseitig gegeneinander auszuspielen und ihre Führungskräfte zum Zwecke dafür instrumentalisieren. Äußerst brenzlich wird die Situation, wenn man mitdenkt, sich traut etwas zu sagen, Aussagen in Frage stellt und versucht auf sachlicher Ebene zu diskutieren - hier kann es in den meisten Fällen sehr emotional werden, man wird gleich als nicht-IKEA-konform dargestellt und soll sich doch bitte über seine eigene Außenwirkung Gedanken machen. - Nichts mit offener Kommunikation auf wertschätzender Ebene also.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb der Abteilung ist der Zusammenhalt super. Wie sagt man gleich? Ein gemeinsamer Feind verbindet. Auch abteilungsübergreifend ist Zusammenhalt möglich, hier hängt es an den Teamleitern und einzelnen Mitgliedern im Bereich. Die Einsparung des Personals im großen Stil verbindet die Kollegen - untereinander hilft man aus, denn man möchte ja nicht, dass sein Kollege mitten auf der Fläche vor Erschöpfung zusammenbricht.

Work-Life-Balance

Es ist Einzelhandel und das sollte jedem bewusst sein. Je nachdem in welchem Bereich man arbeitet, gibt es mehr Freiräume oder eben weniger. Ich denke, dass man Samstag arbeitet und auch abends nach 20 Uhr im Store ist gehört nicht zu den schönsten Dingen des Handels, aber sich darüber aufzuregen macht keinen Sinn - denn es ist nun mal Handel.
Viel entscheidender ist das Arbeitspensum, das mit immer weniger Mitarbeitern in immer geringeren Zeiträumen immer schnelle abgearbeitet werden muss. Das sehe ich sehr kritisch, denn diese Belastung nimmt man mit nach Hause. Überstunden sind an der Tagesordnung.

Vorgesetztenverhalten

Mit Abstand das schlechteste Verhalten, was ich jemals erlebt habe. Absolut keine Vorbildfunktion, keine Souveränität, kein Fachwissen - auf sämtliche Nachfragen hat man nie eine Antwort bekommen und man musste sehen wo man bleibt und die wichtigen Infos / Erklärungen bekommt. Zudem wurden Informationen bewusst verschwiegen oder anders dargestellt - was im Nachhinein immer raus kam. Wirklich schade und vor allem sehr enttäuschend.

Interessante Aufgaben

Potential für interessante Aufgaben ist auf jeden Fall gegeben. Bei so einem großen Unternehmen mit vielfältigen Bereichen gäbe es an allen Ecken Potentiale von Projekten zur Entwicklung und Verbesserung bestimmter Gegebenheiten. Allerdings ist dies in der Praxis absolut nicht umzusetzen - das Tagesgeschäft kommt dazwischen, denn man löscht nur einen Brand nach dem anderen bei der geringen Personaldecke, die man zur Verfügung hat.

Gleichberechtigung

Gleichberechtigung gibt's tatsächlich - mal ein Punkt an dem nicht zu viel versprochen wurde. Das sollte man unbedingt auch beibehalten.

Umgang mit älteren Kollegen

Keine Rücksicht darauf, dass bei IKEA schwerste körperliche Arbeit an der Tagesordnung ist. Mitarbeiter, die 20 Jahre und länger den Job ausüben, haben sich oftmals einige Gebrechen zugezogen. Diese sollen aber immer noch genauso schnell arbeiten wie ohne Schmerzen. Wozu führt das? Erhöhte Krankheitsrate und Unzufriedenheit, kein Wunder...

Arbeitsbedingungen

Die IT-Landschaft ist ein einziges Desaster. Arbeitsmaterialien muss man sich hart erkämpfen, auch für das notwendigste müssen Anträge gestellt werden und meisten kommt dann noch eine persönliche Anfrage bevor etwas frei gegeben wird - man muss sich rechtfertigen wozu man notwendigste Arbeitsmaterialien benötigt.
Das hat tatsächlich dazu geführt, dass ich selbst aus eigener Tasche Dinge finanziert habe. Dann konnte meine Abteilung wenigstens vernünftig weiterarbeiten.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Nachhaltigkeit wird ganz groß geschrieben und ist auch einer der IKEA Werte - wie auch die anderen wird dieser nicht gelebt. Ich würde sogar sagen, dass dieser Wert noch nach den anderen gaaaanz zum Schluss auf der Liste steht.

Gehalt/Sozialleistungen

Sozialleitungen TOP! Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, betriebliche Altersvorsorge - das kann sich sehen lassen und ist einer der wenigen Pluspunkte.
Gehalt ist so eine Sache, hier herrscht wieder ein großes ungleiches Gefälle. Teilweise verdienen Menschen ohne Personalverantwortung mehr als mit. Erhöhungen gibt es nicht, egal ob man seine Ziele erreicht etc.

Image

Es bröckelt und bröckelt.
Auch die langjährigen Mitarbeiter bestätigen, dass es einfach nicht das IKEA ist was es mal war. Interne Umfragen ergeben ebenfalls, dass immer weniger Mitarbeiter Freunden das Unternehmen weiterempfehlen würden.
Einkaufen gerne, dort arbeiten nein danke.

Karriere/Weiterbildung

Der Punkt, der vielleicht am meisten enttäuscht. Im Vorstellungsgespräch wird einem noch erzählt welche Möglichkeiten offen stehen, dass IKEA auch Querentwicklungen gerne sieht. Das war mal so, wenn man sich die Lebensläufe der alten Hasen anschaut. Nun wird nur der gefördert und gefordert, der nichts sagt die Klappe hält oder besser noch - der Hausleitungsgruppe nach der Nase redet.
Auf einfache Schulungen wird keinen wert mehr gelegt, die Mitarbeiter bekommen noch nicht mal nötige Produktkenntnisse geschult. Geht ja auch gar nicht, dann steht ja keiner mehr auf der Fläche wenn mal wieder nur einer für die ganze Abteilung geplant ist. Auf Personalentwicklung liegt nicht nur kein Fokus, sondern dieses Wort ist gar nicht existent.

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