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Bewertung

Chaotische Zustände und persönliche Erniedrigungen - Kamax Tools

1,8
Nicht empfohlen
Ex-Praktikant/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Forschung / Entwicklung bei KAMAX Tools & Equipment in Homberg (Ohm) gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Dass es in einem Großraumbüro auch mal laut sein kann, ist nachvollziehbar.
Meiner Meinung nach verlässt man den Raum, möchte man ein wichtiges Telefonat oder Gespräch führen. Bei Kamax Tools hingegen wurde ich aufgefordert das Großraumbüro zu verlassen, da mein Vorgesetzter und ich parallel telefonierten und er sich dadurch gestört gefühlt hat. Es schien, als dürfe man sich umso lauter und rücksichtsloser verhalten, je höher die Position war - wohl angemerkt war ich ja nur ein Studierender.

Während meiner Tätigkeit sah ich mich zahlreichen neuen und herausfordernden sowie spannenden Aufgabenstellungen konfrontiert. Hierbei wusste ich nicht immer, was der richtige Weg ist ersuchte somit konstruktive Gespräche. Alle endeten jedoch mit der gleichen Aussage: "da gibt es doch viel Literatur; lies dich ein". Danke. Danke für nichts. Möchte man demnach eine auf Erfahrungen basierte Diskussion führen, muss man stattdessen Bücher suchen. Dem kommt eine Große Unstimmigkeit über die definierten Ziele hinzu. So kam es häufig vor, dass zu derselben Thematik, bei verschiedenen involvierten und auch verantwortlichen Personen, komplett gegensätzliche Aussagen getroffen wurden.

Kommunikation

Auch hier möchte ich mit einem Beispiel einsteigen.
Aufgrund der eigentlich definierten Ziele, die von meinem Betreuer nach und nach umfangreicher interpretiert wurden, musste ich eine Änderung eines Maschinenbelegungsplans bewirken. Folglich ging ich zu Person A, die mich auf Person B verwiesen hat, von welcher ich den Hinweis bekam, die Zuständigkeit hierfür liege bei Person C, bis diese mich an Person D weitergereicht hat, von der jedoch ausgesagt wurde, dass das in den Zuständigkeitsbereich von Person A fällt. Damit schließt sich der Kreis.
Weiterreichen, Abblocken und Wegschauen. Die Kommunikation ist mehr schlecht als recht. Während oftmals keiner so wirklich weiß, wer für was zuständig ist, wird auf der anderen Seite sehr viel hinterm Rücken gesprochen. Offene und ehrliche Kommunikation sieht für mich anders aus. Das fördert natürlich den Unmut und spielt somit negativ auf den vorherigen Punkt der Atmosphäre mit ein.

Kollegenzusammenhalt

Es gibt Kollegen, die sich untereinander unterstützen und sich gegenseitig helfen, allerdings auch einige, die hinterm Rücken alles zum eigenen Vorteil hindrehen.

Work-Life-Balance

Positiv ist das flexible Zeitmodell, sodass man theoretisch kommen und gehen kann, wann man möchte. Da die Firma aber total abgelegen liegt, ist es als Studierender von extern äußerst unvorteilhaft. Bus häufig nur auf Anruf und eine Bahnanbindung gibt es nicht.

Vorgesetztenverhalten

Während es durchaus Persönlichkeiten im Management mit vorbildlichem Verhalten gibt, hatte ich mit meinem Vorgesetzten ein deutlich schlechteres Los gezogen. Persönliche Angriffe und Erniedrigungen, permanentes Abweisen bei Inanspruchnahme der Betreuungsaufgabe sowie dem Begegnen absoluter Arroganz und Überheblichkeit beim Einbringen eigener Vorschläge. In dieser Firma möchte man nicht, dass man selbst kreativ arbeitet und innovative Lösungen entwickelt, sondern dass widerspruchslos stupide umgesetzt wird, was einem vorgesetzt wird.
Selbst nach einem Versuch meinerseits die Wogen zu glätten, um einen rücksichts- und respektvollen Umgang zu schaffen, um gemeinsam als Team zielorientiert zu arbeiten, wurde dies nur belächelt und mir klar gemacht, dass hier nur einer diktiert.

Wow - sowas habe ich noch nie erlebt. Das ist mit Abstand meine schlechteste Industrieerfahrung, die ich bis dato habe sammeln können.

Interessante Aufgaben

Industrie 4.0 ist ein großes Thema in der Umsetzung bei Kamax Tools, weshalb es einige spannende Aufgaben gibt.
Allerdings dürfen die Umstände nicht vernachlässigt werden. So ist es beispielsweise bei allen Studierenden, mit denen ich gesprochen hatte so gewesen, dass das ursprüngliche Thema immer stark verändert wurde inmitten des Bearbeitungsprozesses. Es ging sogar soweit, dass manch einer Verlängerungen bewirken musste, da die gesamte Thesis neu aufgesetzt werden musste; nicht aber, weil die Studierenden stets ihre Meinung geändert haben...

Gleichberechtigung

Da im gesamten Büro (ca. 35 MA) lediglich drei Frauen angestellt gewesen sind, kann ich dies hinsichtlich der Genderthematik nur bedingt beurteilen. Was jedoch sehr auffällig gewesen ist, ist dass man nur dann für voll genommen wird, wenn man einen technischen Hintergrund hat. Ist das Studium oder die Ausbildung kaufmännischer Natur, war man MA 2. Klasse.

Umgang mit älteren Kollegen

Sofern ich das beurteilen kann, wird mit älteren Kollegen nicht gesondert umgegangen.

Arbeitsbedingungen

An meinem ersten Tag musste für mich zunächst ein freier Schreibtisch gesucht werden. Das gestaltete sich gar nicht so einfach, sodass zugleich weitere Kollegen ihren Arbeitsplatz wechseln mussten. Nachdem dies erledigt war, musste man schauen, wo denn noch Computer und Monitore stehen, die ich verwenden könnte. Dem kommt hinzu, dass die Computer ziemlich low-budget sind. So kann es sein, dass das Ausschalten des Computers auch mal 20 min dauern konnte.
Schlecht!
In einer scheinbar professionellen und modernen Firma ist das alles im Voraus erledigt. Nebenbei angemerkt war das nicht nur bei mir so, sondern bei den meisten Neueinsteigern!
Das Büro ist in einem großen containerartigen Bau. Das heißt im Sommer ist es äußerst heiß und Klimaanlage gibt es nur in ausgewählten Räumen oder sie bleibt aus.
Aber immerhin der Kaffee ist for free.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es ist lauft, Mülltrennung gibt es nicht und aus der laufenden Produktion steigen permanent stinkende Dämpfe auf.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt war OK, man bekommt eine Bleibe gestellt, wenn man von der Arbeitsstelle mehr als 50 km entfernt wohnt und auch das Essen in der Kantine ist inklusive als Studierender.
Da der Ort aber total abgeschottet ist, der Bus häufig nur nach Telefonanruf fährt, ist die Lebensqualität eher suboptimal. So braucht man das Gehalt, um von dort wieder weg zu kommen, sodass nicht mehr viel davon übrig bleibt.
Anfangs wird man zudem groß mit Bonizahlungen gelockt. Allerdings gibt es diese nur, wenn man die Thesis ausschließlich so schreibt, wie der Betreuer es diktiert. Hierzu nebenbei angemerkt ist die Thesis eine reine Leistung der Uni und nur diese bewertet sie. Das interessiert allerdings niemanden in dieser Firma. Dort wird man nur als billige Arbeitskraft für komplexe Aufgaben gesehen, welche nur so gelöst werden sollen, wie einem gesagt wird, sodass jegliche Kreativität außen vor bleiben soll.

Image

Es ist absolut verständlich, dass eine Firma versucht alles zu tun, um ein positives Erscheinungsbild nach außen zu wahren. Allerdings geht hierbei selten hervor, was hinter Verschlossener Tür passiert - Anschreien, Erniedrigen, mit Ausschluss drohen und massiv psychischen Druck ausüben.
Aber das ist nicht alles. Neben Vorgesetzten mit mangelnder Führungsqualität liegen weitere Defizite in der Firma vor. So musste man stets sein Urlaubs- und Zeitkonto beobachten. Es kam häufig vor, dass plötzlich alle Überstunden weg waren. Wird dies nicht selbständig gemeldet, hat man Pech.
Ferner möchte ich die Entgeltabrechnung ansprechen. Es ist ungelogen, dass so häufig Fehler gemacht wurden, dass ich nach meiner Zeit in der Firma mehr als doppelt so viele Abrechnungen hatte, wie Monate, die ich dort tätig war. Hinzu kommt sogar, dass nach langer Zeit nach meinem Ausscheiden Zahlungsaufforderungen an mich kommen, da weitere Fehler aufgetaucht sind.

Karriere/Weiterbildung

Meiner Karriere sah ich mehr Hindernisse entgegengebracht, als dass diese wohlwollend gefordert worden wäre.

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Arbeitgeber-Kommentar

HR-Team

Liebe Bewerterin, lieber Bewerter,

Danke, für die Rückmeldung zu Ihren Erfahrungen bei KAMAX Tools & Equipment. Wir möchten immer einen guten Eindruck hinterlassen und bedauern sehr, dass bei Ihnen so negative Erfahrungen und Eindrücke geblieben sind. Sie hatten diese ja auch bereits vor Ort angesprochen und wir nehmen diese Kritik sehr ernst!

Im von Ihnen beschriebenen Werkzeugbau, Tools & Equipment, gibt es im Zuge der Digitalisierung viele spannende Projekte. Auch durch die Mithilfe von vielen engagierten Studierenden haben wir für unsere vollautomatische Produktionslinie Deutschlandweit den „Industrie 4.0-Award“ gewonnen. Durch den Neubau unseres Aus- und Weiterbildungszentrums in 2019 sind zudem weitere Arbeitsbereiche entstanden, die wir auch unseren Studierenden zur Verfügung stellen und die zu besseren Arbeitsbedingungen geführt haben.

Motivierte und zufriedene Mitarbeiter bilden den Grundstein unserer Erfolgsgeschichte bei KAMAX. Wir befinden uns als internationaler Automobilzulieferer auch in einem globalen Wettbewerb. Unsere regelmäßige globale Mitarbeiterbefragung soll uns dabei helfen Verbesserungsmaßnahmen vorzunehmen und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.

Gerne stehen wir für Fragen zur Verfügung und arbeiten daran, jeden Tag etwas besser zu werden.

Ihr

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