Nette, überlastete Kollegen und Selbstüberschätzung der Führungsebene
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es wird ein Sommerfest für alle Mitarbeiter und deren Familien angeboten
Verbesserungsvorschläge
- Jobtitel einführen
- angemessene Gehälter zahlen
- Mitarbeitern von sich aus Gehaltserhöhungen anbieten (wer erst eine bekommen hat fragt nicht 6 Monate später nach einer weiteren; Mitarbeiter bleiben im Unternehmen)
- Weiterbildungen anbieten und fördern
- Überstundenausgleich anbieten
- Teams nicht überlasten
- wirklich flexibele Arbeitszeiten anbieten
- Mitarbeiter nicht zu Überstunden nötigen
- Klimaanlage für die Büros
- ehrlich kommunizieren (jeder Mitarbeiter, der länger als ein Jahr da ist, durchschaut die Kommunikation der Unternehmensführung und denkt sich seinen Teil)
Kommunikation
Es wird immer nur das kommuniziert, was die Unternehmensführung in einem guten Licht darstehen lässt. Andere Sachen werden verschwiegen oder schön geredet.
Zum Beispiel, als die Küche renoviert wurde, ist es zu mehreren Wochen Verzogerung gekommen. In der Intranetmeldung zur Eröffnung der Küche wurde von einer "planmäßigen Eröffnung" gesprochen.
Ein weiteres Beispiel dafür ist, das Intranetmeldungen so umsortiert werden, dass z.B. Meldungen über Kollegen, die das Unternehmen verlassen, nicht lange sichtbar sind.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt der Kollegen auf der gleichen Ebene untereinander ist, bis auf wenige Ausnahmen, super. Ebenenübergreifend lässt dies leider stark zu wünschen übrig.
Work-Life-Balance
Offiziell gibt es Vertauensarbeitszeit und eine Kernarbeitszeit von 9:30 bis 15:30. In der Realität muss man damit rechnen, zu einem Gespräch gebeten zu werden, wenn man zu oft um 15:30 geht, auch wenn man 40 Stunden in der Woche arbeitet. Überstunden werden erwartet, aber nicht aufgeschrieben und nicht bezahlt. Es ist nicht ohne weiteres möglich, angefallene Überstunden im Rahmen der Vertrauensarbeitszeit wieder abzubauen. Wer "zu früh" geht, bekommt zu hören "Hast du einen Halbtagsjob?"
"Wichtige Kollegen" werden auch schon Mal im Urlaub oder bei Krankheit angerufen.
Vorgesetztenverhalten
Die direkten Vorgesetzten versuchen, sich für die Mitarbeiter einzusetzen und sinnvolle Entscheidungen zu treffen, scheitern aber in der Regel am oberen Management.
Das obere Management vertraut den Mitarbeitern nicht. Daher ist kaum HomeOffice möglich und die Arbeitszeit der Mitarbeiter muss so liegen, dass sie "gesehen wird". Wenn von einem Team öfter nach 17:00 niemand anwesend ist, dann wird auch schon Mal das gesamte Team zum Gespräch gebeten und genötigt, dies zu ändern.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung ist sehr hoch. Es bleibt kaum Zeit für die wirklich interessanten Aufgaben oder für Innovation. Die vorhandenen Mitarbeiter reichen gerade einmal dafür, das Tagesgeschäft zu bewältigen (oft eher schlecht als recht) und das auch nur durch großen persönlichen Einsatz der Mitarbeiter.
Arbeitsbedingungen
Die Büros sind nicht klimatisiert und im Sommer wird es sehr heiß in den Räumen, so dass auch die Rechner überhitzen. Es wird versucht, dies durch Eis für die Mitarbeiter zu kompensieren. Es wird in Großraumbüros gearbeitet, die mit Tischen vollgestopft sind. Bei jeder Umstrukturierung wird erneut überlegt, wie man möglichst viele Tische in die vorhandenen Büros bekommt. Dies führt dazu, dass die Luft in den Büros sehr schlecht ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird versucht, sich als soziales, umweltfreundliches Unternehmen darzustellen. In der Realität wird jedoch der Müll nicht getrennt und die Unternehmensführung lässt sich auf der Weihnachsfeier dafür feiern, Beträge zu spenden, die in Summe kleiner sind als ein Nettomonatsgehalt eins Entwicklers, obwohl es sich das Unternehmen sehr gut leisten könnte, mehr zu machen.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind eher unterdurchschnittlich und um jede Gehaltserhöhung muss gekämpft werden. Selbst wenn es nur darum geht, nach 2-3 Jahren eine Erhöhung zu erreichen, die zumindest die Inflation ausgleicht.
Image
Das Image, das versucht wird aufrecht zu erhalten z.B. durch Posts auf SocialMedia-Accounts stimmt leider nicht mit der Realität über ein. Die Mitarbeiter amüsieren sich über diese verzweifelten Versuche. Der Ruf des Unternehmens an der TU in Kaiserslautern ist nicht wirklich gut und entspricht weitestgehend der Realität.
Karriere/Weiterbildung
Eine Karriere ist nicht möglich. "Schulterklappen denken" ist unerwünscht. Das heißt, jeder, der nicht in der Führungsebene ist, hat die gleiche Berufsbezeichung unabhängig von seinen Aufgaben (kein Karrieremodel). Dies macht es jedem schwer, der sich in einem anderen Unternehmen bewerden möchte, da er selbst nach Jahren nichts vorzuweisen hat, auch wenn er schon lange im Unternehmen tätig ist und eigentlich eine gesondete Aufgabe übernommen hat bzw. eine Führungsrolle im Team übernommen hat.
Ob jemand auf die wenigen entstehenden Plätze in der Führungsebene befördert wird, hängt weniger von der Qualifikation ab, als davon, mit wem man mittags Essen geht und ob man auf Linie ist.
Es gibt keine organisierte Weiterbildung. Das heißt, jeder Mitarbeiter muss sich selbst seine Weiterbildungsmaßnahmen im Internet suchen und dann dafür kämpfen, sie genehmigt zu bekommen. Wenn man mal eine genehmigt bekommen hat, dann werden nachfolgende Weiterbildungen immer mit dem Hinweis abgelehnt, dass man ja schon vor 1-2 Jahren eine genehmigt bekommen hat.