Gut geeignet für Einsteiger
Gut am Arbeitgeber finde ich
Schöne Büros, ruhige Arbeitsatmosphäre, gute spaßige Kollegen, Kantine, Natur
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Windows, Wenig Beständigkeit
Verbesserungsvorschläge
Kommunikation mit Botschaft, Bessere Wertschätzung der Mitarbeiter
Arbeitsatmosphäre
Einem Plausch mit Kollegen zwischendurch steht auch nichts im Wege und trägt zu einer lockeren Arbeitsatmosphäre bei. Es gibt viele Meetings in denen man so ziemlich alles über sein Projekt mitbekommt. Leider sind viele Projekte sehr knapp kalkuliert, das drückt auf die Stimmung. Einige Mitarbeiter beschweren sich gerne offen über die Firma, Projekte und das Management - gerne in der Kantine oder einer der vielen Kaffeeküchen. Das trübt gelegentlich die Gesamtstimmung.
Kommunikation
Abhängig von der Abteilung und den jeweiligen Führungskräften auf der Linie. Redselige Führungskräfte schaffen einen deutlichen besseren Kommunikationsfluss bis in die Gruppen hinein. Es wird wöchentlich aus den Leitungskreisen über die Linie berichtet, es darf aber nicht immer alles weitergegeben werden - das erledigt dann die Gerüchteküche und der Buschfunk. Vor Corona gab es auch quartalsweise Mitarbeiterversammlungen. Das wurde jetzt teilweise durch Bereichs-Info-Veranstaltungen ersetzt.
Interne Marketingaktionen tragen meistens keine Botschaft mit sich und verwirren die Belegschaft eher oder dienen zur Belustigung selbiger. Die Aktion wird in aller Regel aber von den Mitarbeitern ignoriert.
Kollegenzusammenhalt
In den Teams versteht man sich meist sehr gut. Auch mit Kollegen anderer Teams kann man sehr gut die Mittagspause bei einem Spaziergang in der Natur (Zschonergrund) verbringen.
Work-Life-Balance
Es gitb eine Kernarbeitszeit von 9.00 bis 15.30h, die wird aber in der Regel nicht "enforced". Stechuhren gibt es an den meist frequentierten Punkten. Wenn ein großes Projekt nicht heiß läuft, kommt man mit seiner Zeit sehr gut zurecht. Mal eher nach Hause gehen und kurzfristiger Urlaub sind kein Problem. In heißen Projektphasen kam es schon zu angeordneten Überstunden und Wochenend/Sonn-und Feiertagsarbeit. Aber alles vom Betriebsrat geregelt mit entsprechendem Zeitaufschlag.
Vorgesetztenverhalten
Der direkte Vorgesetzte (Gruppenleiter/Manager) ist meist der beste Kumpel und gut in die Gruppe integriert.
In der direkten Kommunikation des Managements zu den Mitarbeitern
wird keine Wertschätzung deutlich. Die Belegschaft wird als "Kodierknechte" bezeichnet. Das Unternehmen wird mit einem Garten verglichen, dem es nichts ausmacht, wenn mal eine Blume verwelkt, der Garten gedeiht weiterhin. Es ist auch gar nicht schlimm, wenn mal ein Spezialist gehen sollte, seine Aufgaben sollen nur gut dokumentiert werden, dann können Generalisten übernehmen. Sollte man sich um bessere Konditionen bemühen, wird dies als "Erpressung" bezeichnet und nicht geduldet.
Interessante Aufgaben
Die Firma hat zahlreiche spannende Projekte im Automotive Bereich. Meist im Bereich Infotainmentsystem. Es werden die Anforderungen der OEMs erfüllt. Eigene Ideen können angebracht werden, brauchen aber in der Regel ein Projekt zur Finanzierung. Es gibt die Absicht ein Produkt in Form einer Plattform zu entwickeln, aber parallel zu den Projekten. Viel Zeit und Muse bleibt dafür nicht. Zahlreiche Projektanfragen müssen zwar aufwendig bewertet werden, man hört dann aber selten wieder etwas von den Projekten. Die Anforderungen der Anfragen übersteigen meist die Expertise der Firma (BigData, KI, Autonomous Driving). Man sagt zwar, dass man da was machen muss, aber es bleibt bei warmen Worten.
Ziele der Firma, die eine Entwicklungsrichtung vorgeben, gibt es nicht. Es wird weiterhin Projektarbeit vom Management indirekt über interne Marketingaktionen propagiert. Die effiziente Gestaltung der Projektarbeit wird dabei hervorgehoben.
Gleichberechtigung
Jeder bekommt das gleiche Gehalt oder hat gute Beziehungen zum Management um Boni auszuhandeln. In einigen Gruppen könnten nicht deutsch sprachige Kollegen gleichberechtigter behandelt werden. Das fängt schon bei der Bewerbung an, wenn man schon froh ist, wenn sich ein Deutscher bewirbt (die Aussage gab es in manchen Gruppen seitens des Gruppenleiters)
Umgang mit älteren Kollegen
Stets freundlich
Arbeitsbedingungen
Super. Helle, gut ausgestattete Büros mit Panoramablick über Dresden. Klimaanlage gibt es auch. Rechner sind ok, Aufrüstung muss beantragt werden und dauert gerne mal 3 Monate. Die Laptops sind hundeschwer, klobig und generell sind die Windowsmaschinen sehr lahm. Wenn man Glück hat, kann man ein natives Linux nutzen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Rechner laufen Tag&Nacht weil es so lange dauert bis die Windowsrechner gestartet und voll einsatzfähig sind. Testautos werden teilweise den ganzen Tag bei laufendem Motor getestet. Klimaanlagen laufen auch den ganzen Tag, individuelle Zeitpläne sind aber möglich. Die Firma spendierte dem anliegenden Weinanbau eine Statue des heiligen Urban. Aufträge zur Gartenarbeit werden an die in der Nähe befindlichen Behindertenwerkstatt vergeben. Freie Wiesen wurden wohl mal einem Schäfer überlassen. Jedenfalls gab es direkt vor Tür mal Schafe zwischen Parkplatz und Büros :-D
Gehalt/Sozialleistungen
Öffentlicher Dienst TV-L 13 zahlt schon deutlich besser. In TV-L13 bekommt man schon etwas mehr als Einsteiger, als einer mit min. 3Jahren Berufserfahrung. Boni können nicht mehr ausgehandelt werden. Jeder soll das gleiche für sein Berufsfeld bekommen, egal welche Leistung seine Position erwartet. Eine neue Gehaltstabelle wird seit gut 4 Jahren diskutiert aber wegen häufiger Wechsel der Personalleitung immer wieder verschoben. Jetzt wurde Anfang 2022 ausgerufen. Der BR erwartet aber keine deutliche Gehaltssteigerung. Es gibt in guten Jahren Urlaubs-und Weihnachtsgeld, damit wird das Gehalt aber auch nur mit Zulagen (Technischer Leiter, Gruppenleiter) attraktiv und in Dresden kompetitiv.
Image
Infotainmentsysteme und Automotive Projekte für die größten deutschen OEMs umzusetzen klingt natürlich super und ist auch sehr motivierend und spannend.
Es wird jedoch nicht der Eindruck erweckt, dass man seine Mitarbeiter wertschätzt und halten möchte. Stattdessen möchte man mit LCC/BCCs arbeiten (LowCostCountries/BestCostCountries). Damit kann man je nach Projektdruck schnell Arbeitskräfte auf-und abbauen. Die Qualität sei mal dahingestellt.
Der Firmenname wurde in den letzten Jahren 5 Jahren zweimal gewechselt. Technisat Automotive - Preh Car Connect - Joynext. Hat man Joynext nach Umbenamung bei Google gesucht, war das erste Ergebniss die Website eines Erotikclubs.
Karriere/Weiterbildung
Man bleibt in der Regel immer Entwickler. Man kann auch TL oder GL werden, dann hört es aber meistens auf. AL/BL Stellen sind eher rar. Als Entwickler bekommt man nach 3 Jahren automatisch eine Gehaltserhöhung. Mit der neuen Gehaltstabelle soll es mehr Stufen geben und Gehaltsbänder, die wohl vom Vorgesetzten individuell festgelegt werden können.
Weiterbildungen werden angeboten und man kann auch selber Vorschläge machen. Das Weiterbildungsbudget wird manchmal nicht komplett genutzt.