Der Mitarbeiter als Wegwerfartikel
Wofür möchtest du deinen Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation loben?
Die IT-Abteilung hat einen guten Job gemacht.
Was macht dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation nicht gut?
So viele Mitarbeiter direkt vor dem Corona-Lockdown zu entsorgen um die EK-Rendite im zweistelligen Bereich zu halten, ist für sich schon mal ein Statement.
Dabei auch noch mit "Gemeinsam schaffen wir das!"-Sprüchen anzukommen, ist komplett daneben!
Wie kann dich dein Arbeitgeber im Umgang mit der Corona-Situation noch besser unterstützen?
Informationen wurden angekündigt und dann nicht geliefert. Mehrfach! Während einige Führungskräfte die Initiative ergriffen und ihre Bereiche auf Home-Office vorbereiteten, haben andere Führungskräfte komplett versagt und ihre Mitarbeiter im Regen stehen lassen.
Das Gleiche gilt für das Thema Kurzarbeit. Auf der einen Seite wird von den Mitarbeitern maximale Flexibilität erwartet. Auf der anderen Seite erachtet man es nicht für nötig, das Fußvolk auch nur annähernd rechtzeitig über Veränderungen zu informieren.
Arbeitsatmosphäre
Schon 2019 wurden einige Mitarbeiter auf sehr fragwürdige Art und Weise aus dem Unternehmen entfernt.
Mitte März 2020 wurde nun verkündet, dass man sich von einer größeren Anzahl an Mitarbeitern trennen will.
Viele langjährige Angestellte um die 55-60, viele Teilzeitkräfte, Mütter gerade aus der Elternzeit, Alleinerziehende, werdende Väter, ganze Ehepaare, Familienväter, ...
In den Kommentaren der HR-Abteilung kann man lesen, man hätte sich viele Gedanken gemacht. Das ist richtig, die Aktion war generalstabsmäßig geplant.
An Sozialverträglichkeit wurde jedoch mit Sicherheit kein einziger Gedanke verschwendet.
Bei einer EBITDA-Marge der TAKKT-Europa 2019 von 15,8% (https://www.takkt.de/fileadmin/user_upload/takkt/gb-2019/takkt-geschaeftsbericht-2019.pdf) ist die Aussage, diese Aktion wäre notwendig, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern, der blanke Hohn.
Welche Auswirkungen das hat, kann man sich ausmalen. Das dies die letzten derartigen Aktionen waren, glaubt niemand!
Wer ein Management sucht, dass über Jahre und Jahrzehnte aufgebaute Loyalität einem Unternehmen gegenüber in Rekordzeit zerstören kann, ist bei KK an der richtigen Adresse.
Kommunikation
Kommunikation erfolgt oft sehr spät, häufig als Dekret und es wird auch gerne mal vergessen/unterlassen, die Belegschaft über bestimmte Dinge zu informieren.
Schönes Beispiel die neuen "Core Behaviours": Die Kommunikation erfolgte per Email. Eine Email und das war's. Keine Erklärung, nichts. Die Behaviours sollen zwar in die Personalbeurteilungen mit einfließen, was genau aber damit gemeint ist, weiß kein Mensch!
Fun Fact: Core Behaviour 2 - Empower Others: "...Wir motivieren unsere Mitarbeiter durch offenes Feedback, Zusammenarbeit, Transparenz und Teamwork..."
Klar doch!
Kollegenzusammenhalt
KK hat schon lange ein Problem mit Silo-Bildung. Durch die aktuellen Maßnahmen wird das nicht besser.
Vorgesetztenverhalten
Die Geschäftsleitung tritt zwar jovial auf, die Denkweise muss man jedoch schon fast als absolutistisch bezeichnen.
Einige Führungskräfte sind hervorragend. Andere kann man nur als Durchlauferhitzer bezeichnen, die Ansagen der Geschäftsleitung weiterreichen und sich sonst vor eigenen Entscheidungen drücken, wo es nur geht.
Untere Ebenen werden oft in Entscheidungen nicht eingebunden, sollen aber die Verantwortung dafür übernehmen.
Interessante Aufgaben
Es gäbe viel zu tun. Wirklich bewegen tut sich jedoch wenig.
Online ist zwar als Schlagwort omnipräsent, aber das Unternehmen hinkt der Entwicklung sicher noch 5-10 Jahre hinterher.
Zudem hat KK die unglückliche Angewohnheit, viel zu lange an veralteten Technologien festzuhalten und Veränderungen glazial langsam umzusetzen.
Beispielsweise wird seit 9 (In Worten: NEUN!) Jahren ein neues ERP-System eingeführt (das bald schon nicht mehr supportet wird!).
D.h. speziell als technisch orientierter Mitarbeiter kennt man sich bestens aus in antiken Systemen, wird aber, wenn man nicht privat aktiv wird, vom Rest der Welt abgehängt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen wurden weitgehend entsorgt. Das dies nicht über Kündigungen, sondern über Aufhebungsverträge erfolgt, macht die Sache nicht besser.
Arbeitsbedingungen
Der Vorteil bei einem B2B-Ausstatter: Die Büroausstattung ist gut. Die neue Kantine ebenfalls.
Dafür ist die Technik in vielen Bereichen hoffnungslos veraltet. Damit meine ich nicht die Frontend-Laptops, aber alles was an Systemen dahinter steckt (AS400, ...) ist out-of-date.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wer so mit langjährigen Mitarbeitern umgeht, kann sich das ganze Öko-Getue und PR-Aktionen sparen!
Gehalt/Sozialleistungen
Bisher gut. Da die neue Geschäftsführung aber jede Möglichkeit nutzt Geld zu sparen, ist damit zu rechnen, dass sich das bald ändert.
Image
Wer KK überhaupt kennt, dann als den Laden, der jedes halbe Jahr mit Unmengen an Katalogen nervt.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen wurden komplett eingefroren.