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insglück 
Gesellschaft 
für 
Markeninszenierung 
mbH
Bewertung

Licht und sehr viel Schatten

1,9
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2012 im Bereich PR / Kommunikation bei insglück - Gesellschaft für Markeninszenierung mbH in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gute Kreativschmiede, interessante Projekte, wertvolle Erfahrungswerte.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Keine ehrliches Interesse für Mitarbeiter, kein Interesse an Empowerment von Mitarbeitern oder an Personalentwicklung, unnötig produzierte Überstunden durch Mängel in der internen Kommunikation (sowohl Ton als auch Wege) und durch Mängel in der Organisationsstruktur (zu wenig Senior-Projektmanager bzw. zu wenig Übertragung von Verantwortung auf diese), kaum Anreize, schnelle Demotivation.

Verbesserungsvorschläge

Verbesserung eines höflichen, menschlichen Umgangs, ehrliches Interesse für Mitarbeiterbelange und Personalentwicklung, Übertragung von mehr Verantwortung auf Senior-Positionen, ehrliches Interesse an einer Reduzierung von Überstunden durch kommunikations- und organisationstrukturbedingte Mängel, Interesse an einer Life Work Balance (und damit meine ich nicht die Einhaltung einer 40- aber zumindest einer 45- oder 50-Stunden-Woche). Kurzum: Respekt, Wertschätzung, Loyalität gegenüber Mitarbeitern

Arbeitsatmosphäre

Ich fand die Atmosphäre sehr trist und freudlos. Es gab Frust über unnötig produzierte Überstunden durch Mängel in der internen Kommunikation und über eine hohe Fluktuation von Mitarbeitern. Es gab wenig und selten Lob von den Vorgesetzten und kein ehrliches Interesse an Personalentwicklung der Mitarbeiter. Ideen neuer Mitarbeiter für eine bessere Organisation werden nicht kommentiert oder ignoriert. Es werden Mitarbeiter akzeptiert, die in die eigene Schablone passen. Das ist frustrierend besonders für erfahrene neue Projektleiter, zudem verbaut man sich enormes Entwicklungspotential. Die Verweildauer von neuen Senior-Personal ist entsprechend sehr kurz, immer wieder werden Senior-Positionen neu ausschrieben, da der/die letzte nach bereits wenigen Monaten oder gar Wochen frustriert hingeworfen hat. Teuer für die Agentur, die teilweise viel Geld an Headhunter bezahlt. Trotzdem scheint kein Lernprozess einzusetzen.

Kommunikation

Es gibt Teammeetings 1x die Woche zu den Projekten, auch über die Unternehmensentwicklung wird regelmäßig berichtet. Untragbar ist, dass wichtige Projekt-Meilensteinmeetings mit Vorgesetzen häufig auf später verlegt werden. So landen Meetings, geplant am Vormittag oder am frühen Nachmittag häufig in den Abendstunden. Sind deren Ergebnisse z.B. Konzeptüberarbeitungen, sind Überstunden in den Abend- bis die Nachtstunden oder am Wochenende sehr oft die Folge. Gern werden auch Mitarbeitergespräche in die späten Abendstunden verlegt. Das sagt viel über die Wertstellung dieser für die Führungsetage aus. Ebenso versagt die Führungsetage regelmäßig bei auslaufenden Arbeitsverträgen von Mitarbeitern. "Völlig "überraschend" kündigen dann "geschätzte" Mitarbeiter, weil auf diese bezüglich einer Verlängerung nicht früh genug zugegangen wird - trotz mehrmaliger mündlicher und schriftlicher Vorabhinweise durch die jeweiligen Mitarbeiter.

Kollegenzusammenhalt

Habe ich leider in meinem Team nicht erlebt. Jeder war aufgrund der extremen Belastung eher mit sich beschäftigt. Kein Mobbing aber auch kaum ehrliches Interesse. Hängt aber von den jeweiligen Mitarbeitern ab, mit denen man das Glück oder Pech hat, zu arbeiten.

Work-Life-Balance

600 Überstunden im Jahr sind keine Übertreibung. Natürlich ohne Freizeitausgleich. Dafür arbeitet man, dem eigenem Urteil folgend je bei der "besten Agentur ever" (siehe die verdächtig unkritischen "tollen" anderen Bewertungen). Die Vorgesetzten interessieren sich kaum für das private oder familiäre Umfeld der Mitarbeiter. D.h. es gibt auch kein Interesse an dem Mitarbeiter als Privatperson und seinen Bedürfnissen (und an seinen eventuellen, sogar verwertbaren individuellen weiteren Interessen und Fähigkeiten), sondern nur für den Mitarbeiter als Arbeits- und Liefermaschine.

Vorgesetztenverhalten

Narzisstisches Verhalten (wir sind die Tollsten), wie es inhabergeführten Agenturen häufig der Fall ist. Brillante, kreative Denker aber zum Teil haarsträubende, respektlose Umgangsformen (cholerische Anfälle, Diffamierung), die an einer an einer guten Kinderstube zweifeln lassen. Dazu chaotisch und unstrukturiert, daraus resultierend viel Arbeit für die Tonne und etliche Überstunden.

Interessante Aufgaben

Sehr interessante Aufgaben gibt es hier. Was die Agentur an Eventkreativität produziert ist "state of the art", wenn auch im vergleichbar kleinen Dimensionen. Durch ein gutes Netzwerk mit freien Konzeptionern und Kreativen wird das Rad regelmäßig neu erfunden. Folglich werden ebenso regelmäßig zahlreiche Branchenpreise abgeräumt.

Gleichberechtigung

Wiedereinsteigerinnen (nach Schwangerschaft) gibt es meines Wissens nicht. In dieser Agentur ist zumindest für Angestellte ein paralleles Familienleben kaum möglich, höchstens für die Geschäftsführung, die Freitagabend um 18 Uhr geht, und Mitarbeiter anweist, z.B. einen Konzeptentwurf über das Wochenende komplett zu überarbeiten.

Umgang mit älteren Kollegen

Lang dienende KollegInnen werden dank Ihres Bienenfleißes geschätzt aber kaum bis nicht gefördert. Wenn ältere Mitarbeiter über 45+ eingestellt würden, hätten diese wohl keine eigene Familie.

Arbeitsbedingungen

Guter Agenturstandard. Großraumbüro mit wenig Ausweichmöglichkeiten, was den Lärm-, bzw. Telefonierpegel angeht. Gute Bürostühle. Ausreichend große Küche, Kaffee und Wasser werden gestellt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gibt Hinweise abends, den Monitor auszuschalten. Weitere Maßnahmen sind mir nicht bekannt.

Gehalt/Sozialleistungen

Typische unterbezahltes Berliner Hipster-Gehalt. Dafür arbeitet man ja bei der "tollsten Agentur ever" (O-Ton einer anderen Bewertung). Auch bei Vertragsverlängerungen werden Gehaltserhöhungen lieber nicht proaktiv angeboten. Es könnte ja so wirken, als würde man den Mitarbeiter tatsächlich schätzen. Kaum Benefits (die Agentur macht da im Vergleich zu den meisten anderen Agenturen keine Ausnahme), d.h. keine flexible Arbeitszeiten, kein Homeoffice, keine Gesundheitsmaßnahmen. Mitarbeiterhandy gibt es für Senior-Berater, wenn sie denn lang genug durchhalten. Es gibt aber eine tolle Kaffeemaschine ("die war übrigens sehr teuer)" und einmal die Woche ein gemeinsames Frühstück (O-Ton: "was will man mehr"?). Die Zahlung der Gehälter erfolgt aber pünktlich.

Image

Weil die Agentur eher klein ist, ist sie eher Insidern bekannt. Diese kennen sie als gute Kreativschmiede. So lang wie die Kreativpreisliste ist aber auch die Liste ehemaliger Mitarbeiter, die nie zurück gehen würden. Höchstens als gut bezahlte Freelancer.

Karriere/Weiterbildung

Kriterien für den beruflichen Aufstieg sind nicht bekannt. Manchmal gibt es interne Fortbildungen zum Thema Veranstaltungstechnik oder es werden besondere Projekte vorgestellt. Bildungsurlaub nimmt hier niemand, es ist bereits eine Herausforderung, alle Urlaubstage bis März des nachfolgenden Jahres überhaupt abbauen zu können. Durch die Aufgaben ist die Agentur durchaus ein Karrieresprungbrett, mit dem man ein gutes Netzwerk aufbauen kann, sofern man die negativen Seiten auszublenden vermag. Auch erfahrene Projektmanager lernen eine Menge Neues, z.B. im Bereich Konzeption, Inszenierung von Marken und Veranstaltungstechnik aber auch zum Thema "wie gehe ich mit einem cholerischen Vorgesetzten" um.

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