Geschäftsstelle ist nicht gleich Niederlassung...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Hauptaufgaben waren eigentlich immer spannend. Der Qualitätsanspruch an den Umgang mit Kunden ist sehr hoch und wird in der Praxis auch umgesetzt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Umgang mit Konfliktsituationen bzw. Problemen.
Verbesserungsvorschläge
Gerade was das Finanzielle und die Sozialleistungen angeht, sollten sich die Geschäftsstellen an den Niederlassungen orientieren.
Arbeitsatmosphäre
Wie ich bereits in der Überschrift erwähnte, ist ein Arbeiten in einer Geschäftsstelle der Interhyp nicht vergleichbar mit dem Arbeiten in einer Niederlassung. Eine Geschäftsstelle ist viel kleiner und das Team familiärer. Ich arbeitete in einem sehr schicken, großen Büro mit fünf weiteren Angestellten. Der Geräuschpegel war manchmal echt laut, aber das hat mich persönlich nicht gestört.
Kommunikation
Einmal die Woche gab es ein Teammeeting. Auch ansonsten wurde sich untereinander schnell ausgetauscht. Vorgaben / Infos der Zentrale drangen manchmal erst spät oder gar nicht bis in die Geschäftsstelle durch, daher ein Stern Abzug.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt in dieser Geschäftsstelle ist super. Ich habe mich stets wohl und gut aufgenommen gefühlt. Ehrlichkeit und Direktheit waren hier an der Tagesordnung. Trotz des Stresses gab es auch genügend Raum für den Austausch privater Themen.
Work-Life-Balance
Ich persönlich war Teilzeit angestellt, hatte aber trotzdem das Gefühl, dass das vom Vorgesetzten eher ungern gesehen wurde. (Unbezahlte) Überstunden sind in dieser Geschäftsstelle erwünscht und werden auch vorausgesetzt. Teilweise saßen Kollegen bis 22 Uhr in der Geschäftsstelle. Kein Problem hingegen war das Wahrnehmen von privaten Terminen vor oder während der Arbeit.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten ist in dieser Geschäftsstelle das größte Manko. Ich war ursprünglich als Vertriebsassistenz für das gesamte Team eingesetzt worden, habe im Endeffekt aber hauptsächlich als persönliche Assistenz meines Vorgesetzten fungiert - keine leichte Aufgabe. Viele meiner Vorgänger(innen) sind hier an ihre Grenzen gestoßen. Auch ich bin aus diesem Grund gegangen. Es gab kaum Kommunikation auf Augenhöhe, man konnte es einfach nie perfekt und richtig genug machen. Gespräche haben leider nichts gebracht und allmählich verstand ich, wieso auf meiner Stelle niemand länger als ein knappes Jahr (wenn überhaupt) blieb. Ich bin dadurch psychisch krank geworden und aktuell in Behandlung deswegen. Hier ist von Seiten der Interhyp Zentrale Handlungsbedarf gefragt.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit an sich hat mir sehr viel Spaß gemacht. Sie war abwechslungsreich und kein Tag glich dem anderen - das mochte ich sehr. Die Kollegen unterstützten mich bei sämtlichen fachlichen Fragen.
Einen Stern Abzug gibt es aufgrund von Aufgaben, die in der heutigen Zeit meiner Meinung nach nicht mehr üblich sein sollten. Ich musste auf private Kosten in meiner Freizeit Postgänge erledigen und Dinge wie Milch (obwohl ich diese nie selber trank), Briefmarken, Putzlappen,... besorgen. Das Geld dafür musste ich auslegen und teilweise habe ich mehrere Wochen auf Rückzahlung gewartet. Für die Frage nach einer Kilometerpauschale für die Fahrtwege mit privatem PKW wurde ich nur belächelt.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich ist Gleichberechtigung vorhanden. Zwischen Frauen und Männern gab es keine Unterschiede. Wenn man neu in der Geschäftsstelle ist, wird man zunächst etwas spaßig "hops genommen" - aber damit kam ich klar und fand es auch nicht weitere schlimm. Ich war auch nach über einem Jahr noch "die Neue".
Umgang mit älteren Kollegen
Ich war die jüngste im Team. Meine Kollegen hatten ansonsten in etwa das gleiche Alter. Daher kann ich dazu nichts weiter sagen.
Arbeitsbedingungen
Die Geschäftsstelle ist wunderbar. Die Räumlichkeiten sind wirklich sehr schön und man hat von seinem Arbeitsplatz einen fantastischen Ausblick auf die Waldschlösschenbrücke. Es gab dafür auch oft Lob von Kunden. Die technische Ausstattung ist in Ordnung. Ich hatte meinen festen Arbeitsplatz mit zwei Bildschirmen und ein Headset zum Telefonieren. Wasser, Tee und Kaffee stand jederzeit zur Verfügung. Man konnte sich in der Küche sein eigenes Essen kochen / warm machen. Die Parkmöglichkeiten in der Umgebung sind in Ordnung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bis auf die fehlende Mülltrennung kann ich nichts Negatives sagen.
Gehalt/Sozialleistungen
Beim Thema Gehalt und Sozialleistungen merkte man wieder deutlich, dass man in einer Geschäftsstelle arbeitete. Gerade als Neueinsteiger in der Assistenz steigt man anfangs sehr niedrig ein. Das Gehalt wird pünktlich gezahlt, mein (nachträglich) vereinbarter Bonus wurde scheinbar aus einer Laune heraus und ohne Kommunikation dazu nicht mehr bezahlt. Sozialleistungen gab es keine: keine VL, keine betriebliche Altersvorsorge, kein finanzieller/ zeitlicher Ausgleich von Überstunden, keine (bezahlten) Kind-Krank-Tage, keine Unterstützung von sportlichen Aktivitäten oder Gesundheitskursen.
Einmal im Jahr wird das ganze Team in ein Wellness-Hotel eingeladen.
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Vermittler haben in meinen Augen meistens einen schlechten Ruf. Die Interhyp an sich schafft es, diesen schlechten Ruf zu kompensieren. Bei der Interhyp Tagung in München habe ich die Interhyp außerhalb der Geschäftsstellenwelt kennenlernen dürfen und war beeindruckt. Auch heute empfehle ich Bekannten die Interhyp beim Thema Baufinanzierung gerne weiter. Die fachliche Kompetenz muss ich durchweg bei allen Kollegen loben!