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Bewertung

Der "Jahr Flop Special Verlag" – Wo Online nur ein Trend ist und Home Office ein Mythos

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr für dieses Unternehmen gearbeitet.

Verbesserungsvorschläge

1. Angebrachte Kritik ernst nehmen, statt mit Fake-Rezensionen den Schnitt heben zu wollen. 2. Einführung flexibler Arbeitsmodelle, um die wenigen treuen Mitarbeiter zu halten, die kurz vor dem Burnout stehen. All diese Modelle setzen jedoch ein hohes Maß an Vertrauen voraus, welches die GL zu den eigenen Mitarbeitern nicht zu haben scheint. 3. Äußerst mangelhaft ist auch die Kommunikation. Das ungeheure Maß an Uneinigkeit, Desinteresse und Disharmonie, welches hier nach außen gelebt wird, wirkt sich unmittelbar in Form von Irritation, Unzufriedenheit und Verunsicherung auf die Belegschaft aus. Transparenz könnte hier Abhilfe schaffen.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist stark davon abhängig, wie lange der letzte Schlag in die Magengrube gerade her ist, denn alle paar Monate werden weitere Kollegen, teilweise sogar ganze Teams entlassen. Die jeweiligen Hefte werden hierfür in Sub-Verlage, sog. "Joint Ventures" abgestoßen, sodass die allgemeine Frustration und ein Klima der Angst allgegenwärtig ist. Neue Kollegen haben es schwer, sich in diesem negativen Klima auch nur ansatzweise wohl zu fühlen.

Kommunikation

Die Kommunikation zwischen Führungsebene und Angestellten ist eine Katastrophe. Zwischen den einzelnen Gewerken der jeweiligen Redaktionen findet aber ein Austausch statt. Dass dieser z. T. besser sein könnte liegt vor allem daran, dass es im gesamten Haus keine vorgegebene und gut durchdachte Kommunikationskultur gibt. Somit macht es jeder eben so, wie er es am besten kann.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt zwischen den Kollegen ist definitiv ein Punkt, weswegen sehr viele Kollegen dort überhaupt so lange sitzen – obwohl sie sich fragen, warum eigentlich noch. Die einzelnen Redaktionsteams bspw. laufen wie ein Uhrwerk und es wird alles für das nächste Heft gegeben.
Einen Punkt Abzug gibt es für den ewig überflüssigen Kampf zwischen den Print- und Online, welcher in fast jeder Redaktion zu finden war. Junge Onliner werden z. T. nicht ernst genommen oder gar belächelt für das, was sie tun/ bewegen wollen/ wofür sie brennen. Sie werden nicht als Experten für das gesehen, wofür sie eingekauft wurden und es braucht sehr viel Zeit und Geduld, damit überhaupt eine Art Zusammenarbeit entstehen kann. Leider bleiben diese Kollegen oftmals nicht lang. Organisches Wachstum ist so kaum möglich.

Work-Life-Balance

Sehr spannend: Laut GL darf man hier (und wo sonst ist DAS bitte möglich?) sein Hobby zum Beruf machen. Ein Träumchen. Man darf also dankbar sein, hier arbeiten zu dürfen. Deswegen werden Dienstreisen auch gerne als sogenannte "Lustreisen" deklariert. Wer also am Wochenende "arbeitet" kann sich glücklich schätzen, wenigstens einen Ausgleichstag dafür zu erhalten. Und selbst um diesen muss gekämpft werden. Überstunden gelten dank Knebelverträgen automatisch als abgegolten. Und wer mal pünktlich oder gar früher gehen muss, wird von der eigenen Mannschaft schief angeschaut. Immerhin: Alle Jubeljahre lädt die GL zur Bratwurst ein. Meist im Anschluss an eine deprimierende und äußerst aufreibende Betriebsversammlung, bei der mal wieder Hiobsbotschaften verkündet wurden.

Vorgesetztenverhalten

Hängt oft stark davon ab, wo man sitzt und wer derzeit der direkte Vorgesetzte ist. Im Großen und Ganzen steht die mittlere Führungsebene zu seinen Mitarbeitern. Diese wird meist jedoch "übergangsweise" nachbesetzt, indem jemand aufrutschen und den Job des Vorgängers überraschend übernehmen darf. Diese Kollegen sind zum Teil zwar ein Gewinn fürs Objekt (frischer Wind an wichtiger Stell), oft damit aber auch überfordert. Der Druck von oben kommt nun ungefiltert bei ihnen an, wird hier und da weitergegeben. Das Arbeitsklima in den Redaktionen leidet darunter sehr.

Interessante Aufgaben

Kommt stark darauf an, in welchem Gewerk man arbeitet. Für mich waren es 5 Sterne.

Gleichberechtigung

Frauen verdienen weniger, als ihre männlichen Kollegen. Neue Kollegen werden via Headhunter teuer eingekauft, während vorhandene Mitarbeiter zum Teil auf alten Gehältern rumdümpeln und ewig vertröstet werden, obwohl sie vollen Einsatz zeigen. Mehrarbeit wird willkürlich verteilt. Und wer es wagt, in Elternzeit zu gehen, dem wird die Rückkehr erschwert.

Umgang mit älteren Kollegen

Generell begegnen sich Jung und Alt hier untereinander mit Respekt. Geht es jedoch für alt eingesessene Kollegen darum, bekannte und nicht mehr zeitgemäße Strukturen zu verlassen, blockieren sie die Zusammenarbeit. Die GL wiederum begegnet langdienenden Mitarbeitern respektvoller, als jungen Mitarbeitern.

Arbeitsbedingungen

Die Büroräume des JTSV sind muffig und verstaubt. Überall hängen ausgestopfte Tiere rum. Im Sommer kriegt man in den stickigen Büros kaum Luft. Die technische Ausstattung ist schwer in die Jahre gekommen. Zeiterfassung, Home Office für Jedermann, mobiles Arbeiten & moderne Arbeitsweise = Fehlanzeige. Home Office gab es bisher nur in Einzelfällen, Corona sei Dank sind nun alle mal in den Genuss gekommen. Hierfür musste in aller Eile erstmal Equipment besorgt werden, weil das mobile Arbeiten bisher kategorisch abgelehnt wurde.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Ein bewusster Umgang in Sachen Umwelt wäre, gerade bei einem Verlag mit einer Themenlage wie diesem, wünschenswert. Ist jedoch nicht vorhanden. Vom Sozialbewusstsein mal ganz zu schweigen.

Gehalt/Sozialleistungen

Es stehen verkalkte Wasserspender parat, der verkeimte Kaffeeautomat ist meist kaputt. Der Zuschuss zur HVV-Karte ist nicht der Rede wert, ebenso wie das Urlaubsgeld, das ich nach Ausscheiden anteilig zurückzahlen durfte. Jegliche weitere Art von Benefits sucht man hier vergebens.

Image

Der Ruf des JTSV ist über die Verlagsmauern hinaus bekannt, so meine Erfahrung seit meinem Weggang.

Karriere/Weiterbildung

Entwicklungsgespräche? Fehlanzeige. Mitarbeitergespräche? Muss man klar einfordern. Arbeitszeugnisse? Schreibt man sich hier selbst. Fortbildungen? Dafür haben wir kein Geld. Und schon gar nicht während der regulären Arbeitszeit! Teilnahme an Konferenzen/ Workshops/ Messen, um den eigenen Horizont zu erweitern? Ist möglich, Ticketpreis wird aber nicht übernommen und jeder muss selbst hinterher sein. Betriebsrat? Wer es wagt, einen zu Gründen, fliegt im hohen Bogen.

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